Panasonic Eluga

Wasserfestes Smartphone (ausführlicher Test)

24.05.2012 von Dennis Steimels
Wasserdicht, ultradünn, federleicht – darauf setzt Panasonic. Kann es sich gegen die Konkurrenz behaupten?
Wasserfest und leicht, aber leisstungsschwach: das Smartphone "Eluga" von Panasonic

Sie haben richtig gelesen: Panasonic baut wieder Smartphones! Nach etwa sieben Jahren Abstinenz bringt das Unternehmen das "Eluga" auf den Markt (Android 2.3.5) – und verpasst ihm gleich Features, die kaum ein anderes Smartphone besitzt. Es ist nicht nur wasser- und staubfest, sondern gehört auch zu den dünnsten und leichtesten Modellen auf dem Handy-Markt.

Das OLED-Display misst in der Diagonale 4,3 Zoll (10,9 Zentimeter) und zeigt 960 x 540 Pixel an. Aus der Größe und der Auflösung des Displays ergibt sich eine Punktdichte von 256,15 ppi – überdurchschnittlich hoch. Inhalte zeigt das OLED-Display also recht scharf an.

Das Display leuchtet mit 149,21 cd/m² selbst für einen OLED sehr schwach. Das wird vor allem im Freien unter Sonneneinstrahlung bemerkbar, wo das Ablesen des Bildschirms fast unmöglich wird. Der Kontrastwert von über 29.700:1 ist dafür sehr hoch, und Schwarz ist beim Eluga wirklich schwarz.

Beim Design setzt Panasonic auf schlichte Eleganz. Die Front besteht komplett aus Glas, die Rückseite aus silberfarbenen Kunststoff. Die Verarbeitung des Gehäuses ist im Grunde gut, wenn da die spitzen Ecken nicht wären, die sich gerne in die Handflächen bohren.

Mit nur 7,8 Millimetern gehört das Eluga zu den flachsten Smartphones überhaupt. Aufgrund der geringen Tiefe und der abgerundeten Seiten mussten die einzigen Hardware-Tasten für Lauter/Leiser und Power schon fast auf die Rückseite rutschen. Zur einfachen Bedienbarkeit trägt das nicht viel bei, denn hält man das Eluga mit der rechten Hand, ist es schwierig, die Tasten zu drücken.

Weitere Testeindrücke finden Sie auf den nächsten Seiten.

Panasonic Eluga: Handhabung und Bildschirmqualität

Verarbeitung

3 = mittelmäßig

Menüführung

1 = sehr einfach

Qwertz-Tastatur / Bedienbarkeit Tastatur

nein / ungenügend

Instant Messaging / Facebook vorinstalliert / Kontakt-Übernahme aus Facebook / Twitter-Client installiert

ja / ja / ja / ja

Akku wechselbar

nein

Bedienung Touchscreen / Touchscreen-Technik

2 / kapazitiv

Bildschirm-Qualität: Kontrast / Helligkeit

29.772:1 / 149 cd/m²

Smartphones/Handys im Test
Sony Xperia U
+ Überdurchschnittliche Akkulaufzeit<br> + Optische Design-Features<br> – Kleiner interner Speicher<br> – Foto- und Videoqualität wenn nur Mittelmaß<br>
Samsung Galaxy Beam
+ Eingebauter Projektor<br> + Lange Akkulaufzeit<br> – Kein Update auf Android 4.0<br> – Gehäuse wirkt etwas klobig<br>
Nokia Lumia 900
Sony Xperia Go
Samsung Galaxy S III
+ Großes, hochauflösendes Display<br> + Leistungsstarke Quad-Core-CPU<br> + Lange Akkulaufzeit<br> – Kunststoffgehäuse vermittelt keinen hochwertigen Eindruck<br>
Huawei Ascend P1
+ Mit 7,69 Millimetern sehr dünn<br> + Gute Gesamt-Performance<br> + Überdurchschnittliche Akkulaufzeit<br> – Autofokus bei der Videofunktion mit Schwächen<br>
Sony Xperia P
Sony Xperia Sola
+ Sehr lange Akkulaufzeit<br> + Gute Gesamt-Performance<br> – Knarzendes Kunststoffgehäuse<br> – HD-Videofunktion mit schlechter Videoqualität<br>
HTC Desire C
RIM BlackBerry Curve 9380
Huawei Ascend Y200
Panasonic Eluga
+ Mit nur 7,8 Millimetern sehr flach<br> + Display mit hohem Kontrast und Schwarzwert<br> – Schwache Akkulaufzeit<br> – Bild- und Videoqualität sind maximal mittelmäig<br>
HTC One S
+ Schnelle Dual-Core-CPU<br> + Browser mit hohen Arbeitstempo<br> – Speicher nicht erweiterbar<br> – Akkuleistung nur Durchschnitt<br>
Nokia Lumia 710
Huawei Honour
Samsung Galaxy Xcover
HTC Explorer
HTC Sensation XL
HTC Velocity 4G
Samsung Galaxy Note
Huawei Vision
BlackBerry Bold 9900
Sony Ericsson Xperia Play
LG Optimus Speed
Samsung Star 2 S5260
Apple iPhone 4S
Trekstor Smartphone
LG P920 Optimus 3D
Samsung Galaxy Gio S5660
RIM Blackberry Torch 9800
Sagem Puma Phone
HTC Desire HD und HTC Desire Z
Samsung Galaxy S
Sony Ericsson Xperia X10 Mini

Wasserfestes Gehäuse, Geschwindigkeit

Tauchgang bestanden: Das Panasonic Eluga ist wasser- und staubfest.

Das Panasonic Eluga ist nach der IP-57-DIN-Norm wasser- und staubfest. Dafür ist das Gehäuse speziell angepasst: An der Oberseite sind der USB-Anschluss und der SIM-Karten-Einschub durch abdichtende Verschlussklappen geschützt. Lediglich die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse liegt offen. Doch selbst dort drang in unserem Test kein Wasser ein, und nach dem 20-minütigen Tauchgang funktionierte alles einwandfrei.

Während des Wasserbads lässt sich das Handy allerdings nicht bedienen: Die Traumvorstellung, etwa beim Tauchen Bilder mit dem Eluga zu schießen, ist damit verblasst.

Die im Eluga arbeitende Dual-Core-CPU Texas Instruments OMAP 4430 mit 1 GHz Taktung bringt nur durchschnittliche Leistung. Das wird schon kurz nach dem Starten des Smartphones bemerkbar: Das auf dem Homescreen animierte Menü ruckelt oft bei der Bedienung, und der Wechsel zu den nächsten Startseiten klappte nicht immer beim ersten Mal. Auch das Öffnen und Ausführen von Apps gelang nur in angemessener Geschwindigkeit.

Der Browser sammelte dafür ordentlich Pluspunkte. Im Gegensatz zum Menü und den Homescreens arbeitet er flüssig und schnell. Eine Internetverbindung bauen Sie wahlweise über HSPA+ (21 Mbit/s) oder WLAN-n. Die Ladezeiten von Webseiten sind in Ordnung: Die PC-Welt-Seite war über WLAN in guten acht Sekunden aufgebaut, via HSPA+ dauerte es einen Tick länger. Das Zoomen und Navigieren funktioniert einwandfrei, und die Seite muss nicht nachgeladen werden.

Panasonic Eluga: Internet/Geschwindigkeit

Browser: Geschwindigkeit / Flash unterstützt

3.911 Punkte / ja

Geschwindigkeit: Startzeit / Datenübertragung / Tempo-Messung (Smartbench)

0:43 Minuten / 3:30 Minuten / 2.309 Punkte

Mobilität, Software, Multimedia

Eher untypisch für ein Smartphone dieses Kalibers ist das geringe Fassungsvermögen des Akkus, das gerade mal bei 1.150 mAh liegt. Im Akku-Test beim Dauer-Surfen gingen die Lichter des Panasonic Eluga schon nach fast vier Stunden aus – unterdurchschnittlich! Der Spitzenreiter in Sachen Akkulaufzeit, das HTC One V, schafft ganze neun Stunden. Dafür ist das Eluga ein echtes Leichtgewicht, es wiegt gerade mal 103 Gramm.

Panasonic Eluga: Mobilität

Akkulaufzeit

3:53 Stunden

Gewicht

103 Gramm

Panasonic packt dem Eluga ab Werk einige Programme in den 8 GB großen Speicher. Apropos Speicher: Eine Erweiterung des Speichers via Micro-SD-Karte ist nicht möglich. Bereits auf dem Eluga installiert sind die typischen Android-Apps wie Google Maps, Mail, Talk und Google+. Zudem gibt es einen Sprachrekorder, die Office-Anwendung "Polaris Office", mit der Sie Dokumente öffnen und erstellen können, einen Rechner sowie eine Weckfunktion.

Die rückseitige Kamera nimmt Bilder mit maximal 8 Megapixeln (3.264 x 2.448 Pixel) auf. Allerdings reicht die Bildqualität nicht für hochwertige Fotoaufnahmen. Schnell wird eine eher geringe Bildschärfe erkennbar, und die Fotos rauschen leicht. Zudem sind die Bilder teils etwas dunkel und Details verwischen. Bei schlechten Lichtverhältnissen kommt das Rauschen noch mehr zu Geltung, ein LED-Blitz fehlt der Kamera.

Die Videofunktion nimmt Filme in HD-Qualität (1.280 x 720 Pixel) mit einer Bildfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde auf. Zwar laufen die Videoaufnahmen flüssig, allerdings kommen auch hier Rauschen und Unschärfen zum Vorschein.

Im Panasonic Eluga sitzt ein NFC-Chip zur drahtlosen Datenübertragung auf kurzer Strecke. Im Lieferumfang befindet sich eine flexible NFC-Chipkarte im Kreditkartenformat. Haben Sie auf dem Eluga NFC aktiviert und rufen die Anwendung "NFC Starter" auf, können Sie die Chipkarte mit einer gewünschten Funktion konfigurieren, wie beispielsweise das Starten der Kamera. Halten Sie die Karte nach deren Registrierung an das Eluga, startet die Kamera. Allerdings ist diese Art eher umständliche als praktisch. Denn Sie müssen das Handy erst herausholen, entsperren, die Karte nehmen und an das Eluga halten. In der Zeit könnten Sie die Anwendung auch manuell aufrufen. Zudem kommt die Frage auf: Wo stecke ich die Karte unterwegs hin?

Panasonic Eluga: Multimedia

Video: Auflösung / Bild- und Tonqualität / Bildstabilisator / Aufnahme Stereoton

1.280 x 720 Bildpunkte / mittel / ja / ja

Videoformate / Audioformate /DLNA

3GP, AVI, H.263, H.264, MP4, WMV, Xvid / AAV, AAC+, eAAC+, MP3, OGG.Vorbis, WAV, WMA / ja

Fazit, Bewertung, technische Daten

Das Eluga von Panasonic (UVP: 390 Euro) ist ein wasserfestes, sehr dünnes und federleichtes Smartphone. Das sind aber auch schon die einzigen Kaufgründe für das Handy aus Japan. Denn die Dual-Core-CPU arbeitet nicht so leistungsstark, um alles ruckelfrei wiederzugeben. Einzig der Browser läuft flüssig und schnell.

Zwar überzeugt das Eluga mit schlichter Eleganz, allerdings sind die Ecken so spitz, dass es sich sehr unangenehm anfühlt. Auch für die Kamera gibt es Abzüge, denn die Bild- und Videoqualität ist nicht sehr hochwertig: Fotos und Videos rauschen. Einen Pluspunkt können wir aber für das Display geben, das eine gute Farbintensität und einen hohen Schwarzwert bietet. (PC-Welt/tö)

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Panasonic Eluga: Bewertung (Schulnoten 1 - 6)

Ausstattung und Software (25 %)

2,5

Handhabung und Bildschirm (25 %)

2,5

Internet und Geschwindigkeit (20 %)

3,7

Mobilität (15 %)

3,6

Multimedia (10 %)

3,0

Service (5%)

1,8

Testnote

befriedigend (2,9)

Preis-Leistung

preiswert

Panasonic Eluga: technische Daten

Größe (L x B x H in Millimeter)

123 x 62 x 8 Millimeter

Formfaktor

Barren

Betriebssystem

Android 2.3.5

Prozessor (Takt)

Texas Instruments OMAP 4430 (1 GHz. Dual-Core)

GSM / UMTS / HSDPA / HSUPA / LTE

Quadband / ja / 14,4 Mbit/s / 5,76 MBit/s/ nein

Bluetooth / WLAN / GPS

2.0 / 802.11n / ja

USB / Klinkenstecker / Radio

Micro / ja / nein

interner Speicher / Speichererweiterung / Speicherkarte im Lieferumfang

8.000 MB / nicht vorhanden / nein

Lieferumfang

Lade-Adapter, USB-Kabel, Stereo-Headset, NFC-Chipkarte

Handbuch: ausführlich / deutsch / gedruckt / als PDF

ja / ja / ja / ja