LCD-Panel-Hersteller und PC-Auftragsfertiger in Taiwan zeigen sich beunruhigt darüber, dass Hewlett-Packard (HP) als einer ihrer größten Kunden plant, sich vom PC-Geschäft zu trennen.
Gerüchte darüber, dass der Weltmarktführer mit Samsung Electronics über den Verkauf der PC-Sparte verhandelt, gibt es schon seit dem ersten Quartal 2011. Unklar ist jetzt für Taiwans Lieferkette, welche Konsequenzen das für sie hat, zitiert ‚Digitimes‘ nicht genannte Quellen aus Industriekreisen.
Beunruhigend für Taiwans Industrie könnte der Verkauf der PC-Sparte an die Koreaner schon sein. Schließlich ist Samsung stolz darauf, einen Großteil selbst zu produzieren und anders als HP, Dell, Acer und Co. somit weniger von Auftragsfertigern abhängig zu sein.
Taiwans beide führenden LCD-Panel-Hersteller Chimei Innolux (CMI) und AU Optronics (AUO) würde der Verlust von HP als Großkunde hart treffen, weil die Top 3 und 4 ohnehin schon besonders unter der schwachen Nachfrage nach LCD-TV-Panels leiden und Samsung selbst führender LCD-Panel-Hersteller ist.
Auch HPs Notebook- und PC-Produktionspartner Quanta, Foxconn Electronics (Hon Hai Precision Industry) und Inventec dürfte die Wendung wenig erfreuen. Denn haben bisher am meisten profitiert von Aufträgen in Zig-Milliardenhöhe an Taiwans Industrie, und auch wenn die Orders für 2012 schon gemacht sind, so unverrückbar sind sie nun wieder auch nicht, dass sie von Samsung bei einer Übernahme der PC-Sparte des Weltmarktführers nicht wieder geändert werden könnten.
Andererseits hat Samsung weder von den Panels noch von der Assemblierung her der Kapazitäten, den ganzen HP-Karren an Desktop-PCs, Monitoren und Notebooks alleine zu ziehen, womit die Partner in Taiwan gute Chancen haben, weiter eingespannt zu werden, wenn vielleicht nicht in dem Maße wie jetzt noch von HP. (kh)