DRAM-Rettungsplan

Taiwan sagt nein zum Kauf von Elpida Memory

10.02.2009
Taiwans Regierung dementiert Gerüchte, denenzufolge sie zur Rettung der einheimischen DRAM-Industrie nach der Qimonda-Pleite bei dem japanischen Hersteller Elpida Memory einsteigen wolle.

Taiwans Regierung dementiert Gerüchte, denenzufolge sie zur Rettung der einheimischen DRAM-Industrie nach der Qimonda-Pleite und dem bevorstehenden Aus für ProMOS bei dem japanischen Hersteller Elpida Memory einsteigen wolle.

Chen Chao-Yih, Chef des Amtes für Industrieentwicklung unter dem Wirtschaftsministerium, wird von "Digitimes" mit den Worten zitiert, dass es sich bei dem Gerücht um ein Missverständnis handele.

In ein ausländisches Unternehmen zu investieren, könnte eine Option sein, die strauchelnde lokale DRAM-Industrie zu retten, die Regierung habe aber noch keine Entscheidung getroffen, ob sie bei Elpida einsteigen werde.

Zuvor hatte das taiwanesische Wirtschaftsministerium (MOEA) erklärt, dass es sich verpflichten werde, eine aktive Rolle auf dem Weg zur Konsolidierung in der Speicherindustrie zu spielen.

Taiwan hat soweit rund 25,14 Milliarden US-Dollar in die DRAM-Industrie der Insel investiert und versucht nun, Wege zu finden, die Investitionen in ein nachhaltiges Business zu verwandeln, so Chen.

Der Regierungsbeamte schlägt vor, dass ProMOS Technologies mit den Banken verhandelt, um Darlehenszahlungen zu verlängern. Die ablehnende Haltung von Taiwans Regierung kommentierend, ProMOS freizukaufen, sagt Chen, dass dies nur Verhandlungen mit den Banken unterminieren würde.

Da ProMOS mehr Bürgschaften als die von Kingston Technology braucht, um Konsortialkredite von neun Banken zu erhalten, wird von Taiwans Medien schon spekuliert, dass dies nach Qimonda kurz hintereinander der zweite DRAM-Hersteller wird, der in die Pleite rutscht.

Wie es heißt, habe der Hersteller nur noch Zeit bis zum 14. Februar 2009, an die Kredite heranzukommen, sonst drohe die Insolvenz.

ProMOS hat aber indes über die Börse Taiwan Stock Exchange (TSE) wissen lassen, dass man nicht daran denke, in die Insolvenz zu gehen.

Die Infineon-Tochter Qimonda hat unter anderem mit taiwanesischen DRAM-Herstellern zusammengearbeitet. Vielleicht ist dies neben dem massiven Preisdruck mit ein Grund, warum es die Industrie der Insel besonders schwer getroffen hat. (kh)