DisplaySearch-Vize Connery

Top 10 der über- und unterbewerteten IT-Display-Trends auf der CES

25.01.2010
Viele Hersteller haben Anfang 2010 das C der CES im Sinne von Commercial verstanden, schreibt DisplaySearch-Vize Chris Connery in einem Blog und nennt die Top 10 der am meisten und wenigsten beachteten IT-Display-Termini.

Viele Hersteller haben Anfang 2010 das C der CES im Sinne von Commercial (kommerziell oder gewerblich genutzte IT) verstanden, schreibt Chris Connery, DisplaySearch Vice President PC and Large Format Commercial Displays, in einem Blog und nennt die Top 10 der am meisten und wenigsten beachteten IT-Display-Termini auf der Consumer Electronics Show 2010.

Überrepräsentiert

Folgende Themen standen laut Connery zu viel im IT-Display-Rampenlicht auf der diesjährigen CES in Las Vegas:

  1. 3D: Zuviel ist darüber schon geschrieben worden. Verständlicherweise lag der Fokus hier auf TVs. Aber wie es schien, fühlten sich auch Monitor- und Notebook-Hersteller genötigt, auf den Zug aufzuspringen und ihrerseits 3D-Produkte für Gaming, Videoschauen etc. zu zeigen.

  2. Slate: Da die Industrie oft Termini und Technologien wiederaufwärmt (wörtlich recyclet), schien es, als ob alles mit dem Label "Slate" (wieder-) versehen wurde. Angefangen von Tablet-PCs, die weniger als ein Prozent aller Notebook-Verkäufe ausmachen, bis hin zu neuen Produkten wie den konvertiblen Hybrid IdeaPad U1 von Lenovo (Connery: "sehr innovativ!"), E-Readers wie Samsungs neues Einstiegsmodell, scheint nur noch der Begriff "Slate" im Raum zu stehen. Apples für den 27. Januar 2010 geplanter Launch kann daher gar nicht früh genug kommen.

  3. LED: Die meisten Monitor- und PC-Unternehmen haben auf der CES ihre künftigen LCD-Monitore mit LED-Backlight beworben. Samsung hat dabei sogar schon 46- und 55-Zöller für Digital Signage (digitale Beschilderung mit Public Displays) vorgestellt.

  4. AIO: Das Angebot an All-in-one-Desktop-PCs (AIOs) wir immer größer. Viele Unternehmen, angefangen von Lenovo bis hin zu MSI, haben eine Reihe neuer Produkte präsentiert. Interessanterweise sieht ViewSonic eine starke Akzeptanz im kommerziellen Umfeld und weniger bei den Privatkunden.

  5. HDMI: Notebook- und Monitor-Hersteller haben sich beeilt, ihre Produkte 2010 mit HDMI-Ports ausstatten zu wollen. Die meisten der Unternehmen haben dagegen keine Pläne bezüglich anderer zusätzlicher Anschlüsse für ihre privat oder kommerziell genutzten Produkte (siehe DisplayPort weiter unten).

Unterrepräsentiert

Etwas zu sehr vernachlässigt oder nicht gebührend beachtet fand Connery folgende IT-Display-Themen auf der diesjährigen CES:

  1. Touch: Obwohl mit der Ankündung von Windows 7 viel Wirbel um Touchscreens als Interface für AIOs, Notebooks und Monitore gemacht wurde, scheint es, dass die neue Funktion mehr als Option denn als primäres Feature verstanden wird.

  2. Monitor: Im Bereich PC-Monitore gibt es laut Connery wenig Neues, mit zwei Ausnahmen: Samsung will einem stark erweiterten Notebook-Portfolio eine Reihe von neuen "LapFit"-Displays (fast nahtlos erscheinende Zweit-Displays für die eigenen Samsung-Notebooks) zur Seite stellen und diese auch im Bundling anbieten. LGs IP-Displays (Netzwerkmonitore) erlauben es, 30 oder gar mehr Monitore an einen einzelnen Host anzuschließen. Sehr eindrucksvoll, aber kaum für Consumer gedacht, weshalb das Thema im Grundrauschen der CES unterging, bemerkt Connery.

  3. Desktop-PC: Im vierten Quartal übertrafen die Desktop-PC-Verkäufe die Erwartungen. Aber wenn auf der CES von PC die Rede war, waren meist Notebook-PCs gemeint.

  4. Konvergenz: Auch wenn viele Produkte mit AV- und PC-Doppelfunktionalität vorgestellt wurden, war kaum von Konvergenz die Rede. Monitorhersteller versuchen zwar Übergrößen zu pushen (Dell hat zum Beispiel einen 27-Zöller gezeigt), es gibt aber Anzeichen, dass einige Retailer zögern, Monitore mit mehr als 24 Zoll Bilddiagonale anzubieten, weil sie die Konfusion über Multifunktionsmonitore vermeiden wollen.

  5. DisplayPort: Obwohl sich viel getan hat bezüglich der Entwicklung dieser neuen digitalen Schnittstelle und es dazu auf der CES sogar eine Pressekonferenz gab, scheint DisplayPort (DP) noch zu wenig in den Köpfen der Marken und Marketingmanager zu sein, ganz zu schweigen in denen der allgemeinen Öffentlichkeit.

Mehr zu diesem Thema:

In der Größe an einen USB-Anschluss erinnernd, soll DisplayPort als lizenzfreier neuer digitaler Verbindungsstandard für die Übertragung von Bild- und Tonsignalen künftig die VGA- und DVI-Schnittstellen ablösen. (kh)