NetApp Deutschland

Wie man acht SAN-Fehler behebt

18.02.2008
Firmen, die ihre Storage-Probleme in den Griff bekommen wollen, sollten genau planen. Sonst machen sie kapitale und kostspielige Fehler, schreibt Peter Wüst von NetApp.

1 Nichts dokumentieren

Dokumentation ist von entscheidender Bedeutung, da sie als aktuelle und künftige Referenz für alle dient, die den SAN-Server administrieren und eines Tages rekonfigurieren. Zwei Punkte sind wichtig: 1. Ein Diagramm der logischen und physischen Server-Konfiguration. 2. Die Beschreibung getesteter Ausfallszenarien, inklusive Ergebnisse und Korrekturmaßnahmen.

Der Autor

Peter Wüst

ist Director Systems Engineering bei NetApp Deutschland.

2 Standards vermeiden

Weitgehende Einheitlichkeit und möglichst wenig Hersteller- und Komponentenvielfalt erleichtern den täglichen Betrieb bis hin zum Upgrade. Pro Betriebssystem empfiehlt es sich daher, sich auf einen HBA-Anbieter, einen Kartentyp, ein Modell und einen HBA-Treiber festzulegen.

3 LUNs und Volumes falsch bemessen

Die Bemessung der Kapazitäten ist hoch spekulativ und damit ein kritischer Punkt. Wer sich hier irrt, ist ständig mit der Anpassung nach oben beschäftigt oder muss ungenutzte Kapazitäten in Kauf nehmen. SAN-Storage sollte folglich mit Möglichkeiten der virtuellen Provisionierung - Stichwort Thin Provisioning, - kombinierbar sein, um der Ressourcenfalle zu entgehen.

Ein offener Systemansatz, Mischbetrieb von FC-, SATA- oder SAS-Platten und Multi-Protokoll-Unterstützung ermöglichten Unified Storage.

4 Mangelnde Integration.

Ohne Integration des Storage in die jeweiligen Betriebssysteme der Umgebung wird das Management aufwendig. Dies gilt besonders für das Erweitern von LUNs ohne Performance-Effekte und im laufenden Betrieb. In Windows-Umgebungen muss dies ohne Vergabe eines neuen Laufwerksbuchstaben möglich sein.

5 Die falsche Performance wählen

4 Gbit/s ist heute der Standard für Fibre-Channel-SANs. Weniger Ports und die schnellere Kommunikation zwischen Server und Storage sprechen ebenso dafür wie die Eignung für sequentielle I/O-Anwendungen mit großen Datenblöcken.

6 Keine Zoning-Strategie haben

Zoning ist nach Initiator/Target die am häufigsten verwendete Methode. Jede Zone enthält einen Initiator-WWN und einen oder mehrere Target-WWNs. Man sollte immer Aliases verwenden, um den Geräten in der Fabric sinnvolle Namen zuzuweisen. Es ist wesentlich einfacher, ein Gerät anhand seines Namens zu identifizieren als anhand des WWN. Aliases, Zone und Zoneset Naming sowie Content erfordern eine sorgfältige Planung, anderenfalls werden Zusammenlegungen komplexer als nötig.

7 Auf technische Einbahnstraßen setzen

Proprietäre Technik, nur ein Plattentyp oder Single-Protokoll-Unterstützung entsprechen nicht dem Stand der aktuellen Möglichkeiten. Ein offener Systemansatz, Mischbetrieb von FC-, SATA- oder SAS-Platten und Multi-Protokoll-Unterstützung auf einer Plattform sind Eigenschaften, die für Flexibilität und Zukunftssicherheit stehen.

8 Auf Snapshots verzichten

Keine Backup-Methode ist effizienter als Snap-shots. Direkt auf dem Storage-Server ausgeführt sind sie die schnellste Rück-versicherung gegen Datenverlust. Es empfiehlt sich eine speicherplatzoptimierte Implementierung, sodass von der Gesamtkapazität möglichst wenig als Snapshot-Reserve vorgehalten werden muss.