Xbox 360: Wireless Racing Wheel im Test

28.11.2006 von Markus Pilzweger
Rennspiele machen im Grunde nur dann Spaß, wenn man an Stelle eines Controller ein richtiges Lenkrad in der Hand hat. Microsoft bietet ab sofort ein solches Steuergerät für seine Xbox 360 an.

Need for Speed Carbon, Project Gotham Racing 3, die Liste der Rennspiele für die Xbox 360 ist mittlerweile recht lang, doch eines fehlte bislang - eine adäquate Möglichkeit, die Spiele zu steuern. Mit dem Wireless Racing Wheel bringt Microsoft nun ein Steuergerät auf den Markt, mit dem sich die Spieler wie in einem echten Renn-Cockpit fühlen dürfen - Force Feedback inklusive.

119 Euro kostet der Lenkspaß fürs Sofa, dafür erhalten Sie einen einige Kilo schweren Controller, den ersten Geräten liegt zudem das Spiel "Project Gotham Racing 3" bei (womit sich der Preis für das Lenkrad auf etwa 90 Euro relativiert).

Haben Sie sich durch die aufwendige Verpackung gewühlt, liegen schließlich das Lenkrad, Gas- und Bremspedal sowie eine Halterung zur Befestigung des Lenkrads an einem Tisch vor Ihnen. Möchten Sie während Ihrer Fahrten echtes Force Feedback genießen, sollte allerdings eine Steckdose in der Nähe des Controllers sein, da diese Funktion nur dann verfügbar ist, wenn das Lenkrad mit Strom versorgt wird. Ohne externe Stromzufuhr beschränkt sich das Feedback wie bei einem herkömmlichen Controller auf normale Rumble-Funktionen. Das Akkupack der Controller kann auch im Wireless Wheel verwendet werden. Derzeit unterstützen lediglich Project Gotham Racing 3 sowie Need for Speed Carbon echtes Force Feedback, den erstgenannten Titel haben wir mit dem Lenkrad getestet.

Sollten Sie einen druckempfindlichen Wohnzimmertisch haben (etwa aus Holz), oder dieser sehr niedrig sein, empfiehlt sich der Einsatz der Lenkradhalterung eindeutig nicht. Zum einen, da diese leicht Druckstellen am Tisch zur Folge haben könnte und zum anderen, da bei niedrigen Möbeln kaum eine einigermaßen ergonomische Haltung möglich ist. Als beste Position hat es sich im Test erwiesen, das Lenkrad auf den Oberschenkeln zu platzieren, das Eigengewicht des Controllers hält das Gerät dabei sicher auf seinem Platz. Auch die Pedale erwiesen sich als standsicher.

Zur Verarbeitung: Das Lenkrad und die Pedale machten auf den ersten Blick einen recht soliden Eindruck, allerdings wackelte das Lenkrad nach oben und unten leicht und bei unserem Testgerät war der Analog-Button defekt (Linksklick löste nicht immer aus). Während des Spielens störten leichte Klappergeräusche des Gehäuses, so dass die Verarbeitung letztlich mit einem "gerade noch gut" bewertet werden muss.

Rumble-Funktionen sind von den normalen Controllern hinreichend bekannt, daher hat uns in erster Linie die Force-Feedback-Funktion des Lenkrads interessiert. Hier hatten wir zuweilen das Gefühl, dass die integrierten Motoren zu schwachbrüstig (oder unsere Oberarme zu kräftig ;-) ) sind, so dass der Widerstand in engen Kurven oder bei schneller Fahrt etwas zu gering ausfiel. Auch erschien uns die Steuerung ein wenig schwammig - egal bei welchem Automodell.

Davon abgesehen machte das Steuern mit dem Lenkrad - nach einiger Eingewöhnungszeit - durchweg Spaß. Und sobald man den Dreh heraushatte, spielte es sich um einiges intensiver, als mit einem herkömmlichen Controller.

Auch für kleinere Zocker ist das Lenkrad ein Heidenspaß, da sich Rennspiele auf diese Art wesentlich einfacher steuern lassen, als mit normalen Controllern.

Das Wireless Racing Wheel ist ab sofort im Handel erhältlich. Mangels Konkurrenz ist dieser Controller derzeit die einzige Möglichkeit, sich ein wenig Rennflair ins Wohnzimmer zu holen, Rennspiel-Fans dürfen also zuschlagen, müssen aber mit den oben genannten Einschränkungen leben. Dafür geht der Preis für das Racing Wheel (vor allem mit dem kostenlosen Spiel) durchweg in Ordnung.

Wer nur ab und zu ein Rennspiel einlegt, wird aber auch in Zukunft ohne das Wireless Racing Wheel gut zurecht kommen.