High-End-Musiksystem

Viele Neuerungen bei Sonos

28.10.2008 von Markus Pilzweger
Pünktlich zum Jahresende hat Sonos seinem High-End-Musiksystem einige Neuerungen spendiert. Dazu gehören ein neuer Partner für Musik sowie eine kostenlose Applikation, die den Einstieg in die Sonos-Welt um ein paar hundert Euro günstiger macht.

Von Markus Pilzweger, PC-Welt

Es ist Herbst, die Bäume verlieren die Blätter und Hardware-Hersteller rüsten sich fürs Weihnachtsgeschäft. Auch die Entwickler von Sonos waren nicht faul, sondern haben ihr System weiter verbessert. Bei einem Redaktionsbesuch konnten wir die Neuerungen schon vorab begutachten.

Sonos ist ein Multi-Raum-Musiksystem, das Musik von den unterschiedlichsten Quellen (PC, externe Festplatte, Internet-Radio, Napster und mehr) in unterschiedliche Räume übertragen kann. Bis zu 32 Systeme lassen sich dabei in das Sonos-Netzwerk integrieren, entsprechend viele Titel können dabei parallel übertragen werden (auch unterschiedliche Songs). Die Installation, Integration und Handhabung des Systems ist dabei kinderleicht und sorgte neben der hochwertigen Verarbeitung und der Gesamt-Qualität für Bestnoten im PC-WELT-Test.

Ab sofort ist das neue Software-Update 2.7 für Sonos verfügbar, das das System für einen neuen Inhalte-Partner bereit macht: Last.fm. Hierfür ist zunächst eine kostenlose Registrierung bei Last.fm nötig, die Zugangsdaten werden dann über den Sonos-Controller eingetragen - fertig. Last.fm stellt Ihnen auf dem Sonos-System einen eigenen Radiokanal bereit, der auf Ihrem individuellen Musikgeschmack basiert. Der Musikdienst "lernt" dabei anhand der abgespielten Musiktitel im Lauf der Zeit immer mehr über den Musikgeschmack des Anwenders (Scrobbling). Wer datenschutzrechtliche Bedenken hat, kann diese Option auch einfach abschalten.

Vorgeschlagene Songs können bewertet und so das Ergebnis immer weiter verfeinert werden. Angefangen hat Last.fm als kleines Online-Plattenlabel, mittlerweile ist das Unternehmen Teil von CBS. Bei der Verwendung von Last.fm unter Sonos gibt es allerdings eine Einschränkung: Es lassen sich nicht - wie etwa bei Napster - mehrere, parallele Streams abspielen. Ansonsten lassen sich nahezu alle Funktionen von Last.fm auch mit der Sonos-Hardware nutzen, etwa "Empfehlungen", "Meine Nachbarschaft" oder "Lieblingslieder".

Einschätzung: Die Integration von Last.fm in Sonos ist nicht als Kampfansage zum kostenpflichtigen Napster-Angebot zu verstehen, sondern vielmehr als kostenlose Ergänzung, die sich perfekt dazu eignet, stundenlang nach noch unbekannten Künstlern zu forschen. Positiv: Via Last.fm finden Sie eine Reihe von Künstlern, die bei Napster nicht zu finden sind, beispielsweise AC/DC, Metallica, Die Ärzte und mehr. Allerdings werden nicht alle Titel aus Lizenzgründen komplett abgespielt.

Zusätzlich wird durch das Update auch das Sonos-Radio überarbeitet, ab sofort stehen über 15.000 Stationen und Sendungen bereit. Wer möchte, kann mit Hilfe der Angabe seines Wohnorts gezielt lokale Sender anzeigen lassen, oder über eine Suchfunktion nach bestimmten Stationen suchen. Lieblingssender lassen sich in einer Favoritenliste speichern.

Sonos-Einstieg mehrere hundert Euro günstiger

Die zweite Neuerung soll vor allem dafür sorgen, dass mehr Anwender den Kauf eines Sonos-Musiksystems in Erwägung ziehen. Denn bislang ist der Einstieg in die Sonos-Welt nicht gerade günstig: 999 Euro kostet das kleinste Bundle bestehend aus einem Controller sowie zwei Zone-Playern (ZonePlayer 120 und 90). Im Einzelverkauf kostet der Controller stolze 399 Euro, der ZonePlayer 120 499 Euro und der ZonePlayer 90 349 Euro. Da Sie zur Steuerung des Systems den Controller zwingend benötigen, war bislang das 999-Euro-Bundle die preislich attraktivste. Ab sofort können Sie aber auch nur 349 Euro für den Zone Player 90 investieren und trotzdem die komplette Sonos-Welt nutzen.

Wie das geht? Sonos hat eine kostenlose Applikation für das iPhone sowie den iPod Touch veröffentlicht, mit der sich das System wie mit einem herkömmlichen Controller steuern lässt - und das bequem per Touchpad, das auf dem normalen Controller fehlt. Das Look&Feel der Sonos-Oberfläche auf der Apple-Hardware entspricht dabei dem normalen Controller - mit schickeren Animationen versteht sich. Sonos-Besitzer werden sich gleich wie zu Hause fühlen. Die Sonos-Applikation ist über den Appstore erhältlich.

Allerdings gibt es ein paar wenige Unterschiede zum herkömmlichen Sonos-Controller: So werden iPhones/iPods nicht via Sonos-Funktechnik in das Netzwerk eingebunden, sondern per WLAN. Sie benötigen also zwingend einen WLAN-Router. Ist das iPhone beziehungsweise der iPod Touch bereits in das heimische Netzwerk integriert, erfolgt die Verknüpfung mit dem Sonos-Netzwerk genauso einfach und problemlos, wie bei der Einbindung eines neuen Zone Players gewohnt. Darüber hinaus verfügt die Applikation nicht über die Weckerfunktion, wie sie im normalen Controller zu finden ist.

Es stellt sich natürlich die Frage, ob es die Sonos-Anwendung künftig auch für Windows-Smartphones mit Touchscreen und WLAN geben wird, etwa das HTC Touch Diamond. Ob Sonos an einer solchen Anwendung arbeitet, wollte uns Craig Wisneski, Senior Product Manager bei Sonos, im Gespräch nicht verraten.