Was ist eigentlich Dolby Surround?

20.10.2005
Dolby Surround Prologic, abgekürzt (DSPL), ist der Vorläufer der heutigen digitalen Tonformate. Der Siegeszug des analogen DSPL begann 1982, als die ersten Kinofilme und Soundtracks mit dieser Technik

Dolby Surround Prologic, abgekürzt (DSPL), ist der Vorläufer der heutigen digitalen Tonformate. Der Siegeszug des analogen DSPL begann 1982, als die ersten Kinofilme und Soundtracks mit dieser Technik erstmals "Kino- Feeling" ins Heimkino brachten. Die Technik war so ausgelegt, dass Tonträger ohne Qualitätseinbußen auch auf normalen Stereoanlagen abgespielt werden konnten.

Die Kompatibilität war also gewährleistet. Wer aber den richtigen Raumklang genießen wollte, musste sich einen Dolby-Stereo-Decoder extra zulegen. In einigen höherwertigen Geräten, zum Beispiel Fernsehern, war dieser Decoder gleich eingebaut.

DSPL arbeitet mit vier Lautsprechern: links, rechts, Mitte und Raumklang, auch Surround genannt. Senderseitig wurden die vier Kanäle mittels einer analog aufgebauten Matrix (Widerstandsnetzwerk) gemischt. Deshalb weist das System einige technische Schwächen auf. Zum Beispiel besitzt der einkanalige Raumklangausgang nur einen Frequenzgang von 100 bis 7.000 Hertz und die Kanaltrennung ist nach heutigen Gesichtspunkten ebenfalls mangelhaft. Um diese Punkte abzustellen, überarbeiteten die Dolby Labors das System.

Dolby Digital

Das digitale Dolby wurde 1992 unter der Bezeichnung AC3 (Audio Code Nummer 3) entwickelt und hat inzwischen das analog arbeitende Dolby-Surround-System abgelöst. AC3 ist ein so genanntes 5.1-System, das fünf einzelne Kanäle (links vorne, Mitte, rechts vorne, links hinten und rechts hinten) und einen Kanal für die extrem tiefen Töne aufweist. Dabei macht sich die Technik eine Schwäche des menschlichen Gehörs zunutze. Tiefe Töne lassen sich nämlich nicht orten, sodass der Subwoofer irgendwo im Raum aufgestellt werden kann, ohne eine Verfälschung des Raumklanges zu erzeugen. Der Subwoofer gibt in der Regel nur das Frequenzspektrum bis 300 Hertz wieder. Alle übrigen Kanäle bieten aber jetzt den vollen Frequenzumfang des menschlichen Ohrs von 20 bis 20.000 Hertz.

Durch die jetzt vollkommen getrennten Kanäle lassen sich erst wirklich realistische Surround-Effekte, wie beispielsweise bewegliche Objekte, erzeugen. (jh)