Ihr Kunde will mit seinem Notebook stromsparend arbeiten und trotzdem spielen? Im Subnotebook Asus "U3S" steckt eine stromsparende Chipsatz-Grafik von Intel. Wenn man lieber spielen will, schaltet man einfach die 3D-Karte von Nvidia ein. Soweit die Theorie - wie die Wechselgrafik in der Praxis funktioniert, zeigt der PC-Welt-Test.
Von Thomas Rau, PC-Welt
Testbericht
An der rechten Gehäuseseite sitzt der kleine Schiebeschalter, mit dem man zwischen „Power Saving“ (Chipsatzgrafik Intel GMA X3100) und „Speed“ (3D-Karte Nvidia Geforce 8400M G) umschalten kann. Die Idee ist nicht neu – schon vor zwei Jahren gab es Notebooks, die zwei Grafikkarten verwendeten.
Die erste Enttäuschung: Der Wechsel zieht immer einen Neustart nach sich – Asus hatte zunächst behauptet, dass das Umschalten auch ohne Reboot funktionieren würde. Durch den nervigen Neustart verliert die Wechselfunktion viel von ihrem Charme – der Anwender muss vor dem Umschalten immer erst Daten sichern und das Hochfahren von Windows abwarten statt schnell und flexibel reagieren zu können. Außerdem funktionierte der Wechsel bei unserem Testgerät nicht immer reibungslos: Bisweilen bootete Windows nach dem Umschalten auf die Chipsatz-Grafik nur mit einer Auflösung von 800 x 600 Bildpunkten. Dann mussten wir manuell auf die maximale Auflösung 1.280 x 800 umstellen.
Das zweite Argument gegen die Wechselgrafik: Die Geforce 8400M G ist zwar deutlich leistungsfähiger als die Chipsatzgrafik von Intel – im "3D Mark 06" ist sie beispielsweise doppelt so schnell (1.029 gegenüber 503 Punkten). Doch wirklich spieletauglich wird das Asus U3S dadurch noch lange nicht. Selbst bei einem älteren Spiel wie "Far Cry" kann man in der Qualitätseinstellung „Hoch“ erst bei einer Auflösung von 800 x 600 Bildpunkten ruckelfrei spielen (32 Bilder pro Sekunde).
Eine leistungsfähigere Grafikkarte hätte allerdings den thermischen Rahmen des Subnotebook gesprengt: Mit vertretbaren Aufwand würde sie sich nicht mehr kühlen lassen. Selbst die nicht besonders rechenstarke Geforce 8400M G bringt den Lüfter im Asus U3S schon an die Grenze: Unter Last drehte er auf maximal 2,1 Sone auf – ziemlich laut, und für ein Subnotebook kaum akzeptabel.
Was bringt die Wechselgrafik dann eigentlich? Sie entlastet beim Abspielen von HD-Videos den Prozessor mehr als die Chipsatzgrafik. Allerdings baut Asus mit dem "Core 2 Duo T7500" einen sehr rechenstarken Prozessor ins U3S ein, der diese Entlastung eigentlich nicht mehr nötig hat. Und natürlich ist die Chipsatzgrafik im Akkubetrieb deutlich sparsamer als die 3D-Karte – auch bei reinen Office-Aufgaben: Mit der Intel-Grafik lief das Asus U3S im Akkubetrieb über drei Stunden und verbrauchte rund 16 Watt. War die Geforce 8400M G aktiv, schaffte das Sub-Notebook nicht einmal zwei Stunden Laufzeit. Der Stromverbrauch lag bei knapp 26 Watt.
Beides sind wenig berauschende Werte für ein Subnotebook. Asus legt allerdings zwei Akkus bei: Einen großen mit 49 Wh, den die PC-Welt für die Laufzeitmessungen genutzt hat und einen zweiten mit der halben Kapazität. Er dürfte daher rund halb so lange wie der große Akku durchhalten – testen konnte die Redaktion ihn nicht, da der kleine Akku des Testgerätes nicht funktionierte. Insgesamt darf man also eine Laufzeit von rund 4,5 Stunden mit beiden Akkus erwarten. Zum Akkuwechsel muss das Notebook übrigens heruntergefahren oder in den Ruhezustand versetzt werden – eine Überbrückungsbatterie hat sich Asus gespart. Das Gewicht des Asus U3S beträgt 1,94 Kilogramm – trotz des 13,3-Zoll-Displays liegt der Mobilrechner damit noch unter der 2-Kilo-Marke: Allerdings fehlt ihm ein integriertes optisches Laufwerk.
Hohes Tempo: In unseren System-Benchmarks erzielte das Asus U3S die besten Werte, die wir jemals für ein Subnotebook gemessen haben: Kein Wunder, Asus setzt mit dem Core 2 Duo T7500 und einer 2,5-Zoll-Festplatte von Hitachi mit 5400 Umdrehungen ja auch Standard- und keine Stromsparkomponenten ein. Besonders bei Office-Anwendungen glänzte der Mini von Asus, bei Foto- und Videobearbeitung lag er immerhin im oberen Mittelfeld.
Auch die Ausstattung ist top für ein Subnotebook – vor allem weil Asus nicht am Lieferumfang spart: Im Karton liegen zwei Tragetaschen, zwei Adapterkabel, eine Bluetooth-Maus, der bereits erwähnte zweite Akku und ein externes Laufwerk für den USB-Port mit zusätzlicher Stromversorgung auf der linken Gehäuseseite. Auch an Schnittstellen herrscht kein Mangel: Unter anderem gibt es eine Web-Cam, einen Fingerprint-Leser, HDMI-Ausgang und e-SATA-Buchse. Sogar einen Anschluss für eine GPS-Antenne findet sich am Gehäuse – der ist aber zugeplompt. In punkto Netzwerk bringt das Asus U3S Gigabit-LAN, 11n-WLAN und Bluetooth mit. Nicht zuletzt hat Asus auf dem U3S mit Vista Ultimate die beste Version des neuen Betriebssystems installiert.
Das Display bietet eine sehr hohe durchschnittliche Helligkeit – so kann man trotz des spiegelnden Displays auch draußen recht gut mit dem U3S arbeiten. Auch die übrigen Messwerte bescheinigtem dem Display gute Qualität – allein der Kontrast lag mit 87:1 sehr niedrig.
Die Tastatur ist fast so breit wie bei einem Standard-Notebook: Nur wenige Tasten fallen schmäler aus. Außerdem ist der Cursorblock nicht abgesetzt und damit für Schnellschreiber nicht blind zu ertasten. Dennoch lässt sich auf der stabilen Tastatur sehr angenehm schreiben – sie ist leise und die Tasten geben ein klares Feedback.
Verarbeitung: Das Asus U3S gehört mit dem Klavierlackdeckel und den Lederbezug der Handballenauflage zu den schickeren Subnotebooks. Die Verarbeitung geht in Ordnung, ist aber nicht ohne kleinere Mängel: So ließ sich bei unserem Testgerät links die Handballenablage einige Millimeter vom Gehäusekörper abheben.
Fazit:Die Idee, zwischen zwei Grafikchips umschalten zu können, ist eigentlich blendend. Allerdings hat sie Asus im U3S nicht wirklich sinnvoll umgesetzt – so bleibt sie kaum mehr als ein Marketing-Gag. Die großen Stärken des Asus U3S sind die Rechenleistung und die tolle Ausstattung – ideal für Anwender, die die Power eines großen Laptops in einem portablen Gehäuse suchen.
Alternativen: Deutlich produktiver lässt sich mit dem Dell Latitude D430 arbeiten. Das Acer Travelmate 6292 ist sehr viel günstiger und ähnlich umfassend ausgestattet.
Testergebnisse und Technische Daten
Sub-Notebooks | |
---|---|
Asus U3S | |
Preis-Leistungs-Wertung (max. 100 Punkte) |
43 |
Anbieter |
Asus |
Weblink |
|
Preis |
rund 1620 Euro |
Hotline |
02102/959910 |
Garantie |
24 Monate |
BEWERTUNG (0-100 Punkte) | |
---|---|
Tempo (10%) |
100 |
Ausstattung (10%) |
58 |
Mobilität (20%) |
37 |
Ergonomie (20%) |
29 |
Handhabung (15%) |
66 |
Service (15%) |
10 |
Preis (10%) |
29 |
Gesamtergebnis |
43 |
TESTERGEBNIS | |
---|---|
Benchmarks (Chipsatzgrafik / Geforce 8400M G) |
|
Sysmark 2007 |
96 Punkte / 91 Punkte |
PC Mark 05 |
4575 Punkte / 4743 Punkte |
3D Mark 06 |
503 Punkte / 1029 Punkte |
Akkulaufzeit |
181 Minuten / 114 Minuten |
Display |
|
Max. Helligkeit |
232 cd/m² |
Min. Helligkeit |
187 cd/m² |
Helligkeitsverteilung |
81 % |
Max. Kontrast |
88:1 |
Betriebsgeräusch |
|
Ruhe |
29 dB(A) / 0,9 Sone |
Last |
35 dB(A) / 2,1 Sone |
Gewicht |
|
Notebook |
1,94 kg |
Netzteil |
0,300 kg |
DIE TECHNISCHEN DATEN | |
---|---|
Prozessor |
Core 2 Duo T7500 (2,20 GHz) |
Arbeitsspeicher |
1536 MB, DDR2-667 |
Grafikchip |
Nvidia Geforce 8400M G, 128 MB |
Display |
13.3 Zoll, 1280 x 800 |
Festplatte |
Hitachi Travelstar 5K160; 149,1 GB |
optisches Laufwerk |
HL-DT-ST GSA-T20N (extern, USB 2.0) |
Betriebssystem |
Windows Vista Ultimate |
Kommunikation |
|
Modem |
ja |
Ethernet |
1x (1x hinten) |
10/100 Mbit/s |
nein |
10/100/1000 Mbit/s |
ja |
WLAN |
802.11n |
Bluetooth |
ja |
Schnittstellen Peripherie |
3x USB (2x rechts, 1x links), 1x Firewire (1x links), 1x Expresscard (1x rechts, 54), 1x e-SATA (1x rechts), 1x Kartenleser (1x links, SD, MS/Pro, Xd) |
Schnittstellen Video |
1x VGA (1x hinten), 1x TV-Out (1x links), 1x HDMI (1x rechts), 1x Webcam |
Schnittstellen Audio |
|
Mikrofon |
ja |
Kopfhörer |
ja |
Line-In |
nein |
S/P-Dif out |
kombiniert |