Weltweit haben etwa 270 Millionen Haushalte einen TV-Kabelanschluss, 21 Millionen davon allein in Deutschland. Doch der Weg ins Internet über das TV-Kabel wird nur schleppend ausgebaut. Die Zuwächse, so der Bundesverband Informationswirtschaft Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom), werden sich auch in den nächsten Jahren nur im einstelligen Prozentbereich bewegen. Den Höhepunkt erlebten die breitbandigen Kabelanschlüsse 1998. Im Vergleich zum Jahr davor konnte dieses Marktsegment in Deutschland einen Zuwachs von 3,2 Prozent verzeichnen. Letztes Jahr waren es nur mehr 1,9 Prozent. Und in diesem Bereich werden sich die Zuwachsraten auch in den folgenden Jahren bewegen. Immerhin rechnet Bitkom damit, dass im Jahr 2003 rund 58 Prozent der Haushalte in Deutschland mit einem TV-Kabelanschluss ausgerüstet sein werden. Deutschland liegt derzeit mit einer Durchdringungsrate von 55 Prozent auf Platz zwei der Weltrangliste. Dennoch ist das TV-Kabel immer noch nicht der Internet-Zugang des kleinen Mannes, so wie die Keyplayer dieses Segmentes dies vielleicht gerne hätten.
Ein Grund dafür dürfte wieder einmal die Deutsche Telekom (DTAG) sein. Denn von den rund 21 Millionen deutschen Kabel-Empfängern sind mehr als 17 Millionen immer noch auf die DTAG angewiesen. Die DTAG allerdings sieht keine Veranlassung, die TV-Kabel verstärkt mit dem für den Internet-Zugang notwendigen Rückkanal auszustatten. Damit würde sich der Fast-Monopolist ins eigene Fleisch schneiden und sich selbst das Telefonnetzgeschäft madig machen.
www.bitkom.de
ComputerPartner-Meinung:
Ein richtiges Transportmittel für Multimediadaten wird das TV-Kabel erst dann werden, wenn ein funktionierender Markt entsteht. Dazu müsste die DTAG ein paar Prozente Marktanteil abgeben, sonst ist das Geschäft mit TV-Kabel für den Wettbewerb nicht von Interesse. (gn)