DevOps-Konzepte in Deutschland

Unternehmen ab 250 Mitarbeitern arbeiten lieber mit IT-Dienstleistern

29.02.2016 von Karl-Erich Weber
Laut einer Studie im Auftrag des Webhosters und Cloud-Spezialisten aus Texas, setzen Kunden in Deutschland bei DevOps Services meist aus Kostengründen auf externe IT-Dienstleister.

Für DevOps-Konzepte, eine Art "Kaizen" für Softwareentwicklung, Betrieb und Qualitätssicherung, werden hierzulande meist externe Dienstleister herangezogen. Der US-Anbieter Rackspace hat TNS Infratest mit einer Studie beauftragt, den Transformationsprozess zur Nutzung der Entwicklungsmethode näher zu beleuchten. 205 IT-Mitarbeiter oder Entscheider aus Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern in Deutschland wurden online zum Thema DevOps befragt.

Gemäß einer anderen Umfrage, die von Rightscale im Januar 2016 weltweit durchgeführt wurde, sei die Nutzung von DevOps insgesamt von 66 auf 74 Prozent gestiegen. Bei Großunternehmen sei man schon bei 81 Prozent angekommen, vermeldet Rackspace.
Foto: Rackspace

So würden über zwei Drittel der Befragten, die DevOps-Konzepte implementiert oder geplant haben, auf externen Support vertrauen. Die wichtigsten Gründe dafür seien die geringeren Kosten und weniger Arbeit bei der Umgestaltung ihrer Infrastruktur. 48 Prozent hätten bereits DevOps-Konzepte oder -Praktiken eingeführt, 49 Prozent würden dies planen. Davon möchten wiederum 70 Prozent externe Dienstleister nutzen.

Diese Zahl deckt sich mit dem Ergebnis der gleichen Umfrage unter Firmen in Großbritannien, USA und Australien, wobei sich zeigte, dass die deutschen Unternehmen vorsichtiger sind im Hinblick auf den zu erwartenden Nutzen von externen Dienstleistungen. Ihre Bedenken gegenüber Outsourcing würden aber mit der Zeit geringer, so Rackspace.

Als Gründe für die Nichteinführung solcher Konzepte wurden unter anderem dringendere Prioritäten genannt, keine Relevanz für das Unternehmen oder, dass DevOps nur ein weiteres Modewort der Branche wäre. Laut Rackspace, die selbst DevOps-Dienste anbieten, seien die Argumente für ein Outsourcing bei 52 Prozent die geringeren Kosten, 42 Prozent glauben an eine verbesserte Produktivität, 38 Prozent sehen eine stärkere Ausrichtung auf Innovationen und eine schnellere Nutzung von Anwendungen. Eine agilere Infrastruktur wäre für 29 Prozent ein guter Grund.

Sieben Tipps zur Einführung von DevOps

Rackspace gibt den interessierten Unternehmen sieben Hinweise zur optimalen Einführung der Methodik an die Hand:

1. Den Grund bestimmen: Warum benötigt das Unternehmen DevOps? Wie lautet die zu erfüllende Geschäftsanforderung? Was ist das zu lösende IT-Problem? Es klingt einfach, aber wer keinen guten Grund für die Einführung von DevOps besitzt, hat oft Startschwierigkeiten.

2. Die Unternehmenskultur betrachten: Eine erfolgreiche Transformation beginnt mit einer Kultur, die traditionelle Grenzen zwischen Entwicklung und Betrieb durchbrechen kann, die Kommunikation zwischen allen am Auslieferungsprozess von Anwendungen Beteiligten fördert sowie eine konstante Prozess- und Produkt-Verbesserung erreichen will.

DevOps-Tools sind unter anderem Docker, Ansible, Puppet und Chef, welche die Komplexität des Konfigurationsmanagements in DevOps abstrahieren, so dass Shell-Skripte überflüssig werden.
Foto: Philippe A. Abdoulaye

3. Den Impulsgeber identifizieren: Es muss jemanden im Unternehmen geben, der Teams zusammen- und DevOps voranbringt. Aktuelle Studien zeigen, dass der IT-Betrieb hervorragend geeignet ist, um diesen Impulsgeber zu identifizieren und die DevOps-Initiative anzuführen.

4. Die Beispiel-Anwendung finden: Unternehmen sollten eine Beispiel-Anwendung auswählen, um den DevOps-Prozess einzuführen. Idealerweise ist die Applikation zwar wichtig, aber nicht geschäftskritisch.

5. Ziele festlegen: Welche Ziele soll das Projekt erreichen? Dabei handelt es sich nicht nur um die üblichen Projektziele wie Anwendungsstabilität, Deadlines oder schnellere Entwicklung, sondern auch Business-Ziele wie Kostenreduktion, höhere Produktivität und Kundenzufriedenheit. Diese gemeinsamen Ziele vereinen das Team.

6. CALMS nutzen: Nach dem Einsetzen der Arbeitsgruppe sollten Unternehmen das CALMS Framework verwenden, welches aus Culture besteht, der Betonung auf Zusammenarbeit und Kommunikation, aus Automation, den Tools zur Vermeidung manueller Prozesse in der Wertschöpfungskette, aus Lean, welches schlanke Prozesse für kürzere Entwicklungszyklen vorsieht, Metrics, um alle Faktoren messen und die Daten in einer kontinuierlichen Feedback-Schleife zur Verfeinerung der Zyklen nutzen zu können, sowie Sharing, dem Austausch von Erfahrungen zur erfolgreichen Verbesserung.

7. Hilfe holen: Bei der Verwaltung von Struktur und Code, Installation und Überwachung sollten externe Experten eingebunden werden. Damit erhalten die eigenen Teams wieder mehr Zeit zur Entwicklung neuer Anwendungsfunktionen gemäß den Kundenwünschen.

Weitere Informationen zu Rackspace und deren DevOps-Services finden interessierte Leser hier. (KEW)

Die besten Systemhäuser 2015 - Gesamtranking
Die besten Systemhäuser 2015 - Gesamtranking
Herausragende Kundenbewertungen für ihre Leistungen erhielten in diesem Jahr ACP Holding, Stemmer sowie Systemhaus Cramer und Krämer IT Solutions. Die Aufsteiger des Jahres 2015 sind Conet und Pan Dacom. Als Newcomer tat sich Interface Systems hervor.
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 3 (bis 50 Millionen Euro Jahresumsatz)
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 2 (ab 50 bis 250 Millionen Euro Jahresumsatz)
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 1 (ab 250 Millionen Euro Jahresumsatz)
Die Gewinner
Alle Gewinner der Awards 2015: (Reihe oben, von links nach rechts): Dominik Carl und Michael Krämer (Krämer IT-Solutions), Frank Dittmar (Pan Dacom), Matthias Czok (Microstaxx), Günther Schiller (ACP), Dr. Heilfried Lohse (Interface:Systems), Christian Cramer (Systemhaus Cramer), Stephan Schmidt-Walkusch (Comparex). Reihe unten, von links nach rechts: Dr. Ronald Wiltscheck (ChannelPartner), Sven Eichelbaum (SVA Systemvertrieb Alexander), Oliver Schallhorn (Fritz & Macziol), Rüdiger Zeyen (Conet Group), Stefan Hischer und Henning Heimann (Stemmer), Dr. Thomas Simon mit Marcus Jahnke und Florian Schenk (IT-Haus), Regina Böckle (ChannelPartner)
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 3 (bis 50 Millionen Euro Jahresumsatz)
Martin Czok von Microstaxx nahm auf dem Systemhauskongress den Award entgegen. Das Unternehmen errang Platz 3 unter den Systemhäusern, die einen Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro erwirtschaften.
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 3 (bis 50 Millionen Euro Jahresumsatz)
Dr. Ronald Wiltscheck (links stehend) und Regina Böckle (ChannelPartner) gratulieren den Erstplatzierten in der Umsatzklasse 3: (v.l.) Christian Cramer, Geschäftsführer Systemhaus Cramer; Michael Krämer, Geschäftsführer, mit Dominik Carl, Prokurist, Krämer IT-Solutions
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 2 (ab 50 bis 250 Millionen Euro Jahresumsatz)
Sven Eichelbaum nahm für SVA Systemvertrieb Alexander den Award für den 3. Platz in der Umsatzklasse 2 entgegen.
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 2 (ab 50 bis 250 Millionen Euro Jahresumsatz)
Dr. Thomas Simon (IT-Haus) freut sich über den Award für den 2. Platz in der Umsatzklasse 2
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 2 (ab 50 bis 250 Millionen Euro Jahresumsatz)
Henning Heimann (Stemmer GmbH) nahm den Siegerpokal für die Bestplatzierung in der Umsatzklasse 2 entgegen.
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 1 (ab 250 Millionen Euro Jahresumsatz)
Stephan Schmidt-Walkusch (Comparex) freut sich über die Auszeichnung des Unternehmens als drittbestes Systemhaus in der Umsatzklasse 1.
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 1 (ab 250 Millionen Euro Jahresumsatz)
Oliver Schallhorn nahm für Fritz & Macziol den Preis für den 2. Platz in der Umsatzklasse 1 entgegen.
Die besten Systemhäuser der Umsatzklasse 1 (ab 250 Millionen Euro Jahresumsatz)
Günther Schiller (ACP) bei der Überreichung des Awards für den 1. Platz in der Umsatzklasse 1.
Die Aufsteiger des Jahres 2015
Dieses Jahr gab es gleich zwei Aufsteiger des Jahres: Sie verbesserten ihre Gesamtnote im Vergleich zum Vorjahr um den identischen Wert von 0,66 auf die Note 1,45. ChannelPartner gratulierte Rüdiger Zeyen (Conet Group) und Frank Dittmar (Pan Dacom) zu diesem enormen Sprung nach vorn.
Newcomer des Jahres 2015
... ist interface:systems. Das Unternehmen sprang mit einer Gesamtnote von 1,27 direkt auf Platz 5 unter den Systemhäusern in der Umsatzklasse 3.