U-S-C und gebrauchte Software

15.12.2006
Auch U-S-C verkauft gebrauchte Software, allerdings verspricht der Microsoft-Partner aus München Rechtssicherheit.

Der von Microsoft lizenzierte Softwarehändler U-S-C (Universal Software Center) aus München verkauft "gebrauchte" Software-Lizenzen. Dabei arbeitet U-S-C sehr eng mit den Herstellern zusammen und prüft jede gebrauchte Software eingehend auf Originalität und Vollständigkeit.

Nach Ansicht des Gebraucht-Software-Händlers könnten Firmen und öffentliche Einrichtungen durch den Einsatz von gebrauchter Software bis zu 50 Prozent an Lizenzkosten sparen. Auch unterlizenzierte Anwenderunternehmen, die eine Prüfung der BSA (Business Software Alliance) zu befürchten haben, könnten fehlende Lizenzen kostengünstig bei U-S-C erwerben, meint der Software-Händler.

Andererseits könnten andere Unternehmen ihre bisher ungenutzten Lizenzen zum Verkauf anbieten, so U-S-C, und gleichzeitig beim Erwerb von Neusoftware "gebrauchte" Lizenzen in Zahlung geben. "Ebenso wie es üblich ist, beim Kauf eines Neuwagens den gebrauchten wieder zu verkaufen oder in Zahlung zu geben, ist dies mit Software möglich. Dazu gibt es hier nicht einmal einen Verschleiß wie bei Autos", erklärt Peter Reiner, einer der Geschäftsführer von U-S-C.

Software nutzt sich nicht ab und kann legal weiterverkauft werden, meint der Gebraucht-Software-Händler. Unternehmen könnten viel Geld sparen, wenn sie etwa beim Einführen eines neuen Betriebssystems alte ungenutzte Software-Lizenzen in Zahlung geben. Oft werden auch durch Stellenabbau oder Umstrukturierung innerhalb des Unternehmens Lizenzen frei, die wieder veräußert werden könnten, meint U-S-C. So lässt sich auch mit gebrauchter Software noch Geld verdienen.

Und der Bedarf an gebrauchter Software steigt kontinuierlich. Die Experton Group schätzt das derzeitige Marktpotential für Gebrauchtsoftware in Deutschland auf 30 Millionen Euro jährlich.

Laut U-S-C wird oft gar nicht die neueste Software benötigt. Der Händler erhält viele Nachfragen nach älteren Programmversionen, etwa wenn ein Unternehmen auf einer einheitlichen Plattform arbeiten möchte und deshalb neue Lizenzen erwerben müsste. "Auch im Falle von Unterlizenzierung können wir den Kunden schnell mit gebrauchter Software aushelfen, etwa wenn eine Kontrolle durch die BSA droht", so Walter Lang, ein weiterer Geschäftsführer von U-S-C.

Nach Schätzungen der BSA sind in Deutschland derzeit etwa 27 Prozent der Unternehmen unterlizenziert, in Österreich und der Schweiz sogar 30 Prozent. Deshalb führt die Business Software Alliance in letzter Zeit verschärft Kontrollen durch.

Wichtig beim Kauf von gebrauchter Software ist allerdings die Investitionssicherheit. Der Kunde muss die Gewissheit haben, legale Software erworben zu haben. Als offizieller "Microsoft Certified Partner" ist U-S-C ein lizenzierter Händler, der gebrauchte Software und Unternehmenslizenzen exakt nach den Richtlinien dieses Herstellers vermarktet.

Außer der Software von Microsoft vertreibt U-S-C auch Produkte anderer Hersteller. Das komplette Angebot des Münchner Händlers findet richtet sich in seinem Online-Shop

Zu den bevorzugten Abnehmern von Gebraucht-Software zählen laut U-S-C mittelständische Unternehmen mit bis zu einigen Hunderten PC-Arbeitsplätzen. Aber auch Kleinbetriebe und Enduser könnten von dem Microsoft Licensing Specialist günstig gebrauchte Software erwerben. Aus diesem Grunde möchte U-S-C in Zukunft verstärkt mit Fachhändlern zusammen arbeiten, sowohl beim Ein- als auch beim Verkauf von "gebrauchten" Software-Lizenzen.

Ein großes Marktpotential für gebrauchte Software sieht Peter Reiner von U-S-C ferner in der öffentlichen Verwaltung. So lief erst vor kurzem eine Ausschreibung einer Stadt zum Erwerb einer großen Anzahl an Windows 2000-Lizenzen, die jetzt noch vor der Umstellung auf Linux benötigt wurden, da die alten Lizenzverträge ausgelaufen waren. "Insbesondere bei Behörden ist das Budget für IT-Ausstattung oft sehr knapp bemessen, und mit gebrauchter Software könnten Kommunen günstig nachlizenzieren", erklärt Reiner. (rw)