3,9 Mrd. € Forderungen

Ungebremster Anstieg von Insolvenzen

09.10.2009 von Armin Weiler
Die Welle an Insolvenzen deutscher Unternehmen und Verbraucher steigt ungebremst. Zu Beginn des zweiten Halbjahres 2009 wurden an den Gerichten seit Jahresbeginn insgesamt über 94.000 Verfahren registriert. Wie das Statistische Bundesamt Destatis mitteilt, sanken die Verbraucherinsolvenzen in 15 Bundesländern ohne Nordrhein-Westfalen im Vorjahresvergleich bis Juli zwar um 1,3 Prozent ab. Im gleichen Zeitraum wurden hingegen um 15,3 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen verzeichnet. 19.188 Betriebe mussten zwischen Januar und Juli 2009 ein Insolvenzverfahren eröffnen.

Die Welle an Insolvenzen deutscher Unternehmen und Verbraucher steigt ungebremst. Zu Beginn des zweiten Halbjahres 2009 wurden an den Gerichten seit Jahresbeginn insgesamt über 94.000 Verfahren registriert. Wie das Statistische Bundesamt Destatis mitteilt, sanken die Verbraucherinsolvenzen in 15 Bundesländern ohne Nordrhein-Westfalen im Vorjahresvergleich bis Juli zwar um 1,3 Prozent ab. Im gleichen Zeitraum wurden hingegen um 15,3 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen verzeichnet. 19.188 Betriebe mussten zwischen Januar und Juli 2009 ein Insolvenzverfahren eröffnen.

"Trotz der sinkenden Zahl spektakulärer Großinsolvenzen besteht kein Anlass zur Entwarnung bei den Unternehmensinsolvenzen", so der Insolvenzverwalterverband VID. Besonders im Mittelstand halte die Insolvenzwelle unvermindert an. "Wichtige Marktteilnehmer scheiden aus und hinterlassen substanzielle Lücken in den Wertschöpfungsketten und im Know-how der deutschen Volkswirtschaft", meint VID-Vorsitzender Siegfried Beck.

35.000 erwartete Pleiten

Prognosen wie jene der Wirtschaftsauskunftei Creditreform gehen davon aus, dass im Gesamtjahr bis zu 35.000 Pleiten zu erwarten seien. Mehr als die Hälfte davon wurde bereits im Juli erreicht. Seither haben sich die Aussichten auf eine konjunkturelle Erholung leicht verbessert, weshalb die Zahl der Firmenpleiten im Rahmen bleiben könnte. Dennoch sei mit weiteren Insolvenzen zu rechnen, das Tempo des Anstiegs könne sich aber verlangsamen, sollten die Erwartungen an die Wirtschaftsentwicklung erfüllt werden.

Allein im Juli wurden 3.046 Unternehmens- und über 9.500 Verbraucherinsolvenzen gemeldet, was einem Plus von 10,4 bzw. 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zusammen mit den Insolvenzen von anderen privaten Schuldnern und Nachlässen wurden insgesamt 15.187 Insolvenzen registriert, was einem Anstieg von 7,6 Prozent im Vergleich zum Juli 2008 entspricht. Die voraussichtlich offenen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte für den Juli auf 3,9 Mrd. Euro, so Destatis. Im gleichen Monat des Vorjahres belief sich die Summe auf 2,5 Mrd. Euro. Knapp 58.000 Verbraucher hatten in den ersten sieben Monaten 2009 Insolvenz angemeldet. (pte) (bw)