Erstes Halbjahr 2015

XYZprinting verkauft die meisten 3D-Drucker

16.09.2015 von Armin Weiler
Im ersten Halbjahr 2015 hat sich der Taiwanische Hersteller XYZprinting an die Spitze der weltweit verkauften 3D-Drucker gesetzt. Andere etablierte Hersteller mussten Federn lassen.

Der weltweite Markt für 3D-Drucker wächst weiter. Laut den Marktforschern von Canalys wurden im ersten Halbjahr 2015 global mit 3D-Drucker, Verbrauchsmaterial und entsprechenden Dienstleistungen 1,8 Milliarden Dollar umgesetzt. Dies entspricht einem Zuwachs von 21 Prozent.

XYZprinting hat laut Canalys im ersten Halbjahr 2015 weltweit die meisten 3D-Drucker verkauft.
Foto: XYZprinting

Nach verkauften Stückzahlen hat sich der XYZprinting an die Spitze gesetzt: 22 Prozent der vertriebenen Maschinen entfallen auf den Taiwanische Hersteller. Die Canalys-Experten führen den Erfolg auf die günstigen Verkaufspreise und die Möglichkeit, verschiedene Verbrauchsmaterioalien zu verarbeiten, zurück. "Dies bestätigt den Trend, dass kleinere und mittlere Unternehmen sich weg von den großen, etablierten, hin zu kleineren und lokalen Anbietern orientieren, die die gleiche Produktqualität zu deutlich niedrigeren Preisen versprechen", erklärt der Analyst Joe Kempton. Diese Kunden seien bereit, bei der Wahl des Herstellers zu experimentieren.

3D-Druck-Messen FabCon 3.D und Rapid.Tech in Erfurt 2015

Die Rapid.Tech und die FabCon 3.D zeigen die ganze Bandbreite additiver Fertigungtechnologien.

Mit den beiden Parallelmessen hat Erfurt als 3D-Druck-Messestandort etabliert.

Hier zeigen Hersteller, was heutzutage alles druckbar ist, wie hier Stratasys mit einem Lenkrad.

3D-Selfies sind hoch im Kurs.

Verbesserte Körperscanner sorgen für mehr Detailgenauigkeit.

So kann man sich gleich eine komplette Kampfsportlertruppe drucken lassen.

In der Architektur sind Modelle aus dem 3D-Drucker sehr gefragt.

Selbst filigrane Struckturen lassen sich mittlerweile darstellen.

Soll ein Abbild eines existierenden Gegenstands erstellt werden, benötigt man einen 3D-Scanner.

Zahlreiche 3D-Druck-Fabrikanten, wie hier der italienische Hersteller Gimax3D, nutzen in Erfurt die Möglichkeit, ihre Produkte vorzustellen.

Concept Laser fertigt Metallteile aus Metallpulver nach dem Schichtbauverfahren.

Hier ein Druckbeispiel des Spezialisten aus Lichtenfels.

Auch Schmuck lässt sich so fertigen.

Die Zahntechnik hat längst die additive Fertigung für sich entdeckt.

Mit dem FabBus will die FH Aachen junge Menschen für den aufstrebenden Industriezweig begeistern.

Im Innern des Busses können die Jugendlichen mit 3D-Druckern von Makerbot nach Herzenslust experimentieren.

Nettes Druckbeispiel. Ein Schluck aus dieser Pulle ist dann aber wohl eher eine Enttäuschung.

Verbrauchsmaterial, häufig in Form von Filamenten, ist ein wichtiges Thema auf den Messen.

Der Händler 3dk.berlin hat sich darauf spezialisiert.

Auch eher in der Kunststoffindustrie beheimatete Unternehmen wie Herz bieten Filamente an.

Auch bei dem aus der IT-Branche bekannten Anbieter Verbatim kann Verbrauchsmaterial bezogen werden.

iGo3D ist einer der bekannten Distributoren im 3D-Druck-Markt. Der Grossist kooperiert unter anderem auch mit Tarox.

So zeigt Formlabs seine Produkte am iGo3D-Stand.

Überall an den Ständen finden angeregte Fachgespräche statt.

Nachwuchs ist wichtig: Messechef Wieland Kniffka (4. v. l.) bei der Vergabe der Start-Up-Awards.

3D-Druck ist nicht nur Hardware.

Sich schnell einen Stuhl zu drucken, wenn man müde ist, geht leider nicht, dazu dauert der Druck zu lange. Aber man kann ja schon einmal auf Vorrat produzieren.

Auf der FabCon gibt es auch pfiffige Sonderlösungen zu sehen: Mit einem Ultimaker im Kopfstand-Modus lassen sich auch höhere Objekte drucken.

Immer noch beliebte Druckbeispiele sind Vasen.

Für den Grafiktabletspezialisten Wacom bietet die 3D-Druck-Branche ein interessantes Geschäftspotenzial.

Der Erfurter Printcocktail, veranstaltet vom Ring Grafischer Fachhändler, RGF, findet parallel zu den beiden 3D-Druck-Messen statt. Andreas Neck, Vorstand des Distributors Disc Direct, zeigt seine Eigenmarke One.

Matthias Volkmann (Elvo) hat sich auf Etikettendrucksysteme spezialisiert.

Auch Ricoh ist mit seinem rollenden Showroom vor Ort: Ulla Risch-Sauer präsentiert Beispiele aus dem Produktionsdruck.

Doch auch 3D-Drucker von Leapfrog har Ricoh mittlerweile im Portfolio, und so schließt sich der Kreis zur FabCon 3D und zur Rapid.Tech.

Markt soll bis 2019 auf 20,2 Milliarden Dollar wachsen

Laut Kempton sind nun Preispunkte erreicht, die die Produkte für Endverbraucher attraktiv machen. Zudem registriert der Canalys-Analyst einen wachsenden Erfolg im Bildungssektor.

Doch nicht für alle Hersteller verlief das erste Halbjahr 2015 positiv: Mancher namhafte Anbieter konnte die Ziele nicht erreichen. Kempton führt dies auf das mangelnde Produktangebot zurück. Zudem habe der starke Dollar gegenüber Yen und Euro bei den Kunden zu "Verzögerungen bei der Kaufentscheidung" geführt.

Für die weitere Marktentwicklung ist der Experte überaus optimistisch: Für 2019 prognostiziert Canalys einen weltweiten Markt von 20,2 Milliarden Dollar.

3D-Druck-Technologie
Modell von Löschtanker für Saudi-Arabien
Um Saudi-Arabien für das Großtanklöschfahrzeug CBS zu gewinnen, hat der österreichische Feuerwehrfahrzeughersteller Rosenbauer Rapidobject beauftragt, zwei Modelle zu entwickeln.
CAD-Daten von Rosenbauer
So kamen die CAD-Daten vom Löschfahrzeughersteller Rosenbauer bei Rapidobject an.
So entsteht der Wassertank
Mit Boolschen Operationen lässt sich im CAD-System über Hinzufügen, Weglassen und Verknüpfen aus Grundflächen jede beliebige Form modellieren. Hier wird gerade der Wassertank des Löschfahrzeugs entworfen.
500 Höhenmessergehäuse über Nacht
Der Flugzeuginstrumentenbauer Kelly Manufacturing kann mit Hilfe der FDM-basierten Fortus-Maschine die Zeit für die Produktion der Höhenmesser deutlich verringern. Über Nacht werden 500 dieser Ringkerngehäuse aus hochtemperaturbeständigem Ultem ausgedruckt.
Unterkiefer aus dem 3D-Druck
3D Systems hat nach eigenen Aussagen den ersten Unterkiefer im 3D-Druck hervorgebracht.
MakerBot Robohand
MakerBot ist aus dem Open-Hardware-Projekt RepRap hervorgegangen und wurde 2013 an Stratasys verkauft. Das Bild zeigt eine Handprothese des US-Herstellers.
Bionischer Flugzeugbau
Früher wurden Brackets genannte Verbindungselemente, wie sie im Airbus A350 XBW zum Einsatz kommen, aus Aluminium gefräst. Nun werden die Elemente aus Titan und wesentlich „luftiger“ im Laserschmelzverfahren ausgedruckt.
Arbeitsschritte für Titan-Flugzeugbauteil
Das Titan-Verbindungselement wurde mit einem CAD-System zunächst entworfen und die Geometrie für die generative Fertigung ausgelegt, um es dann für den Druck per LaserCUSING von Concept Laser auszurichten und Stützgeometrien hinzuzufügen.
Schmuck vom 3D-Druck
Italien hat sich schon zur Hochburg für Schmuck vom 3D-Druck entwickelt. Das Bild zeigt ein Ensemble von Pietro Nardi aus einem SLA-Drucker von DWS.
Acetabulum von Arcam
Medizin und Medizintechnik ist eine neben Luft- und Raumfahrt eine der Top-Anwendungen für 3D-Drucker. Das Bild zeigt eine Hüftgelenkspfanne (Acetabulum), wie sie Arcam AB mit einer EBM-Maschine ausgedruckt hat. EBM steht für Elektronenstrahlschmelzen und kann auch Metall „drucken“.
Siemens NX im Einsatz
Siemens PLM gehört mit Siemens NX zu den führenden Herstellern von 3D-CAD- oder CAE-Software. Hier ist das Modell einer Flaschenabfüllanlage zu sehen, das mit dem System erstellt wurde.
Polylinien mit NX Realize Shape
Siemens PLMs NX Realize Shape basiert auf Subdivision Modeling und erlaubt das Erstellen von freien Flächen ...
Boolsche Operationen mit netfabb
Komplexe geometrische Figuren werden im CAD-Programm wie dem von der FIT-Tochter netfabb aus geometrischen Grundkörpern wie Würfel, Quadern, Kugeln und Zylindern gebildet.
"Löcher im Käse"
Hier im Bild werden von der netfabb-Software Löcher im 3D-CAD-Modell angezeigt. Denn für die Ausgabe und den Druck muss dieses „geschlossen“ sein. Andere Fehler können sich selbst kreuzende Linien sein.
Violine aus dem 3D-Laserdrucker
EOS fertigt zwar hauptsächlich für die Industrie, hat mit dieser Geige aus dem 3D-Laserdrucker aber auch medienwirksam viel Aufmerksamkeit erregt.
Schädelimplantat aus Titanlegierung
Der Eschenloher Dienstleister Alphaform hat diese künstliche Cranial-Platte im SLM- oder Laserschmelzverfahren aus der Titanlegierung Ti6AI4V gefertigt und für den medizinischen Einsatz veredelt. Solchen Platten müssen für jeden Patienten individuell angefertigt werden.
Prototyp einer Zentrifuge
Für die Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG hat der Leipziger 3D-Druckdienstleister Rapidobject im Lasersintern- oder SLS-Verfahren diesen Prototyp einer Zentrifuge ausgedruckt.