Angebot für ITK-Unternehmen

Venture Capital zur Krisenbewältigung

29.07.2009
Französische Kapitelgeber suchen deutsche Technologiefirmen - vor allem solche mit starkem Wachstum.

Finanzkrise und Kreditklemme stellen auch viele Unternehmen der IT-Branche derzeit vor große Herausforderungen. Es lohnt sich daher ein Blick auf alternative Finanzie-rungsformen wie zum Beispiel Venture Capital (VC). Hierbei stellt die Private-Equity-Branche privates Beteiligungskapital für die Frühphasen- oder Wachstumsfinanzierung zur Verfügung. Es sind vor allem ITK-Unternehmen - neben der Medizin-, Bio- sowie zuletzt verstärkt der Energie- und Umwelttechnologie -, die traditionell beste Chancen auf VC haben.

Innovative, technologieorientierte Firmen mit Kapitalbedarf sollten dabei derzeit vor al-lem einen Blick über den Rhein werfen, denn französische VC-Gesellschaften haben in den vergangenen Monaten ihren Wirkungsbereich nach Deutschland ausgedehnt.

Während die hiesige Venture Capital Szene noch immer an den Nachwehen der Inter-netblase laboriert und die Gesellschaften Schwierigkeiten beim Fundraising haben, sieht die Lage in Frankreich deutlich besser aus: Dort wird die VC-Branche in ganz anderem Ausmaß steuerlich gefördert. Wer als Privatperson in sogenannte Innovationsfonds, die "Fonds communs de placement dans l’innovation" (FCPI), investiert, kann kräftig Steu-ern sparen: Bis zu 25 Prozent des eingezahlten Betrags sind abzugsfähig, bei Vermö-gensteuerpflichtigen zum Teil noch mehr. Auf diese Weise sind innerhalb der letzten zehn Jahre rund fünf Milliarden Euro zusammengekommen - Geld, das die Gesellschaf-ten nun auch außerhalb Frankreichs anzulegen gedenken.

"In Deutschland gibt es viele gute Ideen und eine starke Technologieszene; wir werden hier mit offenen Armen empfangen", erklärt Christian Claussen, Senior Partner im Ven-ture Capital Team der Crédit Agricole Private Equity (CAPE), Paris. Als einer der aktivs-ten Wagnisfinanzierer im französischen Markt hat CAPE Anfang 2009 dieses Jahres seinen Investitionsfokus über den Rhein hinweg ausgedehnt. Andere Beispiele für die-sen Trend sind Seventure, VC-Ableger der Investmentbank Natixis, und Xange, Teil der französischen Postbank.

Spezialanbieter für KMUs

Mit einem Volumen von insgesamt 2.8 Milliarden Euro gehört Crédit Agricole Private Equity zu den bedeutendsten Akteuren bei der Finanzierung innovativer KMU-Unternehmen am französischen Markt. Das Unternehmen verwaltet 375 Millionen Euro allein im Bereich Venture Capital und investiert dediziert in junge Unternehmen mit star-kem Wachstumspotenzial in den Branchen ITC und Life Sciences. Im deutschsprachi-gen Raum kalkuliert CAPE künftig ein Investitionsvolumen von acht bis zwölf Millionen Euro. Der erste Abschluss soll noch im ersten Halbjahr 2009 getätigt sein, insgesamt sind bis zu vier Deals bis Ende des Jahres möglich.

Portfoliofirmen sollten im Idealfall bereits über eine erste funktionierende Produktgenera-tion und erste Umsätze bzw. Kundentraktion verfügen. Profitabilität ist dagegen noch nicht erforderlich, viel wichtiger sind überdurchschnittliche Wachstumschancen, die auf differenzierter und gut verteidigbarer Technologie und/oder Geschäftsmodellen basiert. Christian Claussen: "Wir investieren pro Unternehmen bis zu sieben Millionen Euro Durch angestrebte Syndizierungen kann die Summe aber auch noch deutlich aufge-stockt werden. In der ersten Runde sollte der Kapitalbedarf mindestens 750 000 Euro betragen." (oe)

Weitere Informationen und Kontakt:

christian.claussen@ca-privateequity.fr oder Frank Zscheile, Tel.: 089 54035114, E-Mail: zscheile@agentur-auftakt.de, Internet: www.agentur-auftakt.de