Für iPhone und iPad

Unverzichtbare Apps für Musikfans

07.01.2016 von Diego Wyllie und Simon Hülsbömer
Das iPhone und iPad eignen sich prima dazu, Musik zu hören, neue Bands und Künstler zu entdecken oder auch selber damit Musik zu machen. Hier zeigen wir Ihnen, mit welchen Apps das alles am besten geht.

Einer der wichtigsten Meilensteine in der Hollywood-reifen Erfolgsgeschichte von Apple ist sicherlich die Markteinführung des iPods. Im Zusammenhang mit iTunes konnte damit die Jobs Company den Musikmarkt auf den Kopf stellen und für immer verändern. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass Musik-Apps für iPhone und iPad heute so weit verbreitet und unter Anwendern so beliebt sind.

Neben populären Applikationen wie die von Apple selbst entwickelte "Garage Band”, Musik-Streaming-Diensten wie "Spotify” und "Last.fm”, oder dem Musik-Identifikations-Service "Shazam" gibt es weitere tolle Musik-Apps für das iPad (und auch das iPhone), die sehr empfehlenswert sind. Welche das sind, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

Djay2: Das iPad als virtueller Plattenspieler

"Djay2" gehört zu den erfolgsreichsten Musik-Apps, die im Apples App Store zu finden sind. Die von der Münchner Softwareschmiede Algoriddim GmbH entwickelte Software wurde von Apple schon einmal als beste iPad-App des Jahres gekürt, was eindeutig für die überdurchschnittlich hohe Qualität der Anwendung spricht. Die App verwandelt das iPad in ein vollwertiges DJ-System und integriert sich nahtlos in die iTunes-Musiksammlung - mit direktem Zugriff auf sämtliche Titel und Wiedergabelisten.

“Djay2” verwandelt das iPad in ein vollwertiges DJ-System.

Highlights: Djay2 kommt in einem detailreichen und realistischen UI-Design daher, das sofort ins Auge sticht. Dies in Kombination mit der direkten Reaktionszeit, den vielen leistungsfähigen Effekten, und der exzellenten Audioqualität ermöglicht ein natürliches Mix-Erlebnis, das selbst professionelle DJs zufrieden stellen dürfte. Ein nettes Feature: Die App kann eine Wiedergabeliste mit nahtlosen Übergängen automatisch abspielen. Im Vergleich zur Vorgängerversion "Djay" bietet die aktuelle Variante "Djay2" nun auch Unterstützung für den Musik-Streamingdienst Spotify.

Preise und Verfügbarkeit: Djay2 ist für iPhone und iPad separat erhältlich. Die iPad-Version kostet knapp 10 Euro. Die iPhone-Variante erhält man für 2,99 Euro.

Fazit: Von Djay2 können sowohl Laien als auch professionelle DJs gleichermaßen profitieren. Die App überzeugt durch innovative Features, die besonders einfache Bedienung und nicht zuletzt durch den großen Spaßfaktor.

SoundCloud: Soziales Netzwerk für Musiker und Fans

Mit "SoundCloud” steht Musikern und Fans ein beliebtes soziales Netzwerk zur Verfügung, das aus Berlin stammt und rund 175 Millionen Anwender aus aller Welt im Monat zählt. Hier können Musiker ihre Songs aufnehmen, zum Download anbieten, in beliebige Websites auf einfache und schnelle Weise exportieren, und via Twitter, Facebook und weitere Social-Media-Kanäle mit Freunden und Kollegen teilen.

Bei "SoundCloud" handelt es sich um ein Soziales Netzwerk speziell für Musiker und Musikfans, das monatlich rund 175 Millionen Anwender weltweit zählt.

Highlights: Eins der zentralen Features von SoundCloud besteht darin, dass die Songs in der üblichen Wellenform visualisiert werden, und auf einer Kommentarleiste entlang dieses Tracks die Anwender ihre eigenen Songs, sowie die anderer Nutzer kommentieren können. Unter Musikern dürfte SoundCloud heute der angesagteste Ort im Internet sein, um auf die eigene Musik aufmerksam zu machen und gleichzeitig neue Künstler kennenzulernen und auch Audiomaterial für die eigene Arbeit zu finden. Doch nicht nur Musiker können von dieser kollaborativen Online-Lösung profitieren. Denn diese adressiert auch Fans, die auf der Suche nach Neuigkeiten im Musikbereich sind und auf immer dem Laufenden bleiben möchten.

Preise und Verfügbarkeit: SoundCloud wird im Freemium-Modell angeboten. Mit der Gratis-Version können Anwender bis zu zwei Stunden Audiomaterial auf dem System speichern. Der Funktionsumfang ist dabei ebenfalls beschränkt. Wer bereit ist, Geld in diese Plattform zu investieren, kann zwischen vier Abo-Plänen auswählen. Die Preise fangen hier bei 45 Euro im Jahr an. Weitere Preisdetails erfahren Interessierte auf der Website des Anbieters.

Neben der Standard-Web-Version für den Browser bietet der Hersteller mobile Apps für Android und iOS, die mit einem breiten Funktionsumfang punkten können.

Fazit: Wer ganz früher einmal auf MySpace aktiv war (oder es schon gar nicht mehr kennt), braucht heute unbedingt einen SoundCloud-Account. Mit hochwertigen Produkten hat sich die aus der Hauptstadt stammende Plattform zu einem der erfolgsreichsten Services für Musiker und Fans weltweit etabliert.

AUPEO! Personal Radio: Internetradio mit persönlichem Flair

Eine weitere interessante App in der Kategorie Musik, die in Berlin entwickelt wird, ist "Aupeo”. Dabei handelt es sich um eine Software für Internetradio wie "Pandora”, "Last.fm” oder "Rdio”, mit dem Anwender ihre Lieblingsmusik kostenlos im Internet hören und neue Künstler und Songs entdecken können. Der User kann dabei aus vielen von einer Musikredaktion ausgewählten beziehungsweise nach Genre kategorisierten Radiostationen und -Programmen auswählen.

Im hartu mkämpften Musik-Streaming-Markt positioniert sich “Aupeo" Personal Radio” hierzulande als interessante Alternative.

Highlights: Wie die Wikipedia verrät, verwendet Aupeo einen Algorithmus des Fraunhofer-Instituts, der dem User dabei hilft, sein ganz persönliches Musikprogramm zusammenstellen zu können. Der Algorithmus analysiert zunächst musikalische Eigenschaften der Songs wie Rhythmus, Klangfarben oder Tempo, und stellt Beziehungsmuster zu anderen Titeln in der Datenbank her. Musikstücke, die sich in Bezug auf ihre musikalischen Eigenschaften ähneln, werden verknüpft. Wie der Anbieter erklärt wird das Ergebnis am Schluss von einer Musikredaktion geprüft und gegebenenfalls nachgebessert. Dadurch können User jeden Tag neue Musikstücke entdecken, die ihrem Geschmack entsprechen. Je mehr Musik man hört, desto eher weiß das System, welche Richtung gern gehört wird.

Preise und Verfügbarkeit: In der Standard-, Werbe-finanzierten Version ist der Dienst kostenlos. Für knapp fünf Euro im Monat im Jahr erhalten Anwender einen Premium-Account ohne Werbung und mit einer besseren Audioqualität. Neben iPhone und iPad (Download-Link) ist die Software auch mit Android, Blackberry und Windows Phone kompatibel.

Fazit: Wer sich beim Musikhören gerne überraschen lässt, wird sich Aupeo sicherlich näher anschauen wollen. Der Service überzeugt durch eine gute Benutzerführung und durchdachte Features, mit denen man immer neue Künstler entdecken kann, die dem eigenen Musikgeschmack entsprechen.

Rhapsody - Music & Radio: Machen Sie Ihre Kinder zum DJ

Wer lieber lineares Musikhören mag und dabei auf eine Auswahl von 30 Millionen Songs zurückgreifen möchte, schaut sich vielleicht einmal "Rhapsody" an. Der Streamingdienst sorgt für Nonstop-Listening ohne Doppler und stellt in der kostenpflichtigen Premier-Variante auch automatische Downloads von favorisierten Künstlern für die Offline-Verwendung, beispielsweise im Auto, zur Verfügung.

"Rhapsody Kids" macht Ihre Kinder zum DJ.

Highlights: Mit "Rhapsody Kids" steht eine App zur Verfügung, bei der die Kinder die Kontrolle über die Playlist übernehmen. Die speziell für Kinder gestaltete Oberfläche machte es auch den Jüngsten einfach, altersgerechte Musik zu streamen.

Preise und Verfügbarkeit: Wer nur personalisiertes Radio hören möchte, zahlt für die "unRadio"-Variante nach einer 14-tägigen Probephase rund 5 Dollar im Monat, die Premier-Version inklusive Offline-Modus und "Rhapsody Kids" kostet 1 Dollar für die ersten drei Monate, danach rund 10 Dollar pro Monat. "Rhapsody" gibt es für iPhone/iPad (Download-Link), aber auch für Android, Windows Phone und Blackberry.

Fazit: Vielseitiger Radio-/Streaming-Service, der durch die "Kids"-Version besonders auch bei Eltern hoch im Kurs stehen könnte. Durch die enorme Songauswahl kommt keine Langeweile auf.

Klingelton-Designer: Ihre Lieblingsmusik als Klingelton

Wer Musik gerne mag, will auch früher oder später die Standard-Klingeltöne seines iPhones durch individuelle Sounds ersetzen. Die Suche nach Klingelton-Apps in Apples App Store liefert unzählige Ergebnisse und kann frustrierend sein. Denn die meisten Optionen kann man sich getrost schenken. Sie sind nämlich Gratis-Apps, die in Sachen Design und Funktionalität viel zu wünschen übrig lassen, und in einigen Fällen sogar nicht einmal das tun, was sie versprechen. Eine Ausnahme ist hier der "Klingelton-Designer”.

Mit dem "Klingelton-Designer" bietet sich eine einfache App, die genau das tut, was sie verspricht: Aus den eigenen iTunes-Songs beliebige Klingeltöne auf schnelle und einfache Weise erstellen zu können.

Highlights: Mit dem Tool kann man nicht nur individuelle Klingeltöne, sondern auch Text- und Warntöne aus den Songs in der eigenen iPhone-Musiksammlung erstellen. Nachdem man einen Song ausgewählt hat, wird die entsprechende Audiowellenform der Datei visualisiert. Hier kann der User einen beliebigen Clip auswählen. Wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist, wird der Clip auf dem Gerät gespeichert. Um es als Klingelton zu verwenden, muss dieser schließlich in iTunes importiert werden. Wie das genau geht, erklärt der Anbieter in einem kurzen Video-Tutorial:

Preise und Verfügbarkeit: In der Standard-Version ist die App kostenlos (Download-Link). Wer Klingeltöne aus eigenen Audioaufnahmen und bis zu 40 Sekunden lang (statt 30 wie bei der Standard-Version) erstellen möchte, kann auf die Pro-Version (Download-Link) zurückgreifen. Kostenpunkt: 0,99 Euro.

Fazit: Mit dem Klingelton-Designer bietet sich eine einfache App, die genau das tut, was sie verspricht: Beliebige Klingeltöne auf schnelle und einfache Weise erstellen zu können.

ReBirth: Virtuelle Synthesizer für Nostalgiker

Bei “Rebirth” handelt es sich um das Remake für iPhone und iPad von dem legendärem Desktop-Programm, das die schwedische Softwareschmiede Propellerhead Software im Jahr 1996 für PC und Mac herausgebracht hat.
Foto: Diego Wyllie

Das iPad eignet sich nicht nur dazu, Musik als multimediales Erlebnis zu genießen und neue Bands und Künstler zu entdecken. Damit kann man auch bestens Musik selber machen. Dazu gibt es unzählige tolle Apps, sowohl für den Laien als auch für Profis. Eine ganz Besondere davon ist "ReBirth RB-338”. Dabei handelt es sich um das Remake von dem legendärem Desktop-Programm, das die schwedische Softwareschmiede Propellerhead Software im Jahr 1996 für PC und Mac herausgebracht hat.

Highlights: Das damals revolutionäre Programm emuliert zwei Roland-Synthesizer "TB-303” und die analogen Drumcomputer "TR-808” und "TR-909”, die vor allem unter Technofans sehr beliebt waren. Die aktuelle iOS-Version erweckt das 2005 beendete Projekt wieder zum Leben. Und das ist auch die Besonderheit dieses Tools, das ansonsten mit modernen Lösungen wie etwa Djay oder GarageBand sicherlich nicht mithalten kann.

Preise und Verfügbarkeit: ReBirth für iPad ist im App Store für knapp 15 Euro zu haben.

Fazit: Rebirth kann den Vergleich mit modernen Software-Synthesizern heute sicherlich nicht standhalten. Wer jedoch in den 90er Jahren ReBirth selber auf einem Power Macintosh oder unter Windows 98 verwendet hat, für ihn ist die mobile iOS-Version ein absolutes Muss. Allein aus historischen Gründen stellt die App eine empfehlenswerte Alternative dar. (ph/sh)