XETRA-START/Ausverkaufsstimmung - Jahrestiefs im Blick

03.07.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX ist am Donnerstagmorgen auf den niedrigsten Stand seit dem Jahrestief vom 17. März gefallen. Die Kurse zeigen auf breiter Front Schwäche, vor allem die konjunkturabhängigen Werte sind unter Druck geraten. Der DAX büßt gegen 9.43 Uhr 1,3% oder 84 Punkte auf 6.221 ein. Die Nebenwerte-Indizes MDAX und TecDAX verlieren sogar etwa doppelt soviel.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX ist am Donnerstagmorgen auf den niedrigsten Stand seit dem Jahrestief vom 17. März gefallen. Die Kurse zeigen auf breiter Front Schwäche, vor allem die konjunkturabhängigen Werte sind unter Druck geraten. Der DAX büßt gegen 9.43 Uhr 1,3% oder 84 Punkte auf 6.221 ein. Die Nebenwerte-Indizes MDAX und TecDAX verlieren sogar etwa doppelt soviel.

Kursverluste im späten US-Aktienhandel am Mittwoch, der feste Euro, ein Ölpreis auf Rekordniveau jenseits der Marke von 144 USD und die Aussicht auf steigende Zinsen in der Eurozone lasten auf den Notierungen. Alle 30 DAX-Werte liegen im Minus. Beobachter sehen den DAX erst beim Jahrestief von 6.168 Punkten unterstützt.

Beobachter gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen um 25 Basispunkten auf 4,25% anheben wird. Bei den erläuternden Kommentaren des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet wird es laut Marktteilnehmern vor allem darum gehen, ob die Aussagen Trichets auf weitere Zinserhöhungen noch in diesem Jahr schließen lassen oder nicht.

Zeitgleich mit den Aussagen Trichets werden in den USA Arbeitsmarktdaten für den Monat Juni veröffentlicht. Dies könnte an den Finanzmärkten die Kursausschläge noch verstärken und Verspannungen zur Folge haben, merken Händler an.

Positives wie Negatives gibt es zur Hypo Real Estate (HRE): Die Rating-Agentur Standard & Poor's hat wichtige Bonitätsnoten des Immobilienkonzerns gesenkt. HRE rechnet dennoch mit einem stabilen Geschäftsverlauf. Anleger werten die Nachrichtenlage negativ, HRE fallen um 4,8% auf 16,79 EUR.

Umsatzwarnungen von Nvidia und Advanced Analogics Technologies belasten Infineon, die um 4,5% auf 4,48 EUR fallen. Mit Continental, Daimler und ThyssenKrupp tendieren drei ausgewiesene Konjunkturzykliker sehr schwach. Der hohe Ölpreis lastet einmal mehr auf Lufthansa, die 1,9% auf 13,27 EUR verlieren.

Metro geben um 2,7% auf 38,49 EUR und Arcandor um 4,3% auf 6,71 EUR nach. Die Aussicht auf steigende Zinsen dürfte die ohnehin schwache Konsumneigung der Verbraucher zusätzlich drosseln, heißt es im Handel.

Im MDAX werden ebenfalls die konjunktursensiblen Werte wie K+S, Klöckner & Co oder Leoni verkauft, die zwischen 5,4% und 7,5% einbüßen. Sehr schwach tendieren auch SGL Carbon und Wacker Chemie, ebenfalls zyklische Aktien.

Negative Analystenkommentare von Morgan Stanley und HSBC ziehen die Solarwerte nach unten. Die Kursverluste reichen von 5% für SolarWorld bis zu 10% für Phoenix Solar. Singulus ziehen dagegen um 5% auf 7,15 EUR an. Das Unternehmen hat mitgeteilt, bereits im ersten Halbjahr 2008 die eigene Prognose für den Auftragseingang für DVD-Produktionsanlagen namens "Blu-ray" übertroffen zu haben.

DJG/bek/mpt/flf

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