DisplaySearch

Vorweihnachtliche Erholung des LCD-TV-Marktes

23.11.2011
Nachdem die Panel- und Endgerätepreise wegen der schwachen Nachfrage in den westlichen Industrieländern stark gefallen sind, zeigt der LCD-TV-Weltmarkt schon vor der heißen Weihnachtszeit wieder etwas Erholung.
Die Marke ist den Kunden bei der Schnäppchenjagd meist egal.

Nachdem die Panel- und Endgerätepreise wegen der schwachen Nachfrage in den westlichen Industrieländern stark gefallen sind, zeigt der LCD-TV-Weltmarkt laut DisplaySearch schon vor der heißen Weihnachtszeit wieder etwas Erholung.

Paul Gaugnon, TV-Marktforscher für Nordamerika zufolge sind die TV-Verkäufe dort in den ersten drei Quartalen um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Er hält es ber für denkbar, dass die Kunden nach den Lockangeboten bisher auf noch günstigere Preise zur höchsten Shopping-Zeit des Jahres hoffen und ihre Kaufgelüste einfach verschoben haben.

Laut den neuesten DisplaySearch-Zahlen ist der TV-Weltmarkt im dritten Quartal mit 62 Millionen Stück um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und um 12 Prozent im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten gewachsen. Damals waren die Verkäufe sogar mit 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr erstmals eingebrochen nach einem Mini-Wachstum von 1 Prozent im ersten Quartal des Jahres.

Die Gerätehersteller und Markenanbieter haben derweil alle bereits ihre Prognosen abgesenkt und im dritten Quartal deutlich weniger LCD- und Plasma-Panels geordert. Da sich somit bei ihnen die Lager leeren, könnte es bei einer steigenden Nachfrage zu Lieferengpässen kommen.

Die LCD-TV-Verkaufszahlen sind laut DisplaySearch im dritten Quartal um 1 Prozent besser ausgefallen als erwartet. Übers Jahr gesehen sind sie mit 51,5 Millionen Stück um 12,9 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, was die Analysten als Zeichen einer Nachfrageerholung im Endkundenmarkt werten.

Die Preise sind dabei aber mächtig gesunken, nämlich auf 300 Dollar bei 32 Zöllern und 500 Dollar im 40- und 42-Zoll-Segment. Der Übergang zu LED-Backlight setze sich zwar fort, aber langsamer als ursprünglich erwartet, so dass bis Jahresende mit den schlanken Geräten nur eine Marktabdeckung von 48 Prozent zu erwarten sei und nicht von 50 Prozent oder mehr.

Der Anteil der LCD-TV-Geräte mit höheren Bildwiederholraten ab 100/120 Hertz hat sich 2011 kaum erhöht und gerademal bei 22 Prozent eingependelt. Der 3D-TV-Anteil ist vom zweiten zum dritten Quartal auch nur von 9 auf 11 Prozent gestiegen. DisplaySearch erklärt sich das damit, dass die Konsumenten noch immer sehr preissensitiv sind und nicht bereit sind für Premium-Features wie diese mehr auszugeben.

Der Plasma-TV-Weltmarkt ist im dritten Quartal mit 4,1 Millionen verkauften Geräten übers Quartal gesehen um 6 Prozent und übers Jahr gesehen um 14 Prozent geschrumpft, was vor allem damit erklärt wird, dass LCD-Fernseher in den angestammten Größen der PDPs (42 bis 50 Zoll) preislich teilweise ähnlich attraktiv sind.

Hinzu komme, dass Panasonic sich wegen sinkender Profitabilität wieder mehr auf große Modelle mit reichen Features konzentriere, statt sich im Billigfahrwasser zu tümmeln, was natürlich Auswirkungen auf die verkauften Stückzahlen hatte.

Im Plasma-TV-Bereich machen Geräte mit 720p-Auflösung zwei Drittel aller Verkäufe aus, DisplaySearch rechnet aber in Bälde mit einem starken Trend zu PDP-TVs mit Full-HD-Auflösung. Der 3D-Anteil bei den Geräten ist mit 27 Prozent fast dreimal so hoch wie der von LCD-TVs.

Wertmäßig kommen 3D-Fernseher insgesamt aber ebenfalls auf einen Anteil von 27 Prozent, auch wenn das noch nichts darüber aussagt, ob 3D-Fernsehen überhaupt genutzt wird. Denn viele Kunden, die sich für ein Gerät im Premium-Segment entscheiden, kaufen das Feature einfach mit, haben frühere Marktstudien gezeigt. (kh)