USB-Speicher werden in verschiedenen Ausführungen angeboten. Sie dienen in der Regel als Backup-System oder Datenspeicher. Die einfachen Systeme treten als USB-Sticks auf, etwas komplexe Geräte besitzen eine Festplatte oder eine SSD, die in einem lüfterlosen Aluminium- oder Kunststoffgehäuse untergebracht ist. Der Datentransfer erfolgt über eine USB-2.0- oder USB-3.0-Schnittstelle. Je nach Bauform - 2,5 Zoll oder 3,5 Zoll - kommt noch ein Netzteil zur Stromversorgung dazu.
Wir haben uns aus dem großen Angebot an "USB-Speichersystemen" das Super Talent USB 3.0 RAIDDrive mit 32 GByte ausgesucht und einem Test unterzogen. Das Gerät ist prinzipiell ein USB-Stick, der mit SSD-Technologie bestückt ist. Die Verbindung zum Rechner erfolgt über einen USB-3.0-Stecker. Den nötigen Strom bezieht das Gerät aus dem System, an das es angeschlossen ist. Der Clou an dieser Lösung ist: Es arbeitet gegenüber einem herkömmlichen USB-Stick intern mit RAID 0.
Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und den USB-3.0-Stick von Super Talent USB 3.0 RAIDDrive in der 32-GByte-Version getestet.
Details zur Super Talent USB 3.0 RAIDDrive
Das Storage-System ist betriebsbereit in einem kleinen Gehäuse mit den Abmessungen 34 x 95 x 15,4 mm (B x H x T) verpackt. Damit ist es wesentlich größer als herkömmliche USB-Sticks. Im Inneren des kompakten Gehäuses hat Super Talent in unserem Testsystem 32 GByte Flash-Speicher verbaut, die auch nicht mehr erweiterbar sind. Wer mehr Speicher benötigt, für den bietet der Hersteller die 64- und 128-GByte-Variante an. Äußerlich überzeugt das USB 3.0 RAIDDrive mit einem sehr schicken Design. Zusätzlich zur Standard-USB-Schnittstelle besitzt der Stick eine Power/Access-Betriebsanzeige.
Damit der Nutzer ständig über den Status des Storage-Systems informiert ist, besitzt dieses an der Front eine rot/blaue Status-LED. Diese fungiert als Betriebskontrollleuchte, die bei Lese- und Schreiboperationen rot (USB 2.0) oder blau (USB 3.0) blinkt. Die Verbindung zum Computer erfolgt direkt über die USB-Schnittstelle. Angesichts des hohen Gewichtes und der enormen Größe des USB-Sticks kann sich die USB-Anbindung als problematisch erweisen, denn ein USB- Verlängerungskabel ist im Lieferumfang nicht enthalten.
Das Super Talent USB 3.0 RAIDDrive arbeitet intern mit MLC-Flash-Speicher. Um die Performance des USB-Drives zu erhöhen, nutzt der Hersteller intern RAID-Technologie. So arbeiten die Flash-Chips im Innern des USB-3.0-Sticks in einem RAID-0-Verbund.
Für den USB-Stick bietet der Hersteller einen speziellen USB-3.0-Treiber an, der die Datenübertragungsgeschwindigkeiten signifikant verbessern soll. Die Aktivierung der Option brachte in unserem Test eine Performance-Verbesserung von mehr als 18 Prozent bei der sequentiellen Datentranferrate.
Das Super Talent USB 3.0 RAIDDrive mit 32 GByte Speicherkapazität ist zum Preis von rund 170 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) im Fachhandel erhältlich. Das 64-GByte-Pendant kostet 240 Euro und die 128-GByte-Version etwa 400 Euro. Im Lieferumfang ist nur der USB-Stick enthalten - sonst nichts. Als Software kann sich der Kunde die speziellen Super-Talent-3.0-Treiber von der Herstellerseite herunterladen.
Modell: |
Super Talent USB 3.0 RAIDDrive 32 GByte |
Version: |
ST3U32SRK |
Hersteller: |
|
Schnittstellen (extern): |
1 x USB 3.0 |
Schnittstellen (intern): |
SSD-Speicher (MLC) mit RAID-0-Funktionalität |
Funktionalität: |
Externes USB-3.0/2.0 -Laufwerk |
Sonstiges: |
Status LED |
Unterstützte Betriebssysteme: |
Windows 7, Windows Vista, Windows XP |
Abmessungen (BxHxT): |
34 x 95 x 15,4 mm |
Gewicht: |
52 g |
Garantie: |
60 Monate |
Preis (zirka): |
32-GByte-Version zirka 170 Euro, 64-GByte-Version etwa 240 Euro, 128-GByte-Version ab rund 400 Euro |
Transferraten des USB-Systems
Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand verschiedener Tests. Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen.
Das Bild zeigt die Transferraten des Super Talent USB 3.0 RAIDDrives über die USB-3.0-Schnittstelle. Die Werte stehen für die sequenziellen Leseraten des Systems in MByte/s. An einer Standard-USB-2.0-Schnittstelle erreicht der Testkandidat erwartungsgemäß lediglich eine mittlere Transferrate von 35 MByte/s.
Das Bild zeigt die Transferraten des Super Talent USB 3.0 RAIDDrives mit aktiviertem USB-Treiber. Die Werte stehen für die sequenziellen Leseraten des Systems in MByte/s an der USB-3.0-Schnittstelle. Am herkömmlichen USB-2.0-Port erreicht der Stick mit dem speziellen Treiber eine Übertragungsrate von 41 MByte/s statt 35 MByte/s.
Praxiswerte im Vergleich
Wie schnell das Super Talent USB 3.0 RAIDDrive in der Praxis an der USB-3.0-Schnittstelle arbeitet, ermitteln wir mit Benchmark PCMark Vantage HDD.
Super Talent USB 3.0 RAIDDrive mit Treiber (MByte/s) |
Super Talent USB 3.0 RAIDDrive ohne Treiber (MByte/s) |
Steigung der Performance (Prozent) |
|
Windows Defender |
91,1 |
77,9 |
+ 16,9 |
Gaming |
92,7 |
92,2 |
+ 0,5 |
Bilderimport zu Windows Photo Galery |
148,9 |
125,9 |
+ 18,3 |
Windows Vista Startup |
83,9 |
82,3 |
+ 1,9 |
Video Editing mit Movie Maker |
92,2 |
84,4 |
+ 9,2 |
Windows Media Center |
141,9 |
108,8 |
+ 30,4 |
Musikübertragung zu Windows Media Player |
54,9 |
47,9 |
+ 14,6 |
Laden von Applikationen |
36,4 |
33,5 |
+ 8,7 |
Die Praxiswerte des PCMark Vantage belegen, dass besonders beim Lesen von Daten der Super-Talent-Stick mit bis zu 149 MByte/s flott arbeitet. Allerdings liefert der Hersteller einen optimierten USB-Treiber für diese Schnittstelle. Damit lassen sich die Transferleistungen im Praxis-Benchmark um bis zu 30 Prozent steigern.
Fazit
Das Super Talent USB 3.0 RAIDDrive zeichnet sich durch eine sehr einfache Integration beziehungsweise Installation per USB auf einem Computer aus. Somit ist die Bedienung des Gerätes äußerst simpel.
Das Super-Talent-Gerät ist als schneller mobiler Massenspeicher gedacht. Dies bestätigen auch unsere Messergebnisse der Datentransferraten. Die sequentielle Datenrate beträgt 174 MByte/s über den USB-3.0-Port. Der spezielle USB-3.0-Treiber bringt eine zusätzliche Performance-Verbesserung von 29 MByte/s, was einer Steigerung der Datentransferrate von etwa 17 Prozent entspricht. Die Praxiswerte liegen zum Beispiel beim Importieren von Fotogalerien unter PCMark Vantage bei 126 beziehungsweise mit Spezialtreiber bei 149 MByte/s. Vergleichbare Systeme erreichen deutlich niedrigere Werte.
Doch die Geschwindigkeit und das schicke Design können nicht die Schwächen des Super-Talent-Sticks kaschieren. Das hohe Gewicht und das klobige Design sind nicht für ein direktes Einstecken des Gerätes in einen USB-Port geeignet. Hier sollte vorzugsweise ein USB-3.0-Kabel verwendet werden, um Zerstörungen des USB-Ports zu vermeiden. Darüber hinaus haben wir an dem USB-Stick eine Betriebstemperatur von bis zu 50 Grad Celsius an der Oberfläche gemessen- Diese hohe Wärmentwicklung haben wir beim Berühren des Gerätes als sehr unangenehm empfunden. Im Ruhezustand erreicht der Stick eine Oberflächentemperatur von angenehmen 36 Grad Celsius.
Das Super Talent USB 3.0 RADDrive mit 32 GByte kostet im Handel etwa 170 Euro. Für die 64-GByte- und 128-GByte-Version muss der Anwender zirka 240 beziehungsweise 400 Euro bezahlen. Das sind stolze Preise.
Unter Berücksichtigung aller erwähnten Aspekte können wir alles in allem das USB 3.0 RAIDDrive nicht als USB-Stick empfehlen. Nur wer wirklich ein USB-Storage-Gerät mit sehr hoher Datentransferrate braucht, sollte zum "USB-3.0-Stick" greifen - und muss die Nachteile wohl oder übel in Kauf nehmen. (hal)
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwestepublikation TecChannel.