Laut einer Erhebung der Managementberatung Kienbaum verdient ein Geschäftsführer in Tschechien durchschnittlich 89.600 Euro jährlich. Sein Gehalt ist im Vergleich zu seinen deutschen Kollegen außerordentlich moderat: Hierzulande verdient ein Geschäftsführer im Schnitt 268.000 Euro im Jahr.
Die Spannbreite der Einkommen ist dort allerdings wesentlich breiter als in Deutschland. Fachkräfte beispielsweise verdienen zwischen 5.300 und 106.138 Euro jährlich. Und so gibt es sowohl Geschäftsführer die für knapp 14.000 Euro im Jahr arbeiten, als auch welche die bis zu 223.700 Euro verdienen.
Die Höhe des Einkommens hängt auch in Tschechien maßgeblich von der Größe des Unternehmens ab. Frauen verdienen dabei quer durch alle Branchen und Unternehmensgrößen wesentlich weniger als Männer. Knapp ein Drittel der befragten Frauen verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen und dies, obwohl der weibliche Anteil an Fachkräften in Tschechien bei mehr als 50 Prozent liegt.
Auch wenn diese Gehaltsstrukturen noch so verführerisch klingen mögen. Mit einer großen Auswahl an qualifizierten Mitarbeitern sollten auswanderungswillige Firmen nicht rechnen. Denn den viel beklagten Fachkräftemangel gibt es auch in Tschechien. Laut Kienbaum bezeichnet jedes zweite Unternehmen die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Fachkräften als "ungenügend" mit steigender Tendenz. Die meisten Unternehmen (86 Prozent) erwarten zudem eine wachsende Nachfrage nach Fachkräften, was sich vermutlich schnell auf die Gehaltsstrukturen auswirken wird.
So ist bereits jetzt die variable Vergütung sehr beliebt. Für 86 Prozent der 15.200 erfassten Positionen ist eine Erfolgsbeteiligung vorgesehen. Bei Geschäftsführern beläuft sich der variable Teil des Einkommens auf ein Viertel der Bezüge. Bei Führungskräften sind zwischen 21 und 23 Prozent des Gehaltes erfolgsabhängig. Weitere Informationen: www.kienbaum.de (gn)