Produktivitätsgewinn

Unternehmen verschenken Social-Networking-Potenzial

14.07.2008 von Armin Weiler
Unternehmen verabsäumen es, das immense Potenzial von Social Networks für sich auszuschöpfen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung von Gartner, die davon ausgeht, dass sich über soziale Netzwerke auch Riesenchancen zur Verbesserung des Managements großer Firmen ergeben. Wie BBC Online berichtet, stehen die Unternehmen vor der Herausforderung, den Trend zum Social Networking entsprechend in die Geschäftswelt zu übertragen. "Unternehmen, die es sich zunutze machen, auf welche Art und Weise Angestellte die Web-2.0-Plattformen verwenden, können Einsparungen, Produktivität und Gewinne erhöhen", meint Gartner-Forscher Jeffrey Mann.

Unternehmen verabsäumen es, das immense Potenzial von Social Networks für sich auszuschöpfen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung von Gartner, die davon ausgeht, dass sich über soziale Netzwerke auch Riesenchancen zur Verbesserung des Managements großer Firmen ergeben. Wie BBC Online berichtet, stehen die Unternehmen vor der Herausforderung, den Trend zum Social Networking entsprechend in die Geschäftswelt zu übertragen. "Unternehmen, die es sich zunutze machen, auf welche Art und Weise Angestellte die Web-2.0-Plattformen verwenden, können Einsparungen, Produktivität und Gewinne erhöhen", meint Gartner-Forscher Jeffrey Mann.

Bei der Studie zeigte sich, dass soziale Netzwerke, Instant Messaging, Chats und Filesharing auf bemerkenswertes Interesse stoßen. Von den befragten 4.000 PC- und Handynutzern in 18 verschiedenen Ländern nutzen beachtliche 38 Prozent inzwischen Angebote wie MySpace und Facebook. Die stärksten Zielgruppen sind dabei Singles und Teenager sowie eher Männer als Frauen. Bislang werden die Social Communitys vorwiegend zu Unterhaltungszwecken verwendet oder, um mit Freunden und Familie in Kontakt zu treten. Die Unternehmen sind noch skeptisch, was die Nutzung von sozialen Netzwerken betrifft. Doch vereinzelt wird das Thema Networking bereits aufgegriffen, wie auch beim Business-Netzwerk Xing http://www.xing.com beobachtet wird. "Es gibt viele Möglichkeiten für Unternehmen, von den Vorteilen eines internationalen Business-Netzwerks zu profitieren", meint Daniela Hinrichs, Pressesprecherin von Xing, gegenüber pressetext. Das würden immer mehr Unternehmen erkennen, deren Mitarbeiter sich dann bei der Plattform registrieren. Heute seien zehn Prozent aller Mitarbeiter der DAX-Unternehmen bereits Xing-Mitglied.

Der Gartner-Forscher kann die Skepsis vieler Geschäftsleute zumindest ein Stück weit nachvollziehen. Die Zahl der Betriebe, die den Wert dieser Plattformen bereits erkannt haben, sei klein. "Die erste Reaktion der Unternehmen auf das Thema ist immer, dass es keinen Grund gibt, sich dem zu widmen", so Mann. Die meisten Aktivitäten der Leute in den Netzwerken dienten der seichten Unterhaltung oder um andere zu beobachten. "Aber man muss genauer hinsehen, warum die Menschen diese Netzwerke nutzen", meint Mann. Es gehe darum, in Kontakt zu bleiben, zu mobilisieren und mit Dingen in Berührung zu kommen - angefangen von Politischem bis hin zu lokal bedeutsamen Themen. All diese Beweggründe ließen sich auch auf das Geschäftliche übertragen. "Auch im Personalbereich bieten sich in Netzwerken Vorteile: Unternehmen posten ihre freien Stellen und erreichen neben hochqualifizierten Fach- und Führungskräften auch latent Jobsuchende - jene Mitglieder, die nicht aktiv auf der Suche aber offen für neue berufliche Herausforderungen sind", ergänzt Hinrichs. Große Unternehmen wie die Otto Gruppe oder Bertelsmann hätten das bereits verstanden und machten von den umfassenden Funktionen auf Xing Gebrauch.

Laut Gartner ist es für die Firmen eigentlich recht einfach, die sozialen Netzwerke zu nutzen und dabei auch in bares Geld zu verwandeln. "Es kann zu besserer Produktivität führen, wenn man seine Leute schnell über soziale Netzwerke mobilisiert", gibt der Experte ein Beispiel. Die Untersuchung habe auch gezeigt, dass Social Networks mehr und mehr die Funktion von E-Mails übernehmen bzw. inzwischen genauso wichtig sind. Dinge, die im Konsumentensegment starteten, würden durchaus auch ins Business-Segment übergreifen. Normalerweise dauere so ein Prozess zwei bis drei Jahre, in diesem Fall gehen die Forscher aber von einer weitaus schnelleren Entwicklung innerhalb von Monaten aus. (pte)