100.000 Betrugsnachrichten verschickt

WhatsApp-Betrüger in Frankfurt festgenommen

20.12.2023
Ermittler aus Niedersachsen und Hessen haben zwei Männer festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, bundesweit rund 100.000 Betrugsnachnachrichten über den Messenger WhatsApp verschickt zu haben.
Nach viermonatigen, intensiven Ermittlungen gelang es Cybercrime-Ermittlern in Frankfurt zwei mutmaßliche Mitglieder einer professionellen WhatsApp-Betrüger-Bande festzunehmen.
Foto: Blackboard - shutterstock.com

Am Dienstagmorgen durchsuchten die Behörden in Frankfurt am Main zwei Wohnungen und nahmen zwei Männer im Alter von 19 und 20 Jahren fest. Das teilte die Polizei Osnabrück mit, die zuvor an den monatelangen Ermittlungen beteiligt war. Der durch die Betrügereien entstanden finanzielle Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehr als 100.000 Euro.

Bei den Durchsuchungen der beiden Frankfurter Wohnungen konnten umfangreiche Beweismittel, darunter Handys, elektronische Datenträger und Pfefferspray-Pistolen, sichergestellt werden. Die Polizei vermutet ein Dutzend Mitglieder hinter der Bande. Die Ermittlungen dazu dauern an. Den Beschuldigten wird gewerbsmäßiger und bandenmäßiger Betrug vorgeworfen. Ihnen drohen Haftstrafen zwischen einem Jahr und zehn Jahren.

Bei der Betrugsmasche geben die Täter vor, ein Familienangehöriger zu sein und verweisen zur weiteren Kommunikation auf den Messengerdienst WhatsApp. Im Verlauf des dortigen Chats versuchen sie die Gesprächspartner durch das Vortäuschen einer Notlage dazu zu bewegen, Geld zu überweisen. Die Täter verwenden dabei nur kurzzeitig registrierte Mobilfunknummern, die auf missbräuchlich genutzte oder gefälschte Personalien registriert worden sind.

Was die Polizei bei WhatsApp-Betrug rät

Die zum Zweck des Betrugs gestarteten Kommunikation begann zum Beispiel mit Sätzen wie "Hallo Papa, hallo Mama, meine Handynummer hat gewechselt. Schreib mir bitte schnell bei WhatsApp." Die Polizei empfiehlt, bei derartigen Nachrichten unter keinen Umständen auf die Geldforderungen der Trickbetrüger eingehen. Der einfachste Weg sei es, nach so einer Nachricht mit den Kindern persönlich zu sprechen.

"Geht das nicht, rufen Sie sie auf ihrer 'alten' und bekannten Handynummer oder Festnetznummer an", empfiehlt die Polizei. Oft fliege der Schwindel dadurch schon auf. Die Nummer des Absenders lasse sich blockieren, um keine weiteren Nachrichten zu erhalten. Falls Personen auf den Betrug hereingefallen sind, sollten sie die Nachrichten nicht löschen und Anzeige bei der Polizei erstatten. Das ist in vielen Bundesländern bereits online möglich. (dpa/pma)