Myfactory-Studie

Was SaaS- und Standardsoftware kosten – ein Vergleich

18.06.2009 von Peter Gruber
ERP-Hersteller Myfactoryvon hat in einer Studie die Kostenaspekte bei Einführung und Betrieb von SaaS-Lösungen untersucht. In der Erhebung werden die Ergebnisse in Relation zum Aufwand einer klassischen Installation gesetzt.

Myfactory International bietet seine komplette Unternehmenssoftware Myfactory.BusinessWorld seit 2007 als Software as a Service (SaaS) an. In einer brandneuen Studie hat Myfactory nun die das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei Einführung und Betrieb einer derartigen SaaS-Lösung untersucht und mit dem Aufwand bei der klassischen Installation im Unternehmen verglichen.

Kostenanalyse der ERP- und CRM-Module

Ausgewertet und verglichen wurden dabei die Daten von 43 Unternehmen, in denen die Myfactory-Module ERP (Enterprise Resource Planning) und CRM (Customer Relationship Management) im Einsatz sind. Die Ergebnisse basieren auf dem modellhaft zusammengefassten Vergleich der Einführungs- und Betriebskosten bei einem durchschnittlichen Myfactory-Kunden.

Servicelösungen entlasten das IT-Budget

SaaS-Lösungen können das IT-Budget kleiner und mittelständischer Unternehmen erheblich entlasten.

In die Analyse flossen die Faktoren Anschaffung, Integration und Verteilung (Installation), Infrastruktur sowie Wartung ein. Verglichen wurde dabei der Kostenaspekt nach einem sowie nach drei Jahren in großen Unternehmen mit durchschnittlich 100 Arbeitsplätzen sowie kleinen Unternehmen mit durchschnittlich zehn Arbeitsplätzen. Die Ergebnisse fielen laut Myfactory eindeutig aus: Kleine Unternehmen erzielten im ersten Jahr eine Entlastung des Budgets von 75,8 Prozent und über drei Jahre betrachtet von 56,6 Prozent. Großunternehmen sparen 73,6 Prozent im ersten Jahr und 45,6 Prozent im Zeitfenster von drei Jahren ein.

SaaS-Software rechnet sich auch bei ERP

"Die Vorteile des SaaS-Modells im CRM-Umfeld sind schon öfter untersucht worden", erklärt Rene Meister, Geschäftsführer der Myfactory International GmbH. Eine neue Erkenntnis der Studie sei jedoch, dass die Vorteile auch für den ERP-Einsatz gültig seien. Gleichzeitig gäbe es keine funktionalen Unterschiede mehr zwischen intern betriebenen Lösungen und SaaS-Software. "SaaS-Lösungen sind deutlich schneller einsatzfähig als eine auf den eigenen Rechnern laufende, individuell angepasste Software. Mehr noch, da der Anwender von jedem beliebigen Ort aus auf sein System zugreifen kann, steigt seine Produktivität", betont Meister.

Mietkosten einer SaaS-Lösung

Die durchschnittlichen monatlichen Mietkosten für den Einsatz einer ERP- und CRM-Software im SaaS-Modus belaufen sich bei Kleinunternehmen mit zehn Arbeitsplätzen auf 450 Euro. Bei Großunternehmen mit 100 Arbeitsplätzen fallen im Durchschnitt 4500 Euro an. Integration und Verteilung der Software schlagen in Kleinunternehmen einmalig mit rund 2500 Euro zu Buche, Großunternehmen müssen hier mit einer Summe von 10.000 Euro kalkulieren.

Die Kosten für den Einsatz einer ERP- und CRM-Software im SaaS-Modus belaufen sich bei Kleinunternehmen auf 450 Euro pro Monat
Foto: Ronald Wiltscheck

Über den Zeitraum eines Jahres betrachtet, sind in kleinen Unternehmen rund 7900 Euro zu bezahlen und die Summe von 18.700 Euro in Dreijahresfrist, weil die Aufwendungen für Integration und Verteilung nur einmalig anfallen. Der Aufwand in Großunternehmen liegt im Vergleich im ersten Jahr bei insgesamt 64.000 Euro und 172.00 Euro in drei Jahren.

Interne Betriebskosten sind gravierend

Neben den Kosten für Lizenzen sowie für Integration und Verteilung fallen bei klassisch erworbenen Softwarelizenzen und deren Einsatz im Unternehmen selbst zusätzliche Ausgaben an. Hinzuzurechnen sind hier die Ausgaben für die Softwarewartung sowie die für den internen Betrieb erforderliche IT-Infrastruktur und die Wartung dieser Infrastruktur.

Bei kleinen Unternehmen mit zehn Arbeitsplätzen sind durchschnittlich 15.000 Euro für die Lizenzen, 7500 Euro für Integration und Verteilung, sowie 2700 Euro für die Softwarewartung fällig. Die für den Betrieb erforderliche, leistungsfähigere IT-Infrastruktur schlägt samt Wartung mit zusätzlich 7500 Euro zu Buche. Insgesamt liegen die Anfangsinvestitionen im ersten Jahr somit bei 32.700 Euro. In drei Jahren bei laufender Wartung summiert sich dies auf einen Betrag von 43.100 Euro.

Bei Großunternehmen sind Ausgaben von 150.000 Euro für die Lizenzen, 45.000 Euro für Integration und Verteilung sowie 27.000 Euro für die Softwarewartung einzuplanen. Die IT-Infrastruktur samt deren Wartung erfordert 20.000 Euro. Insgesamt schlagen hier im ersten Jahr durchschnittlich 242.000 Euro zu Buche. Im Zeitraum von drei Jahren bei laufender Wartung wird ein Betrag von 316.000 Euro fällig.

Fazit des Kostenvergleiches

Vergleicht man die Kosten für den Einsatz einer SaaS-Lösung mit den Kosten einer unternehmensintern installierten Unternehmenssoftware, kommt man zu einem eindeutigen Ergebnis: Der SaaS-Einsatz spart bei gleicher Leistung bares Geld.

Ein durchschnittlich kleines Unternehmen erzielt über SaaS damit im Schnitt einen Kostenvorteil im ersten Jahr von 75,8 Prozent; über drei Jahre gerechnet 56,6 Prozent. Die hohen Anfangsinvestitionen beim Kauf von Softwarelizenzen und der Installation auf einer geeigneten IT-Infrastruktur im Unternehmen entfallen bei SaaS-Lösungen komplett, daher ist der Kostenvorteil im ersten Jahr derartig groß. Aber auch beim Betrieb über mehrere Jahre ist der Kostenvorteil deutlich.

Bei Großunternehmen sind die Zahlen ähnlich. Der SaaS-Anwender investiert im ersten Jahr für 100 Arbeitsplätze durchschnittlich 64.000 Euro und über drei Jahre gerechnet 172.000 Euro. Der Betrieb im Unternehmen erfordert Anfangsinvestitionen von durchschnittlich 242.000 Euro, über drei Jahre gerechnet schlagen 316.000 Euro zu Buche. Der Kostenvorteil beim Einsatz einer SaaS-Lösung liegt hier bei 73,6 Prozent im ersten Jahr, beziehungsweise bei 45,6 Prozent, wird der Zeitraum von drei Jahren betrachtet.

Individualsoftware erfordert Mischkalkulation

Myfactory betont bei den Ergebnissen, dass es sich um Zahlen zu Einführung und Betrieb einer Standardsoftware handelt. Für Anwender, die eine individuell angepasste Lösung (etwa speziell für ihre Branche) benötigen, wird eine Mischform für die Einführung der Software empfohlen. Individuelle Anpassung und Einführung kann hier mit der Bereitstellung der Anwendung als Service Hand in Hand gehen. (Computerwoche/rw)