Allied Telesis

Trainingszentren für Partner und Kunden

12.07.2011 von Thomas Hafen
An sieben europäischen Standorten bietet der Netzwerker Allied Telesis Trainings für Partner und Endkunden. Das Schulungszentrum in München stößt auf positive Resonanz.
"Wir wollen dem Partner auf keinen Fall Konkurrenz machen." Christian Schwaiger, Allied Telesis
Foto: Allied Telesis

Der japanische Netzwerker Allied Telesis hat sein Service- und Support-Angebot in Europa ausgebaut. Mittelpunkt ist ein Ausbildungszentrum in der rumänischen Universitätsstadt Iasi, die als Zentrum der Computerindustrie des Landes gilt. Dort ist der Level-1-Support lokalisiert. Seit Juli 2011 findet auch die Ausbildung für Mitarbeiter in Iasi statt. Ein Outbound-Callcenter am rumänischen Standort ist im Aufbau.

Partner müssen allerdings nicht unbedingt nach Osteuropa reisen, um sich ausbilden zu lassen. Für sie, aber auch für Kunden, hat der Netzwerker Trainingszentren in München, Mailand, Paris, Madrid, Moskau und Swindon eingerichtet. Die Preise für Trainings in Deutschland beginnen bei 1.000 Euro für ein 2-Tages-Training und gehen bis 4.400 Euro (Listenpreis) für 5 Tage.

Die Trainingszentren kommen bei Channel-Partnern und Endkunden gut an. Heinz Siegert, beim Certified-Partner GfD IT Services für Vertrieb und Projektverwaltung verantwortlich, ist vom Münchner Schulungszentrum regelrecht begeistert: "Allied hat mit dem Showroom etwas ganz Tolles aufgebaut", sagt er.

Auch Stefan Bauer, beim Allied-Kunden ODU Steckverbindungssysteme für die IT-Infrastruktur zuständig, gibt dem Trainingszentrum München gute Noten: "Das Training fand in einer kleinen Gruppe von nur drei Personen statt, man hatte also wirklich Zeit. Außerdem war der Dozent der Mitarbeiter, der auch die Professional Services in unserem Unternehmen durchgeführt hat. Man hat also nicht nur einen Ansprechpartner, sondern bekommt von dem auch noch etwas vermittelt."

Professional Services im Bundle

"Die Kommunikation ist sehr gut." Heinz Siegert, GfD IT Services

Neben dem Ausbau seiner Trainingsangebote hat der Hersteller auch seine Angebote an Professional Services und Support aktualisiert und gebündelt. So werden seit April 2011 den Kunden Services für Netzwerkdesign, Implementierung, Analyse und Health Check angeboten. Geschäftsführer Christian Schwaiger sieht die PS-Pakete nur als Ergänzung für Partner, die diese Dienstleistungen nicht selbst erbringen können. "Wir wollen dem Partner auf keinen Fall Konkurrenz machen", sagt er.

In Konflikt mit den Angeboten der Partner könnten auch die neuen Support-Pakete geraten, die als Silber-, Gold- und Platin-Variante angeboten werden. Die Vor-Ort-Services werden direkt an den Endkunden verkauft und von IBM erbracht.

Doch der Netzwerker will kein Geschäft am Channel vorbei machen, glaubt Heinz Siegert: "Es ist nicht so, dass Allied direkt auf den Kunden zugeht und ihm einen besseren Preis macht." Siegert lobt außerdem den direkten Draht zwischen Hersteller und Partner: "Die Kommunikation ist sehr gut. Es finden regelmäßig Händlerstammtische statt, auf denen wir über alles Wichtige informiert werden. Außerdem telefonieren wir wöchentlich mit unseren Ansprechpartnern bei Allied."

Für GfD war die Entscheidung, Allied-Produkte zu verkaufen, laut Siegert vor allem eine Preisfrage. Für viele Mittelstandskunden von 10 bis 100 Mitarbeitern sei Allied Telesis außerdem genau der Kompromiss, den man gesucht habe. Man könne komplette Konzepte aufstellen aber auch für kleine Kunden etwas anbieten. "HP hat uns in dieser Hinsicht nicht überzeugt, auch wenn die Switche qualitativ nicht schlechter sind."

Bauer betont die reibungslose Zusammenarbeit und die kurzen Wege. Bei Problemen agiere man sehr unbürokratisch, betont Siegert. Für Bauer spielt auch die Ähnlichkeit der Management-Syntax zwischen Cisco und Allied eine Rolle: "Wenn man mit Cisco vertraut ist, kann man auch Allied-Systeme administrieren."

Triple Play kein Thema mehr

Das seit 2005 forcierte Geschäft mit Triple-Play-Angeboten für Netzwerkbetreiber wurde 2008 nach massiven Problemen heruntergefahren (ChannelPartner berichtete) und wird in Deutschland auch nicht weiter verfolgt. "Wir betreuen Bestandskunden weiter, gehen den Markt aber nicht aktiv an", sagt Schwaiger.

In Skandinavien mache das Unternehmen dagegen "sehr viel Umsatz" mit Service Providern. Das liegt laut Schwaiger an der dort stärkeren Verbreitung von Glasfaseranschlüssen.

Allied Telesis erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr mit rund 2.500 Mitarbeitern rund 300 Millionen Euro Umsatz. Das Unternehmen, das hier zu Lande zirka 25 Mitarbeiter beschäftigt, positioniert sich als Netzwerkanbieter für mittelgroße Rechenzentren bis 2.000 Server vor allem gegen Cisco und HP.

Bis auf Bechtle direkt müssen alle Reseller über die Distributoren, Actebis, ELD, Ingram Micro und Tech Data einkaufen. In den beiden höheren Stufen des Partnerprogramms (2- bzw. 3- Star Partner) verzeichnet Allied Telesis derzeit 51 bzw. 3 Partner. Mehr Informationen zum Services- und Support-Angebot von Allied Telesis finden sich unter http://alliedtelesis.de/support. (haf)