Telematik verbindet Telekommunikation und Informatik. Einer der wichtigsten Wachstumstreiber ist die Automobilbranche. Zwischen 2008 und 2016 sollen die Verkäufe in Westeuropa laut iSuppli um 22,5 Prozent per annum auf 24,8 Millionen Stück steil nach oben gehen, das wäre eine Verfünffachung.
Telematiksysteme sollen nicht nur die Streckenführung vereinfachen, sondern auch ermöglichen, Nachrichten zu versenden und zu empfangen sowie an den Servicetechniker melden, wenn etwa einer der Airbags nicht funktioniert. Der Markt teilt sich in Embedded-Lösungen für High-end-Luxusmodelle und sogenannte Mobile-Device-orientierte Systeme für den Massenmarkt.
Zwölf führende Automobilkonzerne weltweit, sechs aus Europa, zwei aus den USA und drei aus Japan, sind schon auf den Zug aufgesprungen.
"Die Europäer"
PSA Peugeot Citroën kam 2008 mit fast 620.000 Telematik-Autos auf die höchsten Stückzahlen in Westeuropa und will die Verkäufe bis 2016 auf 3,1 Millionen Stück anheben.
VW rechnet in dem Zeitraum mit einer Steigerung von 490.000 auf 3,2 Millionen Fahrzeugen mit Telematiksystemen. Renault plant mit einem jährlichen Wachstum von 30 Prozent auf 1,6 Millionen Stück. Fiat hat 2008 340.000 solcher Fahrzeuge verkauft. 2016 sollen es 2,3 Millionen werden.
Die beiden deutschen Marken BMW und Mercedes-Benz haben bei ihren Luxusmodellen schon einen sehr hohen Telematikanteil. BMW hat davon 2008 schon 390.000 Stück verkauft, 2016 sollen es 1,3 Millionen werden. Mercedes-Benz rechnet mit einer Steigerung von 320.000 auf 1,4 Millionen Systeme. Das Unternehmen hat derzeit nur Mobile-Device-Telematiksysteme, will aber wie VW und Toyota/Lexus künftig auch Fahrzeuge mit Embedded-Telematiksystemen anbieten.
Mehr zu diesem Thema:
-
Ideenwettbewerb für Satellitennavigation (Mai 2009)
-
Kfz-Telematik kommt nicht so recht in die Gänge (Frost & Sullivan 2003)
US-Riesen
GM will bis 2016 die Europaverkäufe von Telematik-Fahrzeugen mit Opel als wichtigste Marke (in Großbritannien der Vauxhall) von 210.000 auf 1,4 Millionen Stück um 41 Prozent per annum steigern.
Ford wird 2011 sein Sync-System in Europa einführen und will damit mächtig Gas geben im westeuropäischen Markt für Telematik-Autos. Nach 190.000 Stück im letzten Jahr sollen es bis 2016 1,7 Millionen entsprechend ausgerüstete Fahrzeuge werden, ein Plus von 31 Prozent pro Jahr. (kh)