Telekom will mehr als die geplanten 32.000 Stellen streichen

13.02.2006
Die Deutsche Telekom will mehr als 32.000 Stellen abbbauen. Personalchef Heinz Klinkhammer erklärte gegenüber "Süddeutschen Zeitung", das Unternehmen werde

Die Deutsche Telekom ist fest entschlossen, den angekündigten Stellenabbau voran zu treiben. Personalchef Heinz Klinkhammer erklärte gegenüber "Süddeutschen Zeitung", das Unternehmen werde es bei der angekündigten Streichung von 32.000 Stellen bis Ende übernächsten Jahres nicht belassen. "Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange", sagte er.

Der Konzernumbau sei nicht abgeschlossen, sagte Klinkhammer: "Ich hoffe zwar, dass sich das Tempo verlangsamt, aber die Richtung bleibt bis auf weiteres unverändert." Er schloss aus, dass ein Arbeitsplatzabbau bei der Festnetzsparte T-Com zumindest bis 2008 "tabu" sei. Das wäre "eine glatte Lüge". Insgesamt sind bei der Telekom nach Unternehmensangaben in Deutschland rund 160.000 Menschen beschäftigt (Stand September 2005).

Für den bisher beschlossenen Personalabbau muss der Konzern 3,3 Milliarden Euro ausgeben. Ab dem Jahr 2009 sollen dadurch die jährlichen Kosten um 1,7 Milliarden Euro sinken.

Die Telekom macht den verschärften Wettbewerb, vor allem im Festnetzgeschäft, für ihre Stellenstreichungen geltend. Kunden laufen zu regionalen Anbietern und bundesweit agierenden Dienstleistern über, da sie von diesen günstigere Telefongebühren erhalten.

Wie der Stellenabbau vor sich gehen soll, ist offen. Am vergangenen Donnerstag hatte die Gewerkschaft die Verhandlungen platzen lassen. Angesichts der erwarteten Milliardengewinne des Konzerns passe "die Dimension des vorliegenden Angebots nicht zum Ausmaß der Personalabbaupläne", so die Gewerkschaft.

Die Antwort der Telekom: Sie will den Mitarbeitern jetzt freiwillige Abfindungs-Angebote unterbreiten. Zugleich wies das Unternehmen auf den technologischen Wandel hin: Er mache viele Arbeitsplätze überflüssig. Neben dem Stellenabbau will das Unternehmen die Zahl der Callcenter 96 auf 51 nahezu halbieren. Und auch diese wären noch immer nicht nicht wirtschaftlich, so Klinkhammer. Erst bei einer Reduktion auf 30 Call-Center wäre eine lohnende Bewirtschaftung möglich, so das Bonner Unternehmen. (wl)