Trade Up startet Security-Offensive

27.05.2005
Mit einigen neuen Produkten im Portfolio möchte der Software-Distributor Trade Up Fachhändler für das Thema IT-Sicherheit begeistern.

Mit einigen neuen Produkten im Portfolio möchte der Software-Distributor Trade Up Fachhändler für das Thema IT-Sicherheit begeistern.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

Seit gut zwei Jahren ist die Trade Up Distribution GmbH auf dem Markt; sie wurde als Tochter der Softline Distribution gegründet. Die Aufgabentrennung scheint klar zu sein: Trade Up beliefert IT-Händler, Softline kümmert sich ausschließlich um Endkunden.

Seit Mitte 2004 versucht nun Trade Up sein Profil als Software-Distributor in den Segmenten Netzwerke und IT-Sicherheit zu schärfen. Im Juli des vergangenen Jahres nahmen nämlich die Offenburger die Patch-Management-Software "Patch Link" in ihr Portfolio auf.

Derzeit vertreibt die Softline-Tochter die Version 6.1 des Patch-Managers. Diese Software sichert die Betriebssysteme Windows, Unix, Linux und Mac OS ab, es gibt auch eine deutsche Version. Dabei obliegt es allein dem Systemadministrator, welche Updates tatsächlich im Netzwerk installiert werden.

Die von Patch Link patentierte "Fingerprint"-Technologie soll dabei in der Lage sein, zu erkennen, welche Patches nach Installation etwaige Anwendungen stören könnten, und Patch Link kann laut Trade Up diese Fehler sogar reparieren. Die Software sichert nicht nur das Betriebssystem selbst, sondern auch Applikationen, etwa von Adobe oder Citrix, ab. Die Endkundenpreise für eine Server-Version variieren zwischen 1.500 und 1.700 Euro.

Erweitertes Sicherheitskonzept ist unabdingbar

In diesem Quartal konnte nun Trade Up drei weitere Security-Hersteller von seinem Distributionskonzept überzeugen. So spürt beispielsweise der Netzwerk-Scanner "Harris" vorhandene Sicherheitslücken auf und kann diese gegebenenfalls sogar sofort schließen. Mittels der Schwachstellenanalyse deckt Harris offene Hintertüren im internen System auf, über die Betrüger in das unternehmensinterne Netzwerk eindringen könnten. Die Preise für den Harris Stat Netzwerk-Scanner beginnen bei 500 Euro.

"Security hört nicht beim Virenschutz und der Firewall auf, sondern benötigt weitere Ergänzungen", erklärt Trade-Up- Geschäftsführer Stefan Haak. Seiner Ansicht nach bedürfen Unternehmen zunehmend eines ganzheitlichen Sicherheitskonzeptes, um sich vor den aktuellen Bedrohungen im Netzwerk zu schützen. Eine zunehmende Gefahr stellt zum Beispiel Spionage-Software dar. Diese Spyware umgeht die Firewall sowie jegliche Antivirenvorrichtungen und ist in der Lage, heikle Unternehmensinterna nach außen zu leiten.

Um genau dieses zu verhindern, hat Trade Up gleich zwei verschiedene Lösungen parat. Da gibt es zum einen bereits für knappe 30 Euro die Enterprise-Version des Webroot "Spy Sweepers" zum Entdecken der Spionage-Software. Zusätzlich bietet der Distributor noch das Antispyware-Modul von Omniquad feil. Dieses wiederum arbeitet Hand in Hand mit der Patch-Management-Software Patchlink. "Auf diese Weise können auch kleine und mittelständische Unternehmen vor Gefahren aus dem Internet geschützt werden", so Geschäftsführer Haak.

Security-Roadshow läuft weiter

Die drei neuen Security-Lösungen stellte der Distributor vergangene Woche auf einer Roadshow in Köln vor. Händler aus Mitteldeutschland haben noch die Gelegenheit, das Ganze am 1. Juni in Frankfurt zu begutachten.

Denn so ohne Weiteres lassen sich derartige Produkte nicht an den Mann bringen. "Hier muss sich der Fachhandel noch qualifizieren", so Haak. Selbstredend wird hier Trade Up den interessierten Wiederverkäufern entsprechende Schulungen anbieten. Zwei Pre-Sales-Manager und sechs Vertriebsmitarbeiter kümmern sich derzeit bei dem Distributor um Fachhändler - insgesamt beschäftigt Trade Up 21 Mitarbeiter. In der zweiten Jahreshälfte 2004 setzte der Distributor acht Millionen Euro um.

Und natürlich soll das Geschäft wachsen: "Weitere Akquisitionen von Security-Produkten für Firmennetzwerke sind geplant", so Haak. Man prüft in Offenburg sogar die Option, ob man auch nicht so genannte Appliances mit ins Portfolio aufnehmen sollte. Dann wäre Trade Up allerdings kein reiner Software-Distributor mehr und es käme eine logistische Herausforderung auf die Softline-Tochter zu.