Telekom Speedport

Verborgene DSL-Infos abrufen

31.10.2019 von Thomas Rau
Mit einem Trick rufen Sie verborgenen Menüeinträge der Speedport-Router der Telekom auf. So kommen Sie an wichtige Infos zu DSL, WLAN und LTE.

Im Gegensatz zur Fritzbox geben sich DSL-Router anderer Hersteller sehr zugeknöpft, wenn Sie nach Informationen zur Geschwindigkeit und Stabilität des DSL-Zugangs suchen. Der AVM-Router bietet Ihnen im Menü unter „Internet –› DSL-Informationen“ alle wichtigen Daten: Von der Leitungslänge zum DSLAM über die mögliche und tatsächliche Datenrate der Verbindung bis hin zu Angaben zur Signalqualität finden Sie hier, was Sie zur Analyse von DSL-Problemen benötigen.

Die DSL-Router der Telekom sind da weniger auskunftsfreudig: Beim Speedport Hybrid zum Beispiel gibt es auf den ersten Blick nur eine Angabe zur Geschwindigkeit der DSL-Verbindung. Diese Angabe finden Sie im Routermenü unter „Einstellungen –› System-Informationen“ in den Zeilen „DSL Downstream“ beziehungsweise „DSL Upstream“.

Allerdings lassen sich dem Speedport noch zusätzliche Infos entlocken, wenn Sie ein verstecktes Zusatzmenü aufrufen. Es ist für Telekom-Techniker gedacht, die darüber weitere Daten für Problemlösungen abrufen können. Aber auch Sie können es nutzen: Melden Sie sich wie gewohnt an der Benutzeroberfläche des Speedport Hybrid an. Anschließend rufen Sie folgende Webadresse auf: <IP-Adresse>/engineer/html/lteinfo.html?lang=de

Wenn Sie ein verborgenes Zusatzmenü aktivieren, zeigt der Speedport Hybrid zusätzliche Infos zur DSL-Verbindung an.

Als IP-Adresse setzen Sie dabei die interne Adresse des Routers ein, über die er aus dem Heimnetz zu erreichen ist, also zum Beispiel 192.168.2.1.

Nun öffnet sich eine neue Menü- Ansicht: Klicken Sie hier in der linken Spalte auf den Eintrag „DSL“. Im oberen Bereich „Connection Status“ sehen Sie Infos zur DSL-Verbindung, zum Beispiel, ob sie mit VDSL arbeitet („DSL operating mode“) und ob sie aktiv ist („State: Up“).

Im Abschnitt „Line Status“ finden Sie die Informationen zur aktuellen Verbindung: „Actua Data Rate“ zeigt in KBit/s die aktuelle Datenrate von Upstream und Downstream zwischen dem DSL-Modem des Speedports und dem DSLAM des Internetproviders. Die „Attainable Data Rate“ entspricht dabei der Leitungskapazität des DSL-Anschlusses und liegt meist über den Werten für die aktuelle Datenrate.

Im Zusatzmenü finden Sie auch Angaben zu Verbindungsfehlern. Entscheidend für die DSL-Stabilität ist dabei der CRC-Wert.

Auskunft über die Stabilität der Verbindung liefert die Zeile „SNR Margin“: Die steht für den Abstand zwischen der derzeitigen Signalqualität der Verbindung und der Mindestqualität, die für eine stabile Verbindung bei der anliegenden DSL-Geschwindigkeit notwendig ist. Sie entspricht der Angabe bei „Störabstandsmarge“ in der Fritzbox. Der Speedport Hybrid gibt aber deutlich höhere Werte an, die auf einem eigenen Darstellungsverfahren des Modem-Chip-Herstellers Broadcom beruhen. Wenn Sie die Werte durch 10 teilen erhalten Sie in etwa Werte, die zur Angabe in der Fritzbox vergleichbar sind. Das gilt zum Beispiel auch für den Wert „Line Attenuation“, der die Leitungsdämpfung angibt, also wie stark Länge und Beschaffenheit des Kabels zwischen Speedport und DSLAM die DSL-Übertragung bremst.

Scrollen Sie nun noch bis zum Seitenende des Menüs herunter: Hier zeigt der Speedport Hybrid die Anzahl der Fehler, die während der DSL-Verbindung aufgetreten sind. In der Zeile CRC (Cyclic Redundancy Check) steht die Zahl der nicht behebbaren Fehler. Die entsprechende Angabe in der Fritzbox finden Sie in „Internet –› DSL-Informationen“ im Reiter „DSL“ ganz unten. Der Wert im Speedport Hybrid bezieht sich auf alle Fehler, die aufgetreten sind seit der Router läuft, während die Fritzbox einen Wert pro Minute beziehungsweise für die letzten 15 Minuten angibt. Daher lässt sich die Fehlerzahl des Speedport nur im Zusammenhang mit der Betriebsdauer sinnvoll interpretieren. Prüfen Sie daher die CRC-Angabe in einem Abstand von wenigen Minuten: Hat sich der Wert in dieser Zwischenzeit stark erhöht, deutet das auf eine instabile DSL-Verbindung hin. Die Angabe bei „FEC (Forward Error Correction) error count“ hat dagegen eher informativen Charakter: Sie zeigt, wie oft der Router Übertragungsfehler korrigieren musste.