Neuer Zeitplan

Vista SP1 kommt für einige früher

12.02.2008 von Panagiotis Kolokythas
Die Spatzen haben es von den Dächern gepfiffen: Microsoft hat auf die Kritik über die Veröffentlichungspläne für das Service Pack 1 für Windows Vista reagiert und Anderungen am Zeitplan für die Veröffentlichung des SP1 vorgenommen. Außerdem hat Microsoft erstmals detaillierter die Treiber-Probleme erläutert.

Die Gerüchte haben sich bestätigt: Microsoft ändert den Zeitplan für die Veröffentlichung des Service Pack 1 für Windows Vista.

Gerade unter fortgeschrittenen Anwendern hatte Microsofts Entscheidung für massive Kritik gesorgt, das Service Pack 1 erst Mitte März ausliefern zu wollen obwohl es bereits jetzt fertig ist. Microsoft hatte dies mit Treiber-Problemen begründet, die noch gelöst werden müssen.

Die massive Kritik ist bei Microsoft angekommen, wie Microsofts Mike Nash im offiziellen Vista-Team-Blog erklärt. Derzeit arbeite Microsoft eng mit Herstellern der betroffenen Treiber zusammen, um die aufgetauchten Probleme zu lösen.

Treiber-Probleme entpuppen sich als harmlos

Dabei nutzt Nash auch die Gelegenheit, um detaillierter auf diese Treiber-Probleme einzugehen. Demnach äußerten sich die Probleme dadurch, dass nach der Installation diverse Hardware-Geräte nicht mehr funktionieren. Nicht die Treiber sind an sich fehlerhaft, sondern bei der Installation des SP1 werden die betreffenden Treiber nicht korrekt reinstalliert.

Damit entpuppen sich besagte Treiber-Probleme in Verbindung mit dem Service Pack 1 als trivialer als bisher angenommen. Die Treiber selbst funktionieren nämlich sowohl unter der finalen Version von Windows Vista als auch unter Windows Vista SP1 problemlos. Lediglich bei der Aktualisierung vom finalen Windows Vista auf Windows Vista mit SP1 werden die Treiber wirkungslos.

Auch bei den Beta-Testern tauchte dieses Problem auf. Es konnte und kann ganz einfach gelöst werden, indem die betreffenden Treiber nach der Installation einfach deinstalliert und anschließend wieder installiert werden. Dieses Prozedere, so Mike Nash, will man aber den normalen Endanwendern nicht zumuten, denn hier sei es das Ziel, dass diese Anwender problemlos von Windows Vista auf Windows Vista SP1 wechseln können, ohne sich mit Problemlösungen herumschlagen zu müssen.

Der neue Zeitplan: Einige erhalten SP1 früher

Im Umkehrschluss bedeutet die im Endeffekt harmlosen Treiberprobleme, dass es keinen Grund gibt, fortgeschrittene Anwender lange auf Windows Vista SP1 warten zu lassen. Das hat letztendlich auch Microsoft eingesehen und nunmehr den Zeitplan für die Veröffentlichung des SP1 geändert:

Seit Kurzem erhalten Beta-Tester nun doch früher die finale Version des Service Pack 1 für Windows Vista. Ende dieser Woche wird Microsoft mit der Auslieferung des englischsprachigen SP1 für Volumen-Lizenzkunden beginnen. Andere Sprachversionen sollen dann in Kürze folgen. Später in diesem Monat wird schließlich das SP1 auch an MSDN- und Technet-Abonnenten ausgeliefert.

„Für die breite Verfügbarkeit planen wir weiterhin die Veröffentlichung Mitte März, weil wir hier sichergehen wollen, dass jeder reibungslos umsteigen kann“, schreibt Nash und fügt hinzu: „Ich möchte noch einmal einen Punkt klarstellen: Windows Vista SP1 ist final. Es sind keine Änderungen am Code geplant.“ Anschließend fordert Nash die Community auf, den Beitrag im Blog ausgiebig zu kommentieren und verabschiedet sich mit einem „Wir hören euch zu!“.

Fazit: Für die Mehrheit geht das Warten weiter

Mit dem neuen Blog-Eintrag hat Microsoft zumindest die Irritationen rund um die angeblichen Treiberprobleme aus der Welt geschaffen. Im Endeffekt scheinen diese also nicht allzu schwerwiegend zu sein. Man kann sie sogar als harmlos bezeichnen.

Bei fortgeschrittenen Anwendern, Administratoren und Entwicklern dürfte allerdings weiterhin für Unmut sorgen, dass es nicht möglich ist, dass SP1 bereits jetzt zu beziehen. Wir reden hier von einem fertigen Produkt, dessen Erscheinen mit einem mehr oder weniger guten Grund verzögert wird.

Immerhin wird das SP1 demnächst über MSDN und Technet verfügbar sein und man kann es dann beziehen, wenn man dort Abonennt ist. Andrerseits stellt sich die Frage, warum Microsoft es nicht schon jetzt über diese Kanäle anbietet, wenn es doch fertig ist.

Fortgeschrittene Anwender müssen sich dagegen ebenso wie die Allgemeinheit bis März gedulden. Für erstere könnte Microsoft das SP1 auch bereits jetzt zum Download und zur manuellen Installation anbieten. Wer weiß: Wenn die Kritik weiter anhält, könnte genau dies bereits in naher Zukunft geschehen. (pc-welt/cm)