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WM und HDTV schieben Absatz und Umsatz an

06.07.2010
Deutschland ist im WM-Fieber, und das nicht erst, seit unsere vermeintlichen "Loser" zu den Stars der Spiele in Südafrika wurden. Schon vier Wochen vorher ist der Absatz von TV-Geräten und HDTV-Empfängen kräftig gestiegen.

Deutschland ist im WM-Fieber, und das nicht erst, seit unsere vermeintlichen "Loser" zu den Stars der Spiele in Südafrika wurden (viele haben der deutschen Nationalelf nur bis zum Achterfinale gegeben). Schon vier Wochen vorher ist der Absatz von TV-Geräten und HDTV-Empfängen kräftig gestiegen.

Der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (gfu) zufolge sind in den vier Wochen vor der Weltmersterschaft zwischen 45 und 77 Prozent mehr Fernseher verkauft worden. Der Umsatz ist mit 42 bis 69 Prozent in ähnlich starkem Maße gestiegen, was den Trend zu hochwertigeren HDTV-Geräten anzeigt.

Viele Haushalte entdecken mit der WM auch erst die Freuden von HDTV. Und für viele von ihnen sind die Spiele auch Anreiz, entsprechend zu investieren. Murphy's Law folgend implodiert die alte Röhre gerne auch vor einer EM oder WM. Dem Autor selbst ist es vor zwei Jahren so gegangen, Freunden oder Bekannten damals und diesmal auch.

Wie dem auch sei. Sehr großen Zuspruch fanden in den vier Wochen vor der WM auch HD-Digitalreceiver, auch HDTV-Set-Top-Boxen oder DVB-S/C-Receiver (Satellit/Kabel) genannt. Viele neue Flachbildfernseher verfügen über Multinorm-Receiver. Selbst über DVB-T ließe sich HDTV schauen, per Regelbetrieb möglich ist das allerdings nur in Australien.

"Wie von den Marktteilnehmern erwartet, hat die Fußball-WM wieder für spürbare Impulse gesorgt. Die bisherige Größenordnung hat uns allerdings positiv überrascht", sagt selbst gfu-Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Hecker.

Die Gesellschaft geht davon aus, dass 2010, nicht nur beflügelt durch die WM, über neun Millionen Plasma- und LCD-Fernseher in Deutschland verkauft werden, was ein neuer Rekord wäre.

Großformatige Flat-TVs ab 37 Zoll werden sowohl vom Absatz als auch vom Umsatz her zu dem wichtigsten Segment, womit der Anteil der HDTV-fähigen Geräte auf 70 Prozent steigen wird, glaubt die gfu.

Bis Ende 2010 sollen 29 Millionen deutsche Haushalte mit HDTV-Fernsehern ausgestattet sein, 16,5 Millionen davon mit integriertem HD-Empfänger oder einem externen HD-Receiver. Vor einem Jahr waren es 20 Millionen HD-Fernseher, davon 6,5 Millionen mit HD-Empfangs-Infrastruktur.

Nach ARTE HD und Anixe HD (europaweit) haben die öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehsender ARD und ZDF zu den Olympischen Winterspielen 2010 begonnen, in HD auszustrahlen. Zusammen mit Luxe HD (Luxemburg, mehrsprachig) und Servus TV HD (Österreich) erhöht sich bei Kabel Deutschland somit die Zahl der frei empfänglichen und kostenlosen HD-Programme auf 6. Weitere Angebote werden folgen oder hoffentlich bald günstiger, wenn sie wie bei Sky nur über Pay-TV empfangbar sind.

Die gfu geht deshalb davon aus, dass die schnelle Verbreitung von HDTV sich fortsetzen wird. Vor einem Jahr waren übrigens nur knapp 2 Prozent der deutschen Haushalte in der Lage, Fernsehen in HD zu empfangen. Das hat sich gewaltig verändert. (kh)