Test der Woche: Die schnellsten DX-10-Grafikkarten

08.06.2007 von Christian Helmiss
Welche Grafikkarte ist die schnellste und beste für DX10, Vista & Co.? Was leisten die Modelle in der Praxis, und wie viel Geld müssen Sie für Top-Tempo ausgeben? All das verraten wir in diesem Test der Woche.

Welche Grafikkarte ist die schnellste und beste für DX10, Vista & Co.? Was leisten die Modelle in der Praxis, und wie viel Geld müssen Sie für Top-Tempo ausgeben? All das verraten wir in diesem Test der Woche.

von Christian Helmiss, PC-Welt

Der Grafikchip auf der Grafikkarte entscheidet, welche Bildrate Ihr PC bei Spielen schafft. Sie sollte immer deutlich über 25 Bilder pro Sekunde betragen, denn bei weniger als 30 Bildern pro Sekunde macht das Spielen aufgrund von Rucklern und langen Reaktionszeiten meist keinen Spaß mehr. Außerdem sind auch die Taktraten von Chip und Speicher dafür verantwortlich, wie schnell eine Grafikkarte im Spielealltag arbeitet. Manche Kartenanbieter halten sich dabei an die Spezifikationen der Grafikchiphersteller. Andere verkaufen ihre Modelle bereits übertaktet - das ist kein Problem, schließlich übernehmen sie die Garantie dafür, dass alles fehlerfrei läuft.

Wir testen ständig die neuesten Grafikkarten in unserem Testlabor. Um die 3D-Leistung einer Grafikkarte zu ermitteln, verwenden wir neben einigen 3D-Spielen auch den weit verbreiteten 3D-Benchmark 3D-Mark 06. Er ist sehr aussagekräftig, da Sie im Internet Werte von anderen Grafikkarten finden und daher gut vergleichen können. Auf der letzten Seite dieses Tests haben wir die Testergebnisse mit dem 3D-Mark 06 aufgelistet und in einem Diagramm veranschaulicht. Auf der nächsten Seite finden Sie die Bildraten, die die Grafikkarten in gängigen, erhältlichen 3D-Krachern erreichten.

Praxistests

Im Diagramm sehen Sie, dass derzeit die Nvidia-Chips fest auf dem Tempo-Thron sitzen. Selbst ATIs neuer Spitzenklasse-Chip liegt weit abgeschlagen zurück. Zwar werden kommende Treiber den neuen Leistungsboliden etwas anfeuern können, allerdings unserer Einschätzung nach nicht so weit, als dass er an die Leistungsfähigkeit seiner Konkurrenz heranreichen könnte.

Fear etwa ist immer noch ein aktueller 3D-Shooter (USK: ab 18), der Grafikkarten an ihre Grenzen führen kann. Das grafisch sehr aufwändige Gruselspiel setzt nicht nur auf detaillierte Schattenspiele, sondern nutzt einige der neuesten Direct-X-9-Effekte, die nicht nur bei den Slow-Motion- und Kugelschweif-Szenen sichtbar werden. Das Spiel arbeitet mit der von Monolith entwickelten Jupiter-Ex-Engine. Integriert ist auch die Havok-Physik-Engine und ein eigenes Partikelsystem. Aber auch hier können Sie bei den aktuellen High-End-Modellen mit allen Einstellungen zur Auflösung und Bildqualität spielen – Ruckler gibt es hier keine. Selbst die günstige GTS-Karte im Test erreichte 44 Bilder/s, das schnellste Modell sogar 104 Bilder/s.

Benchmarktests

3D-Mark 06 nutzt als erstes Produkt von Futuremark die Ageia-Phys-X-Software Physics-Bibliothek in zwei spieleähnlichen CPU-Tests. Damit lassen sich Futuremark zufolge sowohl herkömmliche Einkern- als auch Mehrkernprozessoren auf ihr Leistungsvermögen untersuchen. Außerdem kommen im 3D-Mark 06 Algorithmen zum Einsatz, die künstliche Intelligenz simulieren sollen. Insgesamt besteht der Benchmark aus zwei CPU- und vier Grafiktests. Daraus errechnet sich die Gesamtpunktzahl, die Auskunft über die Spiele-Performance des Rechners gibt und bei einem ansonsten identischem Test-PC über die Leistungsfähigkeit der jeweils eingesetzten Grafikkarte.
Auch hier liegt Nvidia ganz vorne. Allerdings ist der Vorsprung zu ATIs neuer Spitzenklasse nicht mehr allzu groß. Das kommt daher, weil ATI den Treiber auf diese Anwendung besonders gut optimiert hat.

Die schnellsten Grafikkarten im Überblick:

1. Platz: Evga e-Geforce 8800 Ultra Superclocked
Evga bleibt seiner Strategie treu, nimmt ein Referenzmodell, übertaktet es, stattet es mit fünf Jahren Garantie aus und schraubt den Preis ordentlich hoch - 750 Euro, 150 Euro mehr als ein unübertaktetes Modell. Wer das Geld übrig hat und das Quäntchen mehr Leistung schätzt, wird mit dieser Karte glücklich.

2. Platz: PNY Verto Geforce 8800 GTX
480 Euro - auch dieses Gerät liegt preislich auf hohem Niveau. Das High-End-Modell kommt im Referenzdesign und steht hier somit stellvertretend für alle Grafikkarten mit Geforce-8800-GTX-Grafikchip.

3. Platz: HIS Radeon HD2900XT
Schon für 390 Euro bekommen Sie diese High-End-Grafikkarte. Sie ist zwar nicht so schnell wie die Nvidia-Karten von Platz 1 und 2, allerdings besitzt sie eine zukunftsweisende Chiparchitektur sowie ein 512 Bit breites Speicher-Interface. Auch das mitgelieferte Software-Paket ist sehenswert!

4. Platz: MSI NX8800 GTS 640 MB
Diese Grafikkarte ist eine abgespeckte GTX-Version (siehe Platz 2). Der Grafikchip taktet ein wenig langsamer, ebenso der Speicher, der nur 640 statt 768 MB groß ist. Dafür ist die Karte aber schon ab 350 Euro erhältlich. Die Leistung ist dennoch unglaublich hoch und mehr als ausreichend für alle aktuellen Spiele .

Foto:

5. Platz: PNY Verto GeForce 8800 GTS 320MB
Der Einstieg in die High-End-Klasse kostet mit diesem besonders günstigen Modell gerade mal 260 Euro. Diese GTS-Variante kommt im Vergleich zur Grafikkarte von Platz 4 nicht mit 640 sondern nur mit 320 MB - aber auch das genügt allen aktuellen 3D-Spielen. Viel Spaß bei ruckelfreien Spielszenen in allen Auflösungen und bei höchster Bildqualität! (pc-welt/haf)