Lithium und Indium

Wie Südkorea Samsung & Co. High-Tech-Metalle sichern hilft

11.07.2011
Südkorea hat die Liste der Seltenen Erden um die für LCDs und Akkus wichtigen Metalle Indium und Lithium erweitert, womit einheimische Unternehmen für den Abbau im Ausland massiv investieren dürfen.

Im globalen Tauziehen um die kostbaren Seltenen Erden hat Südkorea die Liste um Indium und Lithium erweitert, womit einheimische Unternehmen im Ausland Direktinvestitionen tätigen dürfen und sogar noch staatliche Kredite in Anspruch nehmen können.

Wie das Beispiel Hynix zeigt, stand Südkoreas Regierung in Seoul schon öfter in der internationalen Kritik des Protektionismus. Hynix wurde Anfang des Jahrzehnts von mehreren Speicherhersteller, darunter auch Infineon, bezichtigt, gegen die Regeln des Wettbewerbs nur mit staatlicher Hilfe so eine große Marktmacht erworben zu haben.

Südkoreanische Unternehmen und Bergbaugesellschaften dürfen jetzt direkt im Ausland in Minen für den Abbau von Indium und Lithium investieren, nachdem die Regierung in Seoul die beiden chemischen Elemente in die Liste der Seltenen Erden aufgenommen hat.

Li-Ion-Akkus werden nicht nur in portablen Geräten eingesetzt, sondern auch in Elektroautos.

Indium ist als Indiumzinnoxid ein wichtiger Stromleiter für LCDs, OLED-Displays, Touchscreens und Solarzellen. Lithium wird zu 27 Prozent in Batterien oder Lithium-Ionen-Akkus verwendet, ist aber auch ein wichtiges Therapiemittel gegen Depressionen, Gicht, Manie und so weiter.

Eigentlich besteht die Liste der Seltenen Erden aus 17 Elementen, aber auch Indium, Lithium, Gallium und viele andere Elemente oder Verbindungen werden immer rarer und teurer. Südkorea listet jetzt 49 solcher seltenen Metalle, für deren Abbau einheimische Unternehmen die Erlaubnis erhalten, große Summen ins Ausland zu transferieren und sogar staatliche Kredite beantragen können, teilte das Ministery for Knowledge Economy gerade mit.

Indium ist als Oxid unverzichtbar für LCDs, OLEDs, Touchscreens und vieles mehr.

Südkorea ist zwar mit 50.000 Tonnen der drittgrößte Förderer von Indium, die Menge reicht aber laut ‚Korea Joongang Daily‘ nicht aus, um den stetig steigenden Bedarf von Samsung, LG Display und anderen LCD-Herstellern des Landes zu decken.

Zwischen 2009 und 2010 sind die südkoreanischen Indiumimporte von 28 t auf 108 t gestiegen, die Kosten dafür haben sich allerdings von 10 auf 53,8 Millionen Dollar mehr als verfünffacht. Denn von 2003 bis Mai 2011 hat sich der durchschnittliche Indiumpreis von 183 auf 684 Dollar pro kg um 373 Prozent verteuert.

Lithium ist ebenfalls sehr rar. 2009 wurden davon weltweit nur 18.000 t abgebaut, die Hälfte davon in Chile. Südkorea ist mit 7.988 t der größte Lithium-Konsument und hat dafür 2010 über 40 Millionen Dollar ausgegeben, heißt es aus oben genanntem Ministerium, 1948 als Ministery of Commerce (Handelsministerium) gegründet.

Auf den meisten High-Tech-Metallen sitzt China. Gerade erst hat sich das kommunistische Reich der Mitte auf Betreiben der EU, der USA und anderer Länder sich einen Rüffel von der Welthandelsorganisation eingeholt, weil es den Abbau und den Export der Seltenen Erden weiter beschränken will. (kh)