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USB-Stick verschlüsseln und als Passwort-Manager nutzen - so geht´s

06.12.2017 von Arne Arnold
Für den sicheren Windows-Log-in, die Passwortverwaltung und die verschlüsselte Datenspeicherung gibt es fertige Hardware-Sticks. Welche Modelle taugen und wie Sie Ihren USB-Stick zu so einem Sicherheitswächter umbauen, erfahren Sie hier.
Mit Sicherheits-Sticks können Sie Ihre Windows-Anmeldung stark absichern.
Foto: alice-photo - shutterstock.com

In Unternehmen mit hoher Sicherheitsstufe sind sie schon lange üblich: sogenannte Hardware-Token, also Hardware-Sticks für den USB-Anschluss. Nur wer den Stick besitzt, kann sich am zugehörigen PC anmelden oder auf bestimmte Dateien zugreifen. Wir stellen zunächst fünf Hardware-Sticks vor, die auch für Privatanwender in Frage kommen, und zeigen, wie Sie mit ein paar kostenlosen Tools Ihren USB-Stick zu einem solchen Sicherheits-Token umfunktionieren können.

Fertige Sicherheits-Sticks

Fertige Sicherheits-Sticks haben gegenüber selbst gemachten USB-Sticks einen Vorteil: Sie arbeiten mit einem Kryptochip, in dem ein wichtiger Teil der Verschlüsselungstechnik steckt. Das macht die Sticks gegenüber reiner Softwareverschlüsselung zum einen deutlich schneller, zum anderen sind die geschützten Dateien zumindest in manchen Fällen schwerer zu knacken. Für dieses Plus an Tempo und Sicherheit zahlt man bei fertigen Sticks allerdings auch den höheren Preis.

Phrase-Lock: Passworte perfekt geschützt dank Stick und Handy

Darum geht's: Der kleine USB-Stick Phrase-Lock ist zwar mit 47 Euro nicht gerade günstig, dafür bekommen Sie aber ein besonders gut geschütztes System für die Passwortverwaltung und für einfache Log-ins am PC. Die Log-in-Daten für Ihre Webdienste, aber auch für viele andere Log-ins am PC, etwa die Anmeldung in Ihr Windows-Benutzerkonto, speichern Sie auf Ihrem Smartphone in der Phrase-Lock-App. Verschlüsselt werden die Daten mit einem Key, der auf dem USB-Stick gespeichert ist. Das Smartphone verbindet sich per Bluetooth mit dem Stick, wenn dieser am PC angesteckt ist. Die Log-in-Daten aus der App lassen sich per Fingertipp in den geöffneten Internetbrowser am PC übergeben. Im Test funktionierte das reibungslos. Nur das einmalige Eingeben der Log-ins finden wir etwas umständlich. Zur App gehört auch ein Passwortgenerator, der komplexe Passworte automatisch generiert.

So geht's: Nach dem Start der App müssen Sie diese mit Ihrem USB-Key verbinden. Dazu scannen Sie mit der App den QR-Code, der in der Produktverpackung enthalten ist . Die Verbindung von Smartphone und USB-Stick läuft über Bluetooth, das entsprechend auf Ihrem Handy aktiviert sein muss. Der PC benötigt kein Bluetooth, da die nötige Hardware bereits im Phrase-Lock-Stick integriert ist.

Wenn Sie die Verbindung hergestellt haben, können Sie die App mit Ihren Log-in-Daten füttern. Einmal eingeben, fügt der USB-Stick auf Kommando der App Benutzername und Passwort in Ihren Browser am PC ein.

Sie können sicherheitshalber ein verschlüsseltes Backup aller Log-in-Daten aus der App erstellen. Dafür vergeben Sie zuerst über "Einstellungen -> USB-Key verschlüsseln" ein Passwort für die Log-in-Datenbank. Danach lassen sich die Daten in die Cloud sichern.

Den Fido-Security Key von Plug-up für das Google-Konto gibt es für 5 Euro, etwa bei Amazon.

Das gefällt uns: Wir halten Phrase-Lock für eine sichere und komfortable Log-in-Verwaltung. Sie ist für Nutzer empfehlenswert, die einen Passwortmanager vor allem für den PC suchen. Der USB-Stick kann am PC verbleiben, während man das Smartphone mit sich trägt. So sind die Passwortdatenbank und der Schlüssel fürs Entschlüsseln unterwegs von einander getrennt. Wer das System auf zwei PCs nutzt, etwa in der Arbeit und zu Hause, kann auch zwei Sticks mit der App verbinden.

Die Passworteingabe funktioniert übrigens auch auf dem Smartphone, auf dem die Phrase-Lock-App installiert ist, allerdings nur, wenn sich der zugehörige USB-Stick in der Nähe befindet und mit Strom versorgt wird, etwa über ein OTG-Kabel am Handy. Das Passwort lässt sich dann per Copy & Paste aus der App in einen Browser bringen. Der Sicherheitsvorteil, den die Trennung von Log-in-Datenbank und USB-Key mit sich bringt, ist dann natürlich nicht mehr gegeben.

Fido U2F Security Key: Log-in-Schutz für Google & Co.

Der Fido U2F Security Key ist ab fünf Euro erhältlich. Dafür bekommen Sie einen guten zusätzlichen Schutz für Ihr Google-Konto. Bei diesem Schlüssel handelt es sich um einen kleinen Stecker für den USB-Anschluss. Nur wenn der Schlüssel im Rechner oder Notebook steckt, können Sie sich bei Google anmelden. Auf diese Weise lassen sich alle Dienste von Google schützen, die mit einem Log-in versehen sind, etwa Gmail, Kalender, Google Docs oder die Fitnessdaten der Google-App Fit.

So geht's: Damit der besondere Schutz wirken kann, müssen zusätzlich zum Stick zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Sie verwenden Google Chrome als Browser, und Sie haben die Zwei-Wege-Authentifizierung in Ihrem Google-Konto aktiviert. Die Zwei-Wege-Authentifizierung für Ihr Google-Konto aktivieren Sie auf https://accounts.google.com im Punkt "Anmeldung bei Google -> Bestätigung in zwei Schritten".

Wenn Sie Google-Dienste auch auf einem Smartphone im Einsatz haben, gilt die aktivierte Zwei-Wege-Authentifizierung dort ebenfalls. Der Sicherheitsschlüssel lässt sich aber nicht auf einem Smartphone oder Tablet mit Android oder iOS nutzen. Deshalb sollten Sie zunächst nur die Zwei-Wege-Authentifizierung per SMS-Code aktivieren.

Melden Sie sich nach der Aktivierung der Zwei-Wege-Authentifizierung mit Ihren Mobilgeräten bei Ihrem Google-Konto an. Setzen Sie den Haken im Feld "Auf diesem Gerät nicht mehr nach Codes fragen". Wenn Sie danach den Sicherheitsschlüssel im Google-Konto aktivieren, betrifft das die Mobilgeräte nicht mehr.

Alternativ können Sie sich auf Geräten ohne USB-Anschluss künftig per SMS-Code anmelden. Loggen Sie sich auf https://accounts.google.com ein. Wählen Sie "Anmeldung bei Google -> Bestätigung in zwei Schritten -> Sicherheitsschlüssel -> Sicherheitsschlüssel hinzufügen".

Die Webseite prüft, ob in Ihrem Konto bereits die Zwei-Wege-Authentifizierung eingeschaltet ist. Trifft das zu, können Sie auf "Registrieren" klicken und dann den Sicherheitsschlüssel in einen USB-Anschluss des Rechners stecken. Nach kurzer Zeit meldet die Webseite "Registriert", und Sie können den Vorgang nachfolgend über "Fertig" abschließen.

Von da an werden Sie beim Log-in nach dem Klick auf "Anmelden" nicht mehr nach einem SMS-Code gefragt, sondern nach dem Sicherheitsschlüssel. Für den Fall, dass dieser schon im PC steckt, müssen Sie ihn ab-und wieder anstecken. Nach wenigen Sekunden lädt die Webseite Ihr Google-Konto, und Sie können den Stick abziehen. Wenn Sie sich an einem Gerät ohne USB-Anschluss anmelden oder einen anderen Browser verwenden, müssen Sie ersatzweise einen SMS-Code eingeben.

Haben Sie den Sicherheitsschlüssel in Ihrem Google-Konto aktiviert, müssen Sie ihn für eine Anmeldung bei einem Google-Dienst, etwa Gmail oder Google Kalender, in den USB-Anschluss des Rechners stecken.

Identos ID50 Password-Safe: Passwort-Manager

Darum geht's: Der USB-Stick Identos ID50 Password-Safe speichert Ihre Log-in-Daten und verschlüsselte sie per Kryptochip mit AES 128 Bit (Advanced Encryption Standard). Zusammen mit dem Stick kommen Plug-ins für die Internetbrowser Google Chrome und Firefox. Diese übernehmen die Log-in-Daten vom Stick und fügen sie in die passenden Felder auf den entsprechenden Websites ein.

Die Daten auf dem Stick schützen Sie mit einer vier-bis sechsstelligen PIN. Wird diese PIN vier Mal falsch eingegeben, löscht der Stick automatisch alle gespeicherten Daten. So soll ein Brute-Force-Angriff abgewehrt werden.

Die Daten auf diesem USB-Stick sind besonders sicher verschlüsselt. Ihre PIN oder Ihr Passwort geben Sie über eine eingebaute Tastatur ein.

Safe To Go: USB-Sticks mit eingebauter Verschlüsselung

Darum geht's : Der USB-Stick Safe To Go überträgt Daten nach dem USB-3.0-Standard und liefert entsprechend hohe Transferraten. Das Besondere an dem Stick: Die rechenaufwendig Ver-und Entschlüsselung mit 256 Bit starker AES-Codierung übernimmt die Hardware im Stick. So nutzen Sie das volle Schreib-und Lesetempo des Sticks ohne Zeitverlust aus. Die nötige Software fürs Aufschließen der Dateien befindet sich auf dem Stick und läuft ohne Installation. Den Stick gibt es ab 8 GB, dann kostete er 39 Euro.

Alternative: Der Speicherhersteller Kingston bietet mehrere USB-Sticks mit eingebauter Verschlüsselungstechnik an. Als besonders sicher preist der Hersteller das Modell Data Traveler 2000 Encrypted an. Auf dem Stick findet sich eine Tastatur, über die Sie Ihre PIN oder Ihr Passwort eingeben können. So haben Keylogger auf dem PC keine Chance, das Passwort abzufangen. Allerdings ist dieses Modell nicht ganz billig: Für das 16-GB-Modell sind 120 Euro fällig, 32 GB gibt's für 150 Euro.

Ihr eigener Sicherheits-Stick

Für die folgenden Programme können Sie jeden beliebigen USB-Stick verwenden. Für manchen Einsatzzweck empfiehlt sich ein schneller USB-3-Stick, etwa, wenn Sie darauf Daten verschlüsseln möchten. Ein Stick, den Sie zur Anmeldung von Windows nutzen, muss dagegen nicht besonders schnell sein. Hier können Sie auch problemlos ein älteres Modell mit wenig Speicher wählen.

USB-Stick als Datensafe per Bitlocker

Darum geht's: Per Bitlocker sorgen Sie dafür, dass sich die Daten auf Ihrem Stick nur von Ihnen an Ihrem PC entschlüsseln lassen. Die Handhabung ist recht bequem. Wenn Sie den USB-Stick an einen PC anstecken, an dem Sie mit Ihrem Windows-Konto angemeldet sind, werden die Daten automatisch entschlüsselt. An anderen PCs oder unter anderen Benutzerkonten müssen Sie das Passwort zur Entschlüsselung eingeben.

Darauf müssen Sie achten: Bitlocker wird Ihnen nur in den teuren Pro-Versionen von Windows angeboten. Direkt unterstützt werden zudem nur noch die Versionen 7, 8 und 10. Wenn Sie unter Windows Vista Ihren USB-Stick lesen wollen, müssen Sie die Datei Bitlockertogo.exe ausführen. Sie befindet sich auf dem verschlüsselten USB-Stick, ist aber unsichtbar, wenn Sie den Stick unter einem aktuellen Windows entschlüsselt haben.

So geht's: Stecken Sie Ihren USB-Stick an ein aktuelles Windows der Pro-Linie an, etwa Windows 10 Pro . Klicken Sie im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste auf den USB-Stick, und wählen Sie "Bitlocker aktivieren". Es dürfen sich dabei bereits Daten auf dem Stick befinden. Ein Assistent führt Sie durch die nötigen Schritte. Die Verschlüsselung dauert beim ersten Mal einige Zeit, abhängig von der Größe des Sticks und der Leistungsfähigkeit der CPU. Wenn der Stick automatisch entschlüsselt werden soll, sobald Sie ihn an Ihr Windows-Benutzerkonto anstecken, müssen Sie das noch aktivieren. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den angeschlossenen und entschlüsselten Stick im Windows-Explorer, und wählen Sie "Bitlocker verwalten". Im nächsten Fenster wählen Sie unter dem betreffenden Laufwerksbuchstaben "Automatische Entsperrung aktivieren".

Achtung: Wenn Sie den USB-Stick an Ihren PC angesteckt und entschlüsselt haben, bleiben die Daten auch dann entschlüsselt, wenn Sie den Windows-Benutzer wechseln, etwa über die Tastenkombination Strg-Alt-Entf und den Klick auf "Benutzer wechseln". So können also auch andere, unbefugte Nutzer an die Daten auf dem Stick gelangen.

Damit die Daten wieder verschlüsselt werden, müssen Sie den USB-Stick ordnungsgemäß auswerfen, etwa über sein Kontextmenü im Windows-Explorer. So stellen Sie zudem sicher, dass Windows alle Daten komplett auf den Stick gespeichert hat, bevor Sie ihn abziehen.

Bitlocker deaktivieren: Möchten Sie den USB-Stick wieder dauerhaft entschlüsseln, dann klicken Sie im Windows Explorer mit der rechten Maustaste darauf, wählen "Bitlocker verwalten" und anschließend unter dem passenden Laufwerksbuchstaben "Bitlocker deaktivieren".

USB-Stick per Veracrypt verschlüsseln

Darum geht's: Wer für die Datenverschlüsselung auf dem USB-Stick nicht auf Bitlocker setzen möchte, verwendet das kostenlose Open-Source-Tool Veracrypt. Starten Sie dafür den Installationsassistenten und wählen Sie statt "Install" die Option "Extract". So können Sie die Veracypt-Dateien direkt auf Ihren USB-Stick entpacken. Das Tool starten Sie dann über die Datei Veracrypt.exe vom USB-Stick.

So geht's: Für das Ver-und Entschlüsseln der Daten benötigen Sie auch bei der portablen Version von Veracrypt Administratorrechte auf dem Windows-PC. Darüber hinaus nutzen Sie Veracrypt wie gewohnt. Sie erstellen einen verschlüsselten Container mit Veracrypt und binden diesen als virtuelles Laufwerk unter Windows ein. Um die Daten vor dem Zugriff Fremder zu schützen, trennen Sie das Laufwerk über die Veracrypt-Software. Sichtbar ist dann nur noch die eine Datei, die den verschlüsselten Container darstellt. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Veracrypt finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema . Übrigens: Falls Sie bereits mit Truecrypt vertraut sind, kommen Sie mit Veracrypt problemlos zurecht.

USB-Stick mit Rohos Mini Drive verschlüsseln

So geht's: Für die Verschlüsselung gibt es mit Rohos Mini Drive eine hilfreiche Gratis-Software. Nach dem Download starten Sie das Tool und haben bereits die ersten Auswahlmöglichkeiten. Im aktuellen Fall möchten Sie den USB-Stick ganz oder teilweise mit einem Passwort schützen. Deshalb wählen Sie jetzt "USB-Laufwerk verschlüsseln". Im nächsten Fenster sehen Sie Ihren Stick und wissen somit, dass er erfolgreich erkannt wurde. Haben Sie eventuell mehrere Sticks oder USB-Geräte an Ihrem Rechner angeschlossen, kann es passieren, dass die Software das falsche Medium gewählt hat. Überprüfen Sie den Laufwerksbuchstaben über den Windows-Explorer. Mithilfe von "Auswählen" können Sie ganz einfach das Laufwerk ändern.

Passen Sie Ihre Verschlüsselung nun nach Ihren Wünschen an. Unter "Disk Einstellungen…" legen Sie unter anderem fest, wie groß der Bereich sein soll, den Sie verschlüsseln wollen. Auch den Formattyp für diesen Bereich legen Sie dort fest. Sind Sie mit den hier gewählten Einstellungen zufrieden, gehen Sie zum nächsten Schritt über. Jetzt sind Sie am entscheidenden Punkt angelangt. Sie vergeben für den eben ausgewählten Bereich ein Passwort. Denken Sie bitte daran, dass dieses idealerweise nicht zu einfach sein sollte. Sonderzeichen, Großbuchstaben sowie eine gewisse Länge machen das Passwort zusätzlich sicherer. Nach der passenden Wahl klicken Sie auf "Disk erzeugen". Während dieses Vorganges kopiert die Software Rohos Mini Drive die "Rohos mini .exe-Datei" auf Ihren Stick. Wenn Sie in der Folge auf Ihren gesicherten Bereich zugreifen wollen, öffnen Sie diese Exe-Datei und geben das Passwort ein. Dann gelangen Sie zu Ihrem Sicherheitsbereich. Die kopierte Exe-Datei auf dem USB-Stick ermöglicht es, dass Sie den sicheren Bereich auf Ihrem Speichermedium auf jedem Rechner öffnen können, um Ihre gespeicherten Daten zu nutzen.

Die Software Raptor verwandelt einen USB-Stick in einen Sicherheits-Stick für die Windows-Anmeldung. Nur wenn der Stick am PC angeschlossen ist, können Sie sich an Ihrem Konto anmelden.

USB Raptor: Windows-Anmeldung per USB-Stick schützen

Darum geht's: Wer seinen Rechner per USB-Stick sperren möchte, kann auf eine ganze Reihe von Freeware-Programmen zurückgreifen. Perfekt sind sie alle nicht, da sich entweder ihr Schutz leicht aushebeln lässt oder sie sich derart tief in Windows einklinken, dass es schon mal zu Problemen kommen kann. In unserem Test hat sich das Tool USB Raptor als recht zuverlässig erwiesen. Zudem bietet es viele Optionen, etwa eine Alarmfunktion, wenn der zugehörige USB-Stick zusammen mit einem falschen Passwort verwendet wird.

Alternative: Als sehr zuverlässig zeigt sich im Test auch die Software Rohos Logon Key. Diese gibt es zum Ausprobieren in einer leicht eingeschränkten Free-Version. Das Tool ersetzt die Windows-Anmeldung und erlaubt eine Anmeldung an Windows ebenfalls nur, wenn der zugehörige USB-Stick am Rechner steckt. Die kostenpflichtige Version von Rohos Logon Key (25 Euro) bietet mehr Schutz. So lässt sich etwa der Stick selber noch mit einer PIN schützen. Ein Log-in bei Windows gelingt dann nur mit dem Stick und der PIN.

Keepass Portable: Einfacher Passwortmanager für den Stick

Darum geht's: Die portable Version des Passwortmanagers Keepass startet auch von Ihrem USB-Stick. Das Tool ist bei vielen Anwendern sehr beliebt, da es anders als das Programm Lastpass die Log-in-Daten nur in einer Datei, aber nicht in der Cloud speichert. Diese Passwortdatei schützen Sie mit einem Masterpasswort. Bei uns finden Sie auch einen Ratgeber zu Keepass inklusive Videoanleitung .

Sardu: Gründlicher Virenscan mit bootfähigem USB-Stick

Darum geht's: Die Software Sardu verwandelt Ihren USB-Stick in einen bootfähigen Multiscanner gegen PC-Viren. Entpacken Sie die Software in ein beliebiges Verzeichnis und starten Sie sie über Sardu_3.exe. Sie werden zu einer kostenlosen Registrierung aufgefordert. Wenn Sie die erledigt haben, lässt sich das Tool auf einen USB-Stick transferieren.

Das Programm Sardu vereint alle wichtigen Antiviren-Livesysteme und macht damit einen USB-Stick bootfähig. Zunächst müssen Sie sich für Sardu einen kostenlosen Lizenzschlüssel holen.
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So geht's: Antiviren-Livesysteme können Sie über den Download-Pfeil hinter einem Systemnamen herunterladen. Setzen Sie dann noch einen Haken vor alle Systemen, die Sie nutzen möchten.

Stecken Sie dann einen USB-Stick mit möglichst viel Speicherplatz an, und wählen Sie in Sardu "USB -> Search for USB". Nun können Sie rechts oben den angesteckten USB-Stick auswählen und darunter über das USB-Stick-Icon die bootfähige Software inklusive der ausgewählten Antiviren-Livesysteme auf den Stick bringen. Wenn Sie nun den PC von Ihrem USB-Stick aus starten möchten, müssen Sie beim Einschalten des PCs eine Bootauswahltaste drücken, meist eine der Funktionstasten. Welche das ist, wird in der Regel beim PC-Start angezeigt.

Schritt 2: Daten-Container auf dem USB-Stick anlegen

Statt ein Kennwort zu fordern, kann Truecrypt auch eine Schlüsseldatei einlesen. Das ist generell sicherer, hat aber auch einige Nachteile. Weniger versierten Nutzern empfiehlt PC-WELT die Kennwort-Methode.

Truecrypt ist jetzt auf dem Stick installiert. Starten Sie von dort das Programm "TrueCrypt Format.exe". Klicken Sie sich mit "Weiter" durch die nun folgenden Dialoge des Assistenten, wobei Sie folgende Optionen verwenden: "Einen verschlüsselten Daten-Container erstellen, Standard True Crypt-Volume, Datei, AES, Größe".

Für "Datei" wählen Sie einen beliebigen Dateinamen im Hauptverzeichnis Ihres Sticks - beispielsweise "Data". In dieser Sammeldatei, dem so genannten "Container", werden später Ihre Dateien gespeichert. Der Name und die Erweiterung spielen für Truecrypt keine Rolle. Die Erweiterung kann auch - wie hier im Beispiel - komplett fehlen.

Als "Größe" setzen Sie einen angemessenen Wert in MB oder GB fest, der die Speicherkapazität des Sticks nicht überschreitet. Wenn absehbar ist, dass die Menge der schützenswerten Daten auch langfristig nur 200 MB, 500 MB oder 1 GB betragen wird, nehmen Sie einen entsprechend passenden Wert. Den unverschlüsselten Rest des USB-Sticks können Sie ganz normal nutzen.

Anschließend müssen Sie sich entscheiden, wie Sie auf Ihre verschlüsselten Daten zugreifen wollen: über ein Kennwort, eine Schlüsseldatei oder beide Zugangsmethoden gleichzeitig. Beim Einsatz einer Schlüsseldatei können Sie den Truecrypt-Container des USB-Sticks nur noch auf PCs öffnen, die diese Schlüsseldatei enthalten, also etwa auf Ihrem Computer zu Hause und im Büro.

Wenn Sie die verschlüsselten Daten uneingeschränkt mobil nutzen wollen, wählen Sie die einfachste Variante: Sie vergeben ein Kennwort, wiederholen es im Feld "Bestätigung" und klicken mit "Weiter" zum nächs-ten Fenster. Dort bewegen Sie den Mauszeiger einige Sekunden und wählen dann "Formatieren". Nach der Meldung "Truecrypt-Volume [...] erfolgreich erstellt" schließen Sie den Assistenten mit einem Klick auf "Beenden".

Alle Optionen, die hier nicht ausdrücklich angesprochen wurden, können Sie unverändert so lassen, wie Truecrypt sie standardmäßig anbietet. Wie Sie Schlüsseldateien ohne die hier genannten Einschränkungen verwenden können, erfahren Sie in Schritt 5.

Schritt 3: Truecrypt-Container mit Daten füllen

Nach dem Klick auf „Einbinden“ erscheint das kleine Fenster mit der Kennwortabfrage.

Das Einbinden der Container-Datei läuft später automatisch ab (Schritt 4). Nur dieses erste Mal und zu dem Zweck, den Container mit Daten zu befüllen, müssen Sie ihn manuell einbinden: Starten Sie dazu das Programm Truecrypt.exe auf Ihrem USB-Stick. Markieren Sie oben in der Laufwerksliste einen beliebigen freien Laufwerksbuchstaben. Danach klicken Sie auf "Datei", wählen die in Schritt 2 erstellte Container-Datei aus (im Beispiel "Data" genannt) und klicken auf "Einbinden". Je nach Schlüsselmethode tippen Sie das Kennwort ein oder geben den Dateipfad zur Schlüsseldatei über die Schaltfläche "Schlüsseldateien" an.

Danach finden Sie im Windows-Explorer ein neues und leeres Laufwerk. Legen Sie hier (als Vorbereitung für Schritt 4) im Hauptverzeichnis eine Textdatei mit dem Namen "Loaded.txt" an. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste in das leere Laufwerksfenster. Wählen Sie im Menü die Option "Neu, Textdokument", und tippen Sie als Dateinamen Loaded ein.

Kopieren Sie dann alle gewünschten Ordner und Dateien auf das neu erstellte Laufwerk. Nach Abschluss der Kopieraktion verwenden Sie im Hauptfenster von Truecrypt die Schaltfläche "Trennen", um das Laufwerk wieder abzumelden.

Schritt 4: Container automatisch einbinden und abmelden

Eine Batchdatei im Hauptverzeichnis des USB-Sticks bindet das verschlüsselte Laufwerk automatisch ein und meldet es ab.

Nach den Schritten 1 bis 3 enthält Ihr Stick den Ordner "Truecrypt" und die Container-Datei "Data" (wenn Sie sie in Schritt 2 so benannt haben). Das reicht im Prinzip, um überall auf Ihre dort gespeicherten geschützten Dateien zugreifen zu können. Noch bequemer wird das Einbinden und Auswerfen des verschlüsselten Laufwerks, wenn Sie die Kommandozeilenoptionen von Truecrypt ausnutzen. Das Verschlüsselungsprogramm tritt dann dezent in den Hintergrund und verlangt nur noch die Kennworteingabe.

Nachdem Sie in Schritt 3 bereits die Textdatei "Loaded.txt" im Hauptordner des Truecrypt-Laufwerks angelegt haben, brauchen Sie nur noch ein kleines Programm, das entsprechende Kommandozeilen

abarbeitet, eine so genannte Batchdatei: Zu diesem Zweck finden Sie Load+Unload.cmd . Kopieren Sie die Batchdatei in das Hauptverzeichnis des USB-Sticks. Dieses enthält anschließend den Truecrypt-Ordner sowie die beiden Dateien "Data" und Load+Unload.cmd.

Kontrollieren Sie vor dem ersten Aufruf der Batchdatei deren Inhalt, indem Sie nach Rechtsklick die Option "Bearbeiten" wählen. Wenn Sie die Container-Datei anders benannt haben als Data, ändern Sie dies in Zeile 14. Heißt Ihre Textdatei im Hauptverzeichnis des USB-Sticks nicht "Loaded.txt", korrigieren Sie die Zeile 15 entsprechend.

Wenn alle Angaben stimmen, funktioniert das Aufrufen des verschlüsselten Laufwerks einfach und schnell: Stecken Sie Ihren USB-Stick an den Computer, und warten Sie wie üblich, bis Windows ihn erkannt hat. Danach binden Sie mit einem Doppelklick auf die Batchdatei den verschlüsselten Container ein. Von Truecrypt sehen Sie dann nur noch das Fenster für die Kennworteingabe. Das Abmelden erledigt erneut ein Doppelklick auf die Batchdatei. Diesen Schritt sollten Sie nicht vergessen, bevor Sie den Stick abziehen. Andernfalls droht ein Datenverlust!

Schritt 5: Noch mehr Komfort mit Schlüsseldatei

Wie in Schritt 2 angesprochen, ist der Einsatz von Schlüsseldateien bequemer als die Eingabe eines Kennworts. Eine Schlüsseldatei hat jedoch den Nachteil, dass Sie Ihren USB-Container nur noch auf PCs aufsperren können, die diese Schlüsseldatei ent-halten. Es gibt aber Möglichkeiten, um dieses Manko zu umgehen.

Profi-Tipp für erfahrene PC-Benutzer: Mit einem Trick erreichen Sie, dass Truecrypt bei fehlender Schlüsseldatei ein Kennwort abfragt. Truecrypt können Sie durch Befehlszeilen steuern. Auch die Angabe einer Schlüsseldatei ist möglich:

Truecrypt /volume x:\data

/keyfile c:\tools\key.txt

Dieser Befehl lädt die Containerdatei Data vom Laufwerk X: unter Verwendung der Schlüsseldatei "Key.txt".

Mit wenigen Befehlen lässt sich hier eine Fallunterscheidung realisieren: Wenn die Schlüsseldatei vorliegt, soll Truecrypt diese verwenden. Fehlt die Datei, erfolgt eine Kennwortabfrage. Die Batchdatei schreibt dann das Kennwort vorübergehend in eine "keyfile"-Datei und gibt diese dann weiter an Truecrypt. Als Vorlage für die Batchdatei können Sie Load+Unload_[K].cmd verwenden. Diese Datei kopieren Sie in das Hauptverzeichnis Ihres USB-Sticks.

Wenn Sie die Batchdatei per Doppelklick starten, wird das Einbinden des Truecrypt-Containers natürlich scheitern, weil er bislang (gemäß den Schritten 1 bis 4) keine Schlüsseldatei verwendet. Starten Sie die Batchdatei trotzdem, und geben Sie dann ein sicheres und langes Kennwort ein. Sie erhalten danach eine neue Datei "Key.txt" mit diesem Kennwort auf dem Windows-Desktop. Diese Schlüsseldatei verschieben Sie in einen Ordner Ihrer Wahl.

Nun können Sie den Container auf dem USB-Stick auf diese Schlüsseldatei umstellen: Starten Sie Truecrypt.exe, und wählen Sie nach einem Klick auf "Datei" den Container. Mit "Vol.-Operationen, Volume-Kennwort ändern" geht's zum Fenster "Kennwort oder Schlüsseldateien ändern". Unter "Momentan" müssen Sie das bisherige Kennwort eingeben, unter "Neu" gehen Sie auf "Schlüsseldateien". Klicken Sie sich im Folgefenster nach "Dateien hinzuf." zur Schlüsseldatei "Key.txt", und bestätigen Sie zweimal mit "OK". Das Umstellen des Containers kann etwas dauern.

Kontrollieren Sie dann die Batchdatei, indem Sie nach Rechtsklick darauf die Option "Bearbeiten" wählen. Passen Sie die Zeilen 15 bis 17 so an, dass sie mit den von Ihnen verwendeten Dateinamen übereinstimmen. Weitere Änderungen sind nicht notwendig. (PC-Welt)