Theologen sind Verkaufsprofis

07.08.2003
Zum offenen Brief "Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose" in ComputerPartner 30/03, Seite 3, erreichte uns folgende Zuschrift:

Sie schrieben in Ihrem offenen Brief: Wenn der Geschäftsführer eines Autohauses für seine Verkaufsabteilung nur Theologen einstellen würde, wären die Verkaufszahlen nicht so berauschend.

Die beiden Marktführer römisch-katholisch und orthodox sind inzwischen zirka 2.000 Jahre im Markt, die Newcomer der Reformierten haben auch schon ein paar Hundert Jahre auf dem Buckel. Was sind im Vergleich dazu die gut 100 Jahre von Renault oder die zirka 70 Jahre von VW?

Und schauen Sie sich mal das Produkt der Theologen an: Eine Versicherung, die erst nach dem Tod fällig wird; außerdem erfolgt nicht mal eine feste Leistungszusage (Paradies nur vorbehaltlich der Zustimmung durch Petrus) - und dafür kassieren sie monatlich kräftig Beiträge. Leistungen zu Lebzeiten, wie Trauung oder Taufe, werden separat berechnet.

Das sind Verkaufsprofis, für die der Verkauf eines hochglanzpolierten Blechteiles mit bequemen Sitzen und blinkenden Lämpchen ein Kinderspiel wäre. Selbst Billy, dessen Geschäftsmodell dem der Theologen relativ nahe kommt (seine Kunden glauben, sie hätten ein Betriebssystem), muss erst noch beweisen, ob er mit seinem Versprechen, das nächste Release werde nicht mehr abstürzen, auf Dauer erfolgreich sein wird.

Ich würde eher mal behaupten, dass mancher Computerverkäufer durch sonntägliche Kirchenbesuche verdammt viel lernen könnte.

Frank Giesing,

Enderlin Informationstechnik, Lindau