Telefónica investiert 3,5 Milliarden Euro in Deutschland

11.10.2007
Telefónica o2 Europe stellt seinem deutschen Tochter-Unternehmen o2 Germany in den nächsten drei Jahren bis zu 3,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Festnetz- und Mobilfunk-Infrastruktur zur Verfügung. Deutschland sei mit seiner verhältnismäßig niedrigen Mobilfunknutzung ein attraktiver Wachstumsmarkt. Der Arbeitsplatzabbau wird trotz Finanzspritze weitergeführt.

Telefónica o2 Europe konzentriert seine Investitionen in Europa auf Deutschland: Zwischen 2007 und 2010 wird das Unternehmen 3,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Festnetz- und Mobilfunk-Infrastruktur in Deutschland bereitstellen. Von der Geldspritze soll vor allem das Mobilfunknetz profitieren. Das mit T-Mobile vereinbarte National-Roaming soll "signifikant sinken". Dieser Ausbau bildet die Basis für die künftige Wachstumsstrategie von o2 Germany. Auch das Festnetzgeschäft wird mit dem Geld die DSL-Infrastruktur ausgebaut.

"Das Land ist mit einer Bevölkerung von 82 Millionen Menschen und einer im europäischen Vergleich verhältnismäßig niedrigen Mobilfunknutzung als Wachstumsmarkt prädestiniert", erläutert Peter Erskine, CEO Telefónica o2 Europe auf einer Investorenkonferenz in London. 2006 kamen auf 100 Einwohner nur rund 109 Mobilfunkanschlüsse, andere Länder wie Italien oder Schweden liegen mit 124 bzw. 116 Prozent deutlich darüber. Auch bei der Nutzung sieht das Unternehmen noch Luft nach oben: "o2 Kunden in Deutschland nutzen monatlich durchschnittlich 133 Gesprächsminuten, während es in Irland bereits 250 sind".

Als wesentlichen Wachstumsmotor sieht Erskine in den kommenden drei Jahren das mobile Internet. Dank schneller Netzwerktechnologien sei die Zeit reif für den Massenmarkt. Neue Einnahmequellen sollen durch das Angebot von konvergenten Diensten, einer Kombination von Festnetz und mobilen Services, erschlossen werden.

Erskine kündigt auch Kosteneinsparungen an. Ein entsprechendes Restrukturierungsprogramm ist bereits in vollem Gange, innerhalb der nächsten 12 Monate sollen bis zu 700 Arbeitsplätze abgebaut werden. Vor allem Verwaltungs- und Zentralfunktionen sind davon betroffen, betriebsbedingte Entlassungen soll es nicht geben. o2 und dessen Mutterkonzern Telefonica versprechen sich von den Maßnahmen Einsparungen von 110 Millionen Euro. Auch die IT- und Netzwerk-Infrastruktur soll effizienter gestaltet werden.

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