Rationierung trifft auch LCD-Werke

Wasserknappheit in der Dampfsauna Taiwan

10.05.2011
Während in Japan wegen der dreifachen Katastrophe nach dem schweren Erdbeben im März immer noch der Strom rationiert wird, geschieht das in einem wichtigen Industriepark Taiwans jetzt mit Wasser.

Während Japan wegen der dreifachen Katastrophe nach dem schweren Erdbeben im März die Versorgung mit Strom rationiert, muss ein wichtiger Industriepark Taiwans das Wasser rationieren.

Und das obwohl das Klima der grünen Insel sich meist anfühlt wie in der Dampfsauna und Jahr für Jahr von Taifunen heimgesucht wird, die Riesenwassermassen mit sich bringen und damit auch viele Überschwemmungen.

Im Norden herrscht subtropisches Klima vor, im Süden tropisches, dazwischen unzählige Berge, 200 davon mehr als 3.000 m hoch, weshalb es zur Winterzeit in Taipei kaltnass und Kaohsiung (Gaoxiong) im Süden gleichzeitig heißfeucht sein kann. Wegen der vielen Berge zu zwei Dritteln unbewohnbar, gehört die Insel mit der Fläche von Baden-Württemberg (rund 35.800 qkm) übrigens mit heute zirka 23 Millionen Einwohnern zu Regionen mit der höchsten Bevölkerungsdichte.

Der Southern Taiwan Science Park (STSP) als einer von drei großen der Insel, hat wegen einer großen Dürre und dem zunehmenden Absenken des Grundwassers Probleme, die dort angesiedelten Industrieunternehmen, darunter die Top-LCD-Hersteller Chimei Innolux und AU Optronics (CMI und AUO) mit ausreichend Wasser zu versorgen.

Die STSP-Verwaltung muss daher das Wasser rationieren. Der Plan sieht vor, die tägliche Wasserversorgung ab dem 23. Mai 2011 um fünf Prozent von 100.000 auf 95.000 (metrische) Tonnen zu beschneiden. Sollte die Situation sich verschlechtern und kein rettender regen eintreten, ist für Juni sogar geplant, die Wasserversorgung auf 80.000 Tonnen pro Tag herunterzufahren.

Wie das Wirtschaftsministerium (MOEA) mitteilte, sind auch andere Gebiete der Insel von Wasserknappheit bedroht. Wenn bis dahin kein rettender Regen eintrete, müsse man auch dort die Versorgung beschränken.

CMI als größter Wassernutzer im südlichen Industriepark hat schon länger begonnen, Nutzwasser zu recyclen. 85 Prozent sollen so dem Kreislauf wieder zugeführt werden, neue Recycling-Anlagen werden dem Unternehmen zufolge 10 Prozent zusätzlich bringen. AUO gibt an, 85 bis 90 Prozent des Nutzwassers aus Recycling zu gewinnen. (kh)