DisplaySearch

TV-Ersatzbeschaffung läuft so gut wie nie

28.04.2011
Konsumenten weltweit tauschen ihre Fernseher, ob CRT- oder Flat-TVs, so schnell aus wie noch nie, sagen die Analysten von DisplaySearch. 3D zieht interessanterweise noch relativ wenig, HDTV oder gar Full-HD dagegen mehr.

Konsumenten weltweit tauschen ihre Fernseher, ob CRT- oder Flat-TVs, so schnell aus wie noch nie, sagen die Analysten von DisplaySearch. 3D zieht interessanterweise noch relativ wenig, HDTV oder gar Full-HD dagegen mehr.

Digitale Übertragungstechniken und erschwingliche Flat-TV-Preise beflügeln den Austausch von Röhrengeräten (CRTs) "mit Rekordzahlen", wie Paul Gagnon DisplaySearch-Direktor für die nordamerikanische TV-Marktforschung feststellt.

Da viele Fernseher aber erst kürzlich gekauft wurden, könnte sich bald ein Nachfrageeinbruch einstellen. Wenn die Hersteller jetzt auf neue Features wie 3D setzen, könnten sie enttäuscht werden, so Gagnon. Denn solche Funktionen ziehen nicht in dem erhofften Maße.

In fortschrittlichen Industrieländern wie den USA und Japan zeige sich, dass das Replacement weniger gut läuft, wie die finanzielle Situation der Haushalte es zuließe. In Entwicklungs- und Schwellenländern mit ihren wesentlich weniger entwickelten Märkten sei die Bereitschaft zur Ersatzbeschaffung dagegen überraschend groß. In Indonesien zum Beispiel hielten sich dieselben Fernseher in den Haushalten nur halb so lange wie in Japan, und das trotz der Öko-Punkt-Anreize, mit denen die japanische Regierung die heimischen TV-Verkäufe ankurbeln wollte.

Regionale Unterschiede zeigen sich unter anderem in der Größe der Räume und gekauften Fernseher oder auch an der Zahl der TV-Geräte pro Haushalt. In Indien schauen die meisten noch in relativ kleine Röhrengeräte, obwohl dort der Austausch durch Flat-TVs erstaunlich gut läuft, was auch die großen sozialen Unterschiede auf dem Subkontinent widerspiegelt, so DisplaySearch.

In Italien, wo oft noch viele Familienmitglieder und mehrere Generationen unter einem Dach leben, sind Fernseher meist an verschiedenen Orten im Haus verteilt, zum Beispiel auch im Esszimmer und in der Küche. Italien hat daher nach den USA auch die größte TV-Dichte pro Haushalt.

In Russland sind die Räumlichkeiten sehr beengt, weshalb die Fernseher im Schnitt wesentlich kleiner sind als in Japan, obwohl in dort in Großstädten wie Tokio viele Menschen auch praktisch nur in Schuhschachteln hausen. Aber schon in den frühen 1990er Jahren haben japanische HiFi-Zeitschriften solche Kämmerlein mit riesigen Lautsprechern und TV-Geräten gezeigt.

Städtische chinesische Haushalte haben überraschenderweise ähnlich große Fernsehgeräte wie die in den USA, was auch daran liegt, dass TV-Boliden im Reich der Mitte als Statussymbol gelten. (kh)