Update: FSC nennt die Gründe für den Rückzug aus dem Handheld-Markt

08.08.2007
Unserer Meldung von heute Vormittag folgen nun die Antworten auf die an FSC gestellten Fragen.

Wie heute vormittag berichtete, wird sich Fujitsu Siemens Computers bis Ende des Jahres 2007 aus dem Markt für Smart Devices (Handhelds und Handheld-Navigationssysteme), die der Hersteller unter der Marke "Pocket Loox" vermarktet, zurückziehen. ChannelPartner fragte bei Unternehmenssprecherin Amy Flécher nach den Gründen.

"Ja, es stimmt. Wir werden uns aus dem Handheld und Handheld-Navigations-Markt bis Ende 2007 zurückziehen", bestätigte die Unternehmenssprecherin gegenüber ChannelPartner. Sowohl laufende Projekte als auch Bestellungen für dieses Produktsegment würden nach wie vor abgewickelt. Auch der Hotline- und Service-Support bestünden weiter, so wie auch die Garantieleistungen nach wie vor abgewickelt würden. ChannelPartner fragte weiter:

Frau Flécher, können Sie erkären, auf welchen Grundlagen FSC die Entscheidung getroffen hat, sich aus dem Handheld-Markt zurückziehen?

Flecher: Unsere Entscheidung haben wir aufgrund der üblichen Überprüfung des Portfolios getroffen. Dabei hat sich ergeben, dass das traditionelle Handheld-Segment (PDA) seit Jahren geschrumpft ist und auch viele andere Hersteller dieses Markgsegment verlassen. Während der Wireless Handheld-Markt schnell wächst, bewegt sich der PDA-Markt auf einer sehr niedrigen Basis und mit geringem Volumen. Der Trend ist, dass die traditionellen Handhelds durch andere Devices wie GPS Navigationsgeräte oder Smartphones ersetzt werden. Wir werden in diese Produktbereiche nicht investieren.

Der FSC-Brand "Pocket Loox" ist seit Jahren etabliert. Haben die etwas höherpreisigen B2B-Geräte mit WLAN und GSM/UMTS-Funktionen nicht die gewünschten Erfolge erzielt?

Flécher: Die Pocket Loox T800-Serie ist nach wie vor ein technologischer Meilenstein in der Wireless Handheld-Landschaft. Die Verkaufszahlen entsprachen unseren Erwartungen. Wir wuchsen in den Geschäftsjahren 2005 bis 2006 um über 80 Prozent und erreichten eine erhebliche Steigerung unserer Marktanteile in diesem Segment. Ein weiteres Wachstum im Handheld-Markt hätte für uns erhebliche Investitionen in neue Technologien, Entwicklung und Marketing bedeutet.

Wird sich FSC vielleicht in anderen, ähnlichen Segmenten, wie Smartphones engagieren?

Flécher: Handhelds und Handhelds mit E-Mail-push werden ein Nischenmarkt bleiben. In Zukunft werden diese Dienste von Smartphones übernommen werden - nicht unser Geschäftsfeld. Wir beobachten, dass andere IT-Hersteller, die nach wie vor ähnliche Geräte anbieten schwer zu kämpfen haben.

Wieviele Mitarbeiter von FSC sind in diesem Segment beschäftigt und was passiert mit ihnen?

Flécher: Es handelt sich nur um eine kleine Gruppe von Mitarbeitern. Sie werden in andere Abteilungen im Unternehmen wechseln.

Können Sie noch kurz einen Überblick über die derzeitige Mobility-Strategie von FSC geben?

Flécher: Datenzugriff jederzeit und an jedem Ort sind Kernpunkte in diesem Segment und werden in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen.

Wir werden uns im Mobility-Bereich auf unser Kerngeschäft Notebooks und Tablet PCs konzentrieren. Es gibt viele interessante neue Technologien, die darauf warten noch näher erforscht zu werden und in unser wachsendes Portfolio von Business- und Consumer-Notebooks integriert zu werden. Wir sehen zum Beispiel großes Potenzial in Neuheiten wie Solid State Disk (Festkörper HDDs), Backlight Technologien, Energie sparen und verbesserte Konnektivität.

Ein weiterer prominenter Aussteiger aus dem PDA-Markt ist Dell, der Im April dieses Jahres den Verkauf seir PDA-Reihe Axim einstellte. (bw)