Umsatz gestiegen, Aktienkurs gefallen

09.09.1999

MÜNCHEN: Kundenservice bringt Umsatz - das klingt nach einer Binsenweisheit. Die moderne Variante heißt Customer-Relationship-Management (CRM), ist vor allem in der TK-Branche heiß begehrt - und verhilft auch der SHS Informationssysteme AG zu einer erfolgreichen Existenz.Ihren Umsatz um 60 Prozent auf 8,1 Millionen Mark steigern konnte die SHS Informationssysteme AG in München. Verglichen wurden die ersten Halbjahre 1998 und 1999. Der Gewinn wuchs von 240.000 auf 320.000 Mark an. "Dieses Wachstum haben wir mit eigener Kraft erzielt, also ohne Akquisitionen", erklärt stolz Adrian Taciulescu, Finanzvorstand des im Mai an die Börse gegangenen Systemintegrators, der Partner von Clarify und Sun ist. Die Kosten für die Notierung am Neuen Markt sollen im dritten Quartal bewältigt sein, die erwartete Umsatzsteigerung für das Gesamtjahr liegt bei 47 Prozent. Allerdings: Während der Preis pro Aktie beim Börsenstart bei 21 Euro lag, war er am 2. September auf 18,35 Euro gesunken.

Guter Rat ist teuer

Vor allem die Geschäftsfelder Consulting und Systemintegration konnten ausgebaut werden (siehe Grafik). Der größte Teil des Umsatzes, über 60 Prozent, kam aus dem Bereich Telekommunikation, in dem die meisten Kunden des Unternehmens agieren. "Diese Branche ist seit der Deregulierung natürlich besonders an Mitteln zur Kundengewinnung und -bindung interessiert", erklärt Karl-Peter Schmid, SHS-Vorstandsvorsitzender. Den TK-Markt noch weiter für sich erobern und gleichzeitig auch Europa in Angriff nehmen, das sind die nächsten Ziele der Münchner. Im Visier sind auch andere Märkte wie Versorgungsunternehmen und vor allem das Internet.

Der nächste geplante Schritt ist ein Unternehmenskauf in Frankreich, die Entscheidung soll im vierten Quartal fallen. "Für uns sind Firmen interessant, die einen Umsatz von 14 Millionen Mark aufwärts tätigen und profitabel sind", erklärt Schmid. Der Emissionserlös von 32 Millionen Mark macht solches finanzierbar. (via)