Lenovo Channel Partner Event 2013

"Wir werden Server und Storage hochfahren"

10.06.2013 von Beate Wöhe
Im PC-Markt läuft es nach Plan, der Tablet-Markt wird gerade gerockt und im nächsten Jahr kommen auch noch die Smartphones dazu. Dazwischen nimmt sich Lenovo nun die Zeit, den Server- und Storage-Markt fokusiert anzugehen.
"Im Notebook- und Desktop-Segment haben wir unseren Job gemacht." Robert Pasquier, Director Head of Channel Germany und Austria bei Lenovo
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Wie eine Dampfwalze schiebt Lenovo seit einigen Jahren die Marktanteile der internationalen Wettbewerber im PC-Markt vor sich her und überrollt sie langsam aber sicher. Das Geheimnis scheint nach wie vor das stringente Umsetzen der protect-and-attack-Strategie des chinesischen Managements zu sein. "Sie können einen Lenovo-Mitarbeiter in der Nacht um 2.00 Uhr aus dem Schlaf reißen und er kann ihnen diese Strategie aus dem Schlaf heraus erklären", heißt es im Unternehmen. Welche Geschäftsbereiche derzeit geschützt und in welchen Segmenten die Zeichen auf Angriff stehen, erfuhren die rund 120 Lenovo-Partner, die sich auf Einladung des Herstellers vergangene Woche in Frankfurt trafen. Stefan Engel, Vice President & General Manager Central Region bei Lenovo, machte einmal mehr deutlich, dass Lenovo eine Hardware-Company bleiben wird und setzt auf die aktive Unterstützung der Händler. "Während wir früher dem Kunden ein Notebook auf den Tisch gestellt, es ausgepackt haben und dann wieder gegangen sind, drängen heute andere Produkte in den Markt. Zum Beispiel sollte sich jeder Händler Gedanken dazu machen, welche neuen Geschäftsfelder zum Beispiel in Verbindung mit Tablets möglich sind." Dass von Seiten der Technik dazu bereits jetzt schon viele Szenarien möglich sind, demonstrierte Thorsten Stremlau, Solutions Manager EMEA bei Lenovo, den Partnern in visuellen 3D-Life-Vorführungen in Verbindung mit Augmented Reality.

Dagegen eher konservative Themen sprach Robert Pasquier, Director Head of Channel Germany und Austria, an. Er schwor die Partner auf die Fokusthemen des Herstellers ein. Das PC-Geschäft, dessen Wachstumspotenzial nach Meinung von Lenovo noch lange nicht ausgeschöpft sei, soll geschützt werden, während im Tablet- und Server/Storage-Segment die Zeichen auf Angriff stehen.Ab dem Jahr 2014 sollen in Deutschland auch Smartphones auf der attack-Liste stehen.

Die aktuelle PC-Marktsituation sieht der Channel-Chef für das Unternehmen positiv. Im Consumer-Segment bestehe noch großes Potenzial, und im Enterprise-Umfeld sei die Pipeline in den vergangenen Quartalen noch nie so voll gewesen. Das Ziel, die Nummer 3 in der DACH-Region zu erreichen, hat Lenovo mit dem aktuellen 2. Platz bereits übererfüllt. Den Markt für Consumer-Notebooks führt Lenovo seit drei Quartalen bereits an. Im Markt für kommerzielle Notebooks rangiert der Herteller in der DACH-Region auf Platz 2. Lediglich im Enterprise-Desktop-Segment ist noch viel Platz nach oben, hier ist Lenovo in der Dach-Region auf Platz 4.

Die Weichen für das Server-Geschäft sind gestellt

"Im Notebook- und Desktop-Segment haben wir unseren Job gemacht. Jetzt werden wir Server und Storage hochfahren", sagte Pasquier im Gespräch mit ChannelPartner. Derzeit hat Lenovo in diesem Produktsegment einen weltweiten Marktanteil von vier Prozent. Das lokale Team in diesem Geschäftsfeld wird kontinuierlich bis auf sechs Mitarbeiter aufbebaut werden. Seit Seit April dieses Jahres bietet der Hersteller in Deutschland und Österreich auch wieder einen vier-Stunden-response-Service für die Lenovo ThinkServer an. Zusätzlich steht den Lenovo-Partnern der ThinkServer-Online-Konfigurator zur Verfügung. Darüber, wann - und ob überhaupt - Lenovo von IBM die x86-Serversparte übernehmen wird, verlor das anwesende Management kein Wort und reagierte auch auf diesbezügliche Fragen nur mit einem Schulterzucken.

Zum Abschluss seines Vortrages informierte Pasquier die Partner noch über das aktuelle "Roadrunner-Projekt". Vorausgegangen war, dass EMEA als letzte Lenovo-Region ihr ERP-System von IBM abgekoppelt hat. Jetzt ist der Hersteller in der Lage, die internen Prozesse bedarfsgerecht und flexibler an das Geschäft mit den Distributions- und Fachhandelspartnern anzupassen. (bw)