Meko Intl.

TV-Markt in EMEA erstmals wieder eingebrochen

30.05.2011
Nach ein paar satten Jahren war der TV-Markt in EMEA laut Meko International im ersten Quartal 2011 erstmals wieder rückläufig. Besonders krass war der Einbruch in Westeuropa mit einem Minus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Nach ein paar satten Jahren war der TV-Markt in EMEA laut Meko International im ersten Quartal 2011 erstmals wieder rückläufig. Besonders krass war der Einbruch in Westeuropa mit einem Minus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

LED und 3D gehen bei High-End-LCD-TVs oft zusammen, aber die Verbraucher scheuen oft den hohen Aufpreis.

In ganz EMEA einschließlich Nahost und Afrika wurden im ersten Quartal 2011 mit 17 Millionen Stück 4,4 Prozent weniger TV-Geräte abgesetzt als in den ersten drei Monaten des Vorjahres, so die Daten von Meko, einem britischen Schwester-Marktforschungsinstitut von DisplaySearch aus den USA. Für Meko war das der erste Einbruch in EMEA seit Erfassung des Marktes im Jahr 2004 und in Westeuropa der dritte Quartalsrückgang in Folge.

Osteuropa ist mit einem kleinen Rückgang von 1 Prozent noch relativ glimpflich davon gekommen, in Nahost und Afrika registrierten den Analysten von Meko im ersten Quartal sogar einen Zuwachs von 11 Prozent aufs Jahr gesehen. In Westeuropa am meisten ins Straucheln gekommen sind die Märkte Großbritanniens, Spaniens und Italiens mit Einbrüchen von im Schnitt 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Flachbildfernseher (Flat Screen TVs) machen in der EU rund 50 Prozent des gesamten Umsatzes für Consumer Electronics aus. Deswegen ist davon auszugehen, dass der Rückgang der Verkaufszahlen sich empfindlich auf den CE-Umsatz in der Europäischen Union auswirken wird.

Der Anteil von LCD-Fernsehern mit LED-Backlight ist im ersten Quartal in westeuropa schon auf 39 Prozent gestiegen, die größten Märkte dafür sind der Reihe nach Deutschland, Frankreich und die Niederlande.

Mekos Senior-TV-Analyst Goksen Sertler zufolge leidet der Markt im Mai unter hohen Lagerbeständen, weit über dem des Üblichen. Die Markenhersteller sitzen meist immer noch auf ihren High-End-Modellen mit LED-Backlight und 3D-Fähigkeit. So sehr sie sich auch bemühen, LED-TVs zu pushen, sind die Verbraucher in Europa laut Sertler nicht bereit, dafür im 40-Zoll-Segment den Aufpreis (Price Premium) von 40 Prozent zu bezahlen, besonders nicht in der wirtschaftlich angespannten und unsicheren Situation in vielen EU-Ländern.

"Wir erwarten, dass sich der Markt in der zweiten Jahreshälfte leicht erholen wird", sagte Sertler weiter. Unterm Strich liege der Forecast für den Marktwert in Europa 2011 aber unter dem Niveau von 2010. (kh)