Die dicksten Fehler

Wie der erste Arbeitstag garantiert misslingt

28.09.2012
Wer schon einmal eine neue Stelle angetreten hat, weiß, was alles schieflaufen kann. Wir zeigen Ihnen die dicksten Fehler, die Personaler und Chefs am ersten Arbeitstag begehen können.
Langeweile? Neue Mitarbeiter fühlen sich am ersten Arbeitstag oft überflüssig, fehl am Platz oder störend. Eine richtige Vorbereitung kann das verhindern.
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Wer schon einmal eine neue Stelle angetreten hat, weiß, was alles schieflaufen kann: Keiner da, der einen in Empfang nimmt, das E-Mail-Konto ist nicht eingerichtet oder der Arbeitsplatz ist noch mit den Utensilien des Vorgängers bestückt. Alles schon vorgekommen.

Kein Wunder, dass 77 Prozent der Neuen am ersten Arbeitstag früher nach Hause gehen, weil sie aufgrund von Mängeln in der Vorbereitung des Arbeitsumfeldes nicht loslegen können. Eine Studie des Human Capital Institutes fand zudem heraus, dass 15 Prozent aller neuen Mitarbeiter bereits am ersten Arbeitstag an die Kündigung denken.

Im Folgenden eine Liste der dicksten Fehler, die Personaler und Chefs bei der Behandlung ihrer neuen Mitarbeiter am ersten Arbeitstag begehen können.

Vergessen: Weder der Pförtner noch die Assistentin wissen darüber Bescheid, dass ein Neuer kommt. Grund ist, dass ihnen keiner mitgeteilt hat, wer heute alles seinen ersten Arbeitstag hat. Folge: Lange Diskussionen bereits am Empfang. Wenn dann der Chef noch signalisiert, er hat wegen wichtiger Meetings keine Zeit, ist der missglückte Einstand perfekt.

Kein Einlass: Um Sicherheitskontrollen oder einfach den Eingang in ein Unternehmen zu überwinden, braucht es ID-Karten, Codes oder einen Schlüssel. Werden Mitarbeitern diese Utensilien am ersten Tag vorenthalten, kann das als Misstrauen verstanden werden. Unabhängig davon, dass es für die Neuen mit Aufwand verbunden ist. Und die Kollegen ebenfalls ärgert, wenn sie beim Zugang helfen müssen.

Kein Anschluss: Weder das Telefon noch der Internetzugang, geschweige denn das E-Mail-Fach sind eingerichtet. Selbst wenn der neue Kollege arbeiten wollte, er könnte nicht, weil er wie abgeschnitten dasitzt. Die Krönung: eine Botschaft aus der IT-Abteilung, dass das Freischalten mindestens eine Woche dauert.

Weitere Fehler zeigen wir Ihnen auf der nächsten Seite und in der Klickstrecke unten.

Wie der erste Arbeitstag garantiert misslingt
Geschenke sind nur für Kunden
Am ersten Arbeitstag zu erfahren, was die firmeneigene Marketingmaschine alles ausspuckt, ist interessant. Nichts davon zu bekommen, ist doof.
Leg einfach los
Frisch von der Uni und vom Arbeiten noch keinen Plan. Leider lassen viele Unternehmen speziell Berufsanfänger ohne Führung in den Job stolpern.
Leitbild? Vergessen!
Kurios ist, wenn "Anfänger" anonym und mit der Gehaltsabrechnung das Firmenleitbild ausgehändigt bekommen. Wer will, dass Werte und Ziele gelebt werden, muss darüber am ersten Tag berichten.
Doppelte Einführung
Dumm, wenn mehrere Mitarbeiter in kurzen Abständen im neuen Job starten. Jedes Mal müssen sie der Chef begrüßen und die Fachkollegen ihre Einführungsreferate halten.
Du bist alleine
Wer geht mit wem, wann zum Mittagessen? Wo sind die Toiletten? Für neue Kollegen gleicht der neue Arbeitsplatz oft einem Dschungel.
Herrschaftswissen
Nur die Personalfachkraft weiß, wo Betriebsvereinbarungen, Infos zum Betriebsausflug, zur Berufsgenossenschaft, Urlaubsanträge, Arbeitsanweisungen oder Verhaltensregeln mit sozialen Netzwerken liegen.
Extrawurst
Ärgerlich ist es, wenn die neuen Kollegen unterschiedliche oder lückenhafte Infos zum Unternehmen erhalten. Schnell macht per Flurfunk die unprofessionelle Vorbereitung die Runde.
Kein Anschluss
Weder das Telefon noch der Internetzugang, geschweige denn das E-Mail-Fach sind eingerichtet.
Kein Einlass
Um Sicherheitskontrollen oder einfach den Eingang in ein Unternehmen zu überwinden, braucht es ID-Karten, Codes oder einen Schlüssel. Werden Mitarbeitern diese Utensilien am ersten Tag vorenthalten, kann das als Misstrauen verstanden werden.
Vergessen
Weder der Pförtner noch die Assistentin wissen darüber Bescheid, dass ein Neuer kommt. Grund ist, dass ihnen keiner mitgeteilt hat, wer heute alles seinen ersten Arbeitstag hat.

Extrawurst und allein gelassen werden

Extrawurst: Ärgerlich ist es, wenn die neuen Kollegen unterschiedliche oder lückenhafte Infos zum Unternehmen erhalten. Schnell macht per Flurfunk die unprofessionelle Vorbereitung die Runde. Folge: interner Imageschaden. Besser: Online-Kurse, die allen die gleichen Informationen zum Unternehmen liefern.

Herrschaftswissen: Nur die Personalfachkraft weiß, wo Betriebsvereinbarungen, Infos zum Betriebsausflug, zur Berufsgenossenschaft, Urlaubsanträge, Arbeitsanweisungen oder Verhaltensregeln mit sozialen Netzwerken liegen. Alles in einem (Online-) Handbuch sammeln und am ersten Tag übergeben, ergibt mehr Sinn.

Du bist alleine: Wer geht mit wem, wann zum Mittagessen? Wo sind die Toiletten? Für neue Kollegen gleicht der neue Arbeitsplatz oft einem Dschungel. Fettnäpfchen lauern überall. Sie alleine zu lassen, passiert in vielen Firmen. Helfen kann ein Paten-System. Ein erfahrener Kollege gibt Antworten und schafft Vertrauen.

Doppelte Einführung: Dumm, wenn mehrere Mitarbeiter in kurzen Abständen im neuen Job starten. Jedes Mal muss der Chef begrüßen und die Fachkollegen ihre Einführungsreferate halten. Was für ein Zeitfresser. Das merken auch die Neuen. Ideal ist ein Einführungstag, der einmal im Monat stattfindet und an dem alle neuen Mitarbeiter teilnehmen.

Leitbild? Vergessen! Kurios ist, wenn "Anfänger" anonym und mit der Gehaltsabrechnung das Firmenleitbild ausgehändigt bekommen. Wer will, dass Werte und Ziele gelebt werden, muss darüber am ersten Tag berichten. Gut kommt an, wenn das langjährige Mitarbeiter übernehmen. Etwa, indem sie von Meetings erzählen, in denen über einen Leitsatz diskutiert wurde.

Leg einfach los: Frisch von der Uni und vom Arbeiten noch keinen Plan. Leider lassen viele Unternehmen speziell Berufsanfänger ohne Führung in den Job stolpern. Dabei wären Fahrpläne mit Meilensteinen, die die erwartete Arbeitsleistung betreffen, hilfreich und fair.

Geschenke sind nur für Kunden: Am ersten Arbeitstag zu erfahren, was die firmeneigene Marketingmaschine alles ausspuckt, ist interessant. Nichts davon zu bekommen, ist doof. Wie soll ein neuer Mitarbeiter stolz zuhause berichten, was es in der Firma alles gibt, wenn er nichts davon zeigen kann?

Anne Pietrus, Skillsoft

Autorin des Beitrags ist Anna Pietrus, HR-Managerin des weltweit agierenden E-Learning-Anbieters Skillsoft mit Sitz in Düsseldorf. (tö)