Sport-Sponsoring als B2B-Plattform

Warum Brother nun auf Handball setzt

27.05.2015 von Armin Weiler
Steigerung der Markenbekanntheit? Nicht so wichtig, sagt Brother-Chef Matthias Kohlstrung. Das Engagement des Büromaschinenspezialisten beim Deutschen Handballbund hat andere Gründe.

Bei Heimspielen der deutschen Handballnationalmannschaft klebt künftig das Brother-Logo auf dem Hallenboden. Doch für Brother-Geschäftsführer Matthias Kohlstrung ist das nur nebensächlich. Er hat mit der Partnerschaft mit dem Deutschen Handballbund (DHB) und der DKB Handball-Bundesliga anderes im Sinn.

Brother-Geschäftsführer Matthias Kohlstrung will das Handball-Engagement für B2B-Fachhändler und deren Kunden nutzen.

Bis mindestens 2019 will sich das Unternehmen als "Druckgerätepartner" an den deutschen Profi-Handball binden. Doch bringt dieses Engagement wirklich einen Zugewinn an Markenbekanntheit? "Wir haben damit nicht das Ziel, ein bestimmtes Image zu kreieren", stellt Kohlstrung klar. So sei beispielsweise die Logopräsenz nebensächlich. Man sei vielmehr auf der Suche nach einer passenden B2B-Plattform gewesen.

Mit der Partnerschaft will man bei Brother Geschäft und Entertainment verbinden. Händler sollen bei den Heimspielen der deutschen Handballnationalmannschaft die Möglichkeit haben, zusammen mit ihren wichtigsten Kunden und Brother in der Halle vor den Spielen Produktpräsentationen abzuhalten, ein Blick hinter die Kulissen des Handballs inklusive. "So können wir unsere Botschaft rüberbringen, ohne dass der Spaß zu kurz kommt", meint Kohlstrung.

Mit Brother beim Handball-Länderspiel Spanien - Deutschland

Die mit 11.200 Zuschauern ausverkaufte SAP-Arena in Mannheim fiebert dem EM-Qualifikationsspiel gegen Spanien entgegen.

Die Handballnationalmannschaft demonstriert ihren Zusammenhalt bei der Nationalhymne.

Zuvor hatten Brother, der Deutsche Handballbund und die DKB Handball-Bundesliga auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel eine Partnerschaft bis 2019 bekanntgegeben.

Wimpelübergabe für den neuen Sponsor: Mark Schober (links), Generalsekretär des Deutschen Handballbundes und Frank Bohmann, Geschäftsführer der DKB Handballbundesliga (rechts) mit Brother-Geschäftsführer Matthias Kohlstrung.

Falls Not am Mann ist, würde sich Handballfan und -spieler Matthias Kohlstrung von Bundestrainer Dagur Sigurdsson glatt einwechseln lassen.

Die Logo-Präsenz auf dem Hallenboden ist ein netter Nebeneffekt aber nicht Hauptzweck des Brother-Engagements.

Jörg-Stefan Schmitt, Leiter Unternehmenskommunikation bei Brother, und ChannelPartner-Chefreporter Armin Weiler unterstützen das deutsche Team "im Rahmen ihrer Möglichkeiten".

Spannender geht es kaum: Nur noch wenige Sekunden zu spielen und es steht 29:28 für die deutsche Mannschaft.

Spanien setzt mit einem Freiwurf nochmals alles auf eine Karte...

... doch vergeblich! Deutschland gewinnt das Qualifikationsspiel und steht mit einem Bein in der EM-Endrunde.

Nach dem umkämpfen Spiel erst einmal entspannen: Christian Schaaf (Buschkamp) mit Sascha Ehmans (Brother) und Jörg Barden (Hilbert Büromaschinen).

Theo Reinerth (Brother) und Sebastian Conradt (Akzio) ist die Freude über den knappen Sieg anzusehen.

Helmut Minuth (ABE–Minuth) und Ulrik Rücker (Brother).

Nationaltorwart Carsten Lichtlein stellt sich im VIP-Bereich der SAP-Arena den Fragen des Hallensprechers.

Rouven Loepke (Rouven Bürobedarf) umringt von den "Brüdern" Sascha Bick (links) und Ralf Schad (rechts).

Peter Wöhrle (Bauknecht Softfolio) mit Brother-Marketingleiter Paul Schalk.

Image ist nicht angestaubt

Dass Handball ein etwas angestaubtes Image hat, will der Brother-Chef nicht so stehen lassen. "Handball ist die Team-Sportart Nummer Zwei in Deutschland", bekräftigt er. Und Fußball mache doch jeder, das sei nichts Besonderes. Zunächst war man bei Brother trotzdem skeptisch, was den Handballsport anbetrifft. "Es hat einen Wandel im DHB gegeben, die Fakten haben es reizvoll gemacht, über ein Engagement nachzudenken", erzählt Kohlstrung.

Die Kosten beziffert er als "sechsstellig im unterem Bereich". Dies sei im Vergleich zu Fußball "überschaubar". Hier müsse man bei einem ähnlichen Leistungsumfang "eine bis zwei Nullen dranhängen".

Durch den Status als "Druckgerätepartner" könnten sich zudem noch weitere Geschäftsmöglichkeiten im Umfeld des DHBs und der Handballbundesliga ergeben. "Mal sehen, was daraus entsteht", gibt sich Kohlstrung zurückhaltend. Viel wichtiger sei, den Händlern eine Plattform für ihr Geschäft zu bieten.