Gerangel der OEM-Riesen

TPV und Foxconn teilen sich Hälfte der globalen Monitorproduktion

15.12.2011
Zusammen kommen die Auftragsfertiger TPV und Foxconn 2011 voraussichtlich auf 86 Millionen Monitor-Lieferungen, was in etwa der Hälfte des Weltmarktes entspricht.

Zusammen kommen die Auftragsfertiger TPV und Foxconn 2011 voraussichtlich auf 86 Millionen Monitor-Lieferungen, was in etwa der Hälfte des Weltmarktes entspricht.

Insgesamt wird in diesem Jahr mit einem weltweiten Bedarf von 170 bis 180 Millionen LCD-Monitoren gerechnet, zitiert ‚Digitimes‘ wie sooft nicht genannte Quellen aus Taiwans Industrie.

Vor allem dank Philips ist TPV zum größten Monitorproduzenten aufgestiegen.

AOC-Mutter und Philips-Produzent TPV Technologie hat demnach in den ersten neun Monaten des Jahres aus 44,7 Millionen Stück ausgeliefert, bis Jahresende sollen es 60 Millionen Geräte sein.

Foxconn kam in den ersten drei Quartalen auf 18,7 Millionen Monitor-Lieferungen und soll bis Jahresende die Marke von 26 Millionen passieren. Somit würden TPV und Foxconn in diesem Jahr zusammen rund die Hälfte der weltweiten Monitorproduktion bestreiten.

Ob 2011 aber tatsächlich 170 bis 180 Millionen Monitore verkauft werden, kann vor dem Hintergrund der Festplattenknappheit in Folge der Flutkatastrophe in Thailand allerdings bezweifelt werden. Denn NPD DisplaySearch sieht durch die Katastrophe auch den Monitormarkt in Mitleidenschaft gezogen.

Dabei wird die Festplattenknappheit sich voraussichtlich erst Anfang 2012 so richtig manifestieren, womit auch das von den Digitimes-Quellen anvisierte Monitorwachstum von 2 bis 3 Prozent fraglich sein dürfte, zumal der Markt seit Jahren stagniert.

Da Foxconn (Hon Hai Precision Industry) 2011 noch nicht alle Kapazitäten ausgeschöpft hat und möglicherweise die Monitor-OEM-Produktion von dem hochverschuldeten Panel-Hersteller Chimei Innolux (CMI) übernimmt, geht man in Industriekreisen davon aus, dass das Unternehmen 2012 dichter zu TPV aufschließen könnte. CMI wird oft als Foxconn-Tochter bezeichnet, dabei ist der Apple-Partner nur zu etwa 11 Prozent an dem LCD-Hersteller beteiligt.

TPV hat indes die eigene Wettbewerbsfähigkeit durch ein Joint Venture mit CMI-Konkurrent AU Optronics (AUO) für LCM-Module (Liquid Crystal Monitor Modules) und Aufbau einer eigenen Backlight-Produktion gestärkt und konnte so im Laufe des Jahres trotz des anhaltenden Preisverfalls eine operative Marge von 7 Prozent halten. (kh)