Längst nicht tot

Zehn Gründe, warum das Fax lebt

22.11.2010
Haben Sie das Faxen dicke? Dann gehören Sie zu einer Minderheit. Kaum ein Unternehmen will auf das Fax verzichten. Warum, lesen Sie hier.

Der Unified-Messaging-Spezialist Ferrari electronic zeigt auf, warum das Faxgerät trotz seiner antiquierten Funktionsweise und aufkommender digitaler Briefzustellung nach wie vor unersetzlich ist.

1. Fax ist etabliert

Jeder weiß, wie Fax funktioniert. Papierfax ist alteingeführt und gilt in zahlreichen Branchen als zuverlässigstes Medium. So erhalten Apotheken lebenswichtige Medikamenteninfos nicht etwa über E-Mail, sondern über Fax. Während beim Empfänger tatsächlich noch häufig Einzel-Geräte stehen, nutzen die Versender - etwa der Apothekenverband und die Pharma-Unternehmen - Computerfax. Auch Produktions- und Lagerhallen ohne DSL und ISDN-Verbindung sind über Fax immer erreichbar - selbst Kreuzfahrtschiffe können über Satellit Fax empfangen.

2. Fax ist nachweisbar

Für jedes versendete Fax erhält der Absender einen Sendebericht, ob die Zustellung erfolgreich war. Dieses Prinzip, ähnlich einem Brief per Einschreiben, gilt für Papierfax und elektronisch versendetes Fax gleichermaßen. Diese Eigenheit des Fax-Protokolls ist auf E-Mail technisch nicht übertragbar: Wer eine Zustellbestätigung von seinen E-Mail-Adressaten wünscht, verursacht ein Dialogfenster im E-Mail-Client des Adressaten - und macht sich meist unbeliebt. Viele schalten deshalb das Senden von Bestätigungen komplett ab.

3. Fax ist billig

Im Vergleich zu E-Mail mag Fax teuer erscheinen, doch diese Denkweise unterschätzt die enormen Infrastrukturinvestitionen, die nötig sind, um E-Mail heutzutage effizient einzusetzen. Ein netzwerkfähiges Computerfax ist ein vergleichsweise leichtgewichtiges Zusatzprodukt, das sich in den E-Mail-Client und die E-Mail-Administration einklinkt. Faxe innerhalb eines Unternehmens sind bei so einer Lösung sogar kostenlos, externe Faxe kosten nur einen Bruchteil des Portos von Briefen. Abgerechnet wird über die Telefonverbindung. Rechnungsversand über Fax bietet auch heute für viele Firmen ein enormes Innovations- und Einsparungspotenzial.

4. Fax ist schnell

Obwohl ein Fax billiger ist als ein Brief, kommt es fast ohne Zeitverzögerung an. Darüber hinaus entfällt der Aufwand für das Eintüten und Frankieren. Und mit Computerfax ist ein Fax genauso schnell geschrieben und abgeschickt wie eine E-Mail.

5. Fax ist einfach

Moderne Unified-Messaging-Systeme integrieren die Fax-Funktionalität (ebenso wie zum Beispiel SMS und Voice-Mail) vollständig in die E-Mail-Infrastruktur. Der Anwender tippt sein Fax wie eine E-Mail und schreibt die Faxnummer ins Adressatenfeld. Die Unified-Messaging-Lösung erstellt automatisch das Fax mit Deckblatt, Briefkopf und den korrekten Kontaktdaten. Obwohl der Zeitaufwand der gleiche ist, hat das, was beim Adressaten ankommt, eine völlig andere Verbindlichkeit und Wirkung als eine E-Mail.

6. Fax ist zielsicher

Wer etwas versendet, will dass es ankommt. Gerade dies ist der Schwachpunkt von E-Mail. Weit über 90 Prozent der E-Mails, die Unternehmen erhalten, bekommt der Adressat nie zu Gesicht, weil Spam-Filter sie aussortieren. Trotz aller Fortschritte der Sicherheitstechnologien gehören "False Positives" zur E-Mail-Realität. Fax ist dagegen resistent gegen Spamfilter, da der Textinhalt eines Faxes nicht erkannt werden kann. Aber Fax ist auch ungefährlich, da es garantiert frei von Viren und Trojanern ist.

Wegweisende Technik
Personal Computer
Mit dem Apple II Ende der 1970er Jahre und dem Intel 286er-Prozessor Anfang der Achtziger kam der Personal Computer aus der Ecke des unbrauchbaren Technikspielzeugs heraus. Frühere Heimcomputer wie der Tandy TRS-80 und der Commodore PET 2001 sahen zwar modern aus, hatten mit ihren mickrigen Prozessoren, winzigen Tastaturen, kümmerlichen Monochrom-Bildschirmen, schlechter Software-Kompatibilität und gänzlich fehlendem Zeigegerät aber kaum das Zeug zum Taschenrechner. Der PC wandelte sich anschließend über 30 Jahre hinweg zum multifunktionalen Arbeits- und Unterhaltungsgerät. Heute ist nicht mehr die Frage, ob man einen PC hat, sondern, warum man keinen hat. Sie sind lebensnotwendig geworden. Trotz Notebook- und Smartphone-Boom: Der PC ist die wichtigste technische Errungenschaft der vergangenen 70 Jahre.
Videorekorder
Wie auf diesem 1975er-Werbeplakat für den ersten "Sony Betamax" ersichtlich, revolutionierte der Videorekorder (VCR) das Fernsehen in ähnlicher Weise wie vor ihm die ersten Farbbildschirme. Vor knapp 40 Jahren war das Aufzeichnen auf Tapes inklusive Vor- und Zurückspulmöglichkeiten eine absolute Innovation, da es das Publikum zum ersten Mal unabhängig machte von den Programm- und Werbezeitenvorgaben der Fernsehsender. Seit seiner Entstehung in den Fünfzigern (der erste kommerziell erfolgreiche Videorekorder war der Ampex VRX-1000 im Jahr 1956), initiierte der VCR die Debatten um Themen, um die (teils in anderer Form) noch heute gestritten wird: Kauf- und Verleihpreise für Filme, Kopierschutz, Aufnahmeformate (damals ging es zwischen dem später siegreichen VHS von JVC und Sonys Betamax). Anfänglich kaum bezahlbar, halbierten sich die VCR-Preise schnell und der Rekorder wurde zur Pflichtausstattung jedes Film- und Fernsehbegeisterten Haushalts. Mit der DVD gewann der Leih- und Kaufmarkt für Filme später weiter an Bedeutung und die VHS-Kassette samt Aufnahmegerät wurden langsam vom Markt gedrängt. Dennoch findet sich auch heute noch in vielen Wohnzimmern ein Videorekorder – sei es als integriertes DVD-VCR-Gerät oder einzeln für die schnelle Aufnahme zwischendurch.
Spielekonsole
In der Konsolennation USA besitzen zwei Drittel der Haushalte eine Spielkonsole. Das Beste: Fast 25 Prozent dieser Spieler sind über 50 Jahre alt. Und: Bis zum Mai diesen Jahres war die Videospiele-Branche mit der am abschwungresistenteste Industriezweig des gesamten High-Tech-Marktes. Der weltweite Umsatz mit Computer- und Videospielen erreichte im Jahr 2008 den Rekord von 21,8 Milliarden Dollar. Als Magnavox und Atari im Jahr 1975 das "Urspiel" Pong (Bild) vorstellten, ließ sich das mit Sicherheit noch nicht vorausahnen. Vier Jahre später brachte Mattel seine Intellivision auf den Markt, 1982 folgte Coleco mit der ColecoVision. Die Achtziger sollten daraufhin das Jahrzehnt der Videospiele werden. Nintendo, Sony und auch Microsoft folgten Ende der 1980er Jahre und in den Neunzigern und entwickelten Konsolen, deren Leistungsfähigkeit mittlerweile sogar der von High-End-PCs locker das Wasser reichen kann. Kein Wunder also, dass den Spielekonsolen von vielen Seiten eine glorreiche Zukunft versprochen ist.
Modem
Die Erfolgsgeschichte des Internets ist ohne Beispiel: In den Sechzigern als militärisches Kommunikations-Netzwerk gestartet, findet das Leben vieler Menschen heute ausschließlich nur noch dort statt. Was wären wir also ohne die technischen Geräte, die uns den Zugang zum Internet überhaupt erst ermöglichen? Das Smartmodem 300 (Bild), von Hayes Communications im Jahr 1981 entwickelt, ebnete nicht nur den Weg für das Bulletin board system (BBS), mit dem sich Menschen weltweit über das Internet untereinander austauschen konnten - lange bevor das World Wide Web für die breite Öffentlichkeit aufkam - sondern auch für alle folgenden Hardware-Entwicklungen auf dem Gebiet der Netzzugänge.
Computermaus
Der amerikanische IT-Journalist John C. Dvorak hatte noch nie viel für Apple übrig und machte sich 1984 einmal mehr über das Unternehmen lustig: "Der Macintosh lässt sich über ein experimentelles Zeigegerät namens 'Maus' bedienen. Ich kann mir jedoch kaum vorstellen, dass es jemand freiwillig in die Hand nimmt." So kann man sich irren… Entwickelt wurde die Maus bereits in den frühen Sechziger Jahren, sie kam jedoch über 20 Jahre lang nicht kommerziell in den Handel. Erst als der Desktop-Computer zum Höhenflug abhob, sprang die Maus auf den Erfolgszug auf und hält sich bis heute dort. Es gibt mittlerweile eine Menge verschiedene Modelle: Mäuse mit Trackball, optische Mäuse, kabellose Funkmäuse, Spielermäuse, Designermäuse und Linkshändermäuse. Auch wenn Spracherkennung und Touchscreen-Technologie demnächst zur Gefahr werden könnten: Die Maus wird noch einige Jahre überstehen. Denn was wären wir ohne sie?
Laserdrucker
Drucker für den Heimbereich gab es schon lange vor den ersten Laserdruckern. Zuerst die Nadeldrucker, später die Tintenstrahler. Warum ist also gerade der Laserdrucker eines der zehn wegweisendsten technischen Geräte der vergangenen Jahrzehnte? Zuerst einmal wegen seiner bahnbrechenden Funktionsweise: Die Laserbelichtungs- und Tonerpartikelverfahren sorgen dafür, dass ein Bild mittels Laserstrahl auf die fotosensitive Beschichtung einer Bildtrommel projiziert wird und sich diese elektrostatisch negativ auflädt. Während der folgenden Belichtungsphase wird die Ladung durch Leitend-Machen zunächst an allen Stellen entfernt, an denen auf dem späteren Ausdruck kein Toner benötigt wird. Danach tastet der Laserstrahl über einen rotierenden Spiegel, den so genannten Laserscanner, die Trommel Zeile für Zeile ab und belichtet durch eigenes Ein- und Ausschalten alle Stellen, an denen noch statische Ladung vorhanden ist. Im Gegensatz zu Nadel- und Tintenstrahldruckern bedruckt ein Laserdrucker im Anschluss die komplette Ausgabeseite in einem Durchlauf. Der zweite Grund, dass der Laserdrucker in dieser Liste auftaucht, ist der wahnsinnige Größen- und Preisverfall, der dafür sorgt, dass hochproduktive Laserdrucker heute kostengünstig und platzsparend zu haben sind (im Bild eines der älteren Modelle). Schlussendlich revolutionierte der Laser die Drucktechnologie dadurch, dass er in Sekundenschnelle und äußerst wartungsarm hochaufgelöste Bild- und Textseiten erstellen kann.
Laptop
Kurz nachdem es in den Siebzigern die ersten Desktops gab, war auch schon der erste portable Rechner erhältlich (im Bild einer von IBMs ersten Versuchen). Dennoch führten die Laptops lange Zeit ein Nischendasein, da sie von Natur aus platzsparender sein mussten als ihre großen Brüder, dadurch aber nicht mit deren technischer Entwicklung Schritt halten konnten. Erst um das Jahr 1990 waren Ausmaße, Form, Gewicht und Leistungsfähigkeit der mobilen Rechner einigermaßen ausgewogen. Einziger Wermutstropfen blieb der vergleichsweise hohe Kaufpreis. Und so dauerte es noch einmal ein Jahrzehnt, bis das Notebook im Massenmarkt ankam – und heute verkaufen sich Note- und die noch kleineren Netbooks sogar fast besser als stationäre Rechner.
Digitalkamera
Die frühen Kodak-Modelle (Bild) sahen fast so experimentell aus wie die ersten Fotoapparate, die es überhaupt gab. Die digitale Fotografie hat nicht zuletzt dank der einfachen Bedienbarkeit der Kameras, den immer besser werdenden Handy-Kameras und dem Preisverfall bei Geräten und Speichermedien in den vergangenen Jahren Erfolgsgeschichte geschrieben. Zweifelsfrei die jüngste technische Entwicklung in dieser Aufzählung, macht sie das einst beliebte Filme-Kaufen, Höchstens-zweimal-Knipsen-bei-richtiger-Belichtung, Entwickeln-Lassen-und-Hoffen-dass-es-etwas-geworden-ist und Einkleben/Einscannen überflüssig.
Mobiltelefon
Handys sind nur etwas für Angeber. Aber: Aus den monströsen Obelisken von einst ist ein weltweiter Massenmarkt entstanden, sodass die Erfindung des Mobiltelefons fast noch höher zu bewerten ist als die des PCs. Dazu auch alles noch drahtlos und dank Satellitentechnik auch bis in die entlegendsten Winkel der Erde. Immer und überall erreichbar zu sein, ist Segen und Fluch zugleich. Können wir uns ein Leben ohne Handy (und PC) überhaupt noch vorstellen?
Smartphone
Ein Smartphone kann alles: Es ist Kamera, Handy, GPS-Empfänger, Internetbrowser, E-Mail-Client, Spielekonsole, Musik- und Videoplayer, E-Book-Lesegerät in einem. Dazu bekommt der Anwender unzählige Software-Applikationen, die für jedes Problem eine Lösung finden (beim Apple iPhone sind es schon über 20.000 verschiedene Programme). Das Smartphone vereint Massentechnologie aus den verschiedensten Bereichen und wird vielleicht das am weitesten verbreitete technische Gerät der Zukunft. Das konnte IBM 1993 noch nicht wissen, als es einem noch unreifen Markt das erste Smartphone mit dem schönen Namen "Simon" präsentierte, das selbstverständlich bedingungslos floppte...
Apple iPad
Mit dem iPad erlebte am 3. April 2012 die Klasse der Tablet-PCs zwar nicht ihre Geburtsstunde (Microsoft beispielsweise hatte sich schon früher an Tablets versucht), aber ihren endgültigen Durchbruch als neuer Formfaktor.

7. Fax ist integrierbar

Weitergehende technische Möglichkeiten von elektronischen Faxen sind zu Unrecht eher unbekannt: So ist der Fax-Einsatz auch in Cloud-Umgebungen möglich. Zudem ist papierloses Faxen nicht nur auf E-Mail-Programme beschränkt. Office-Anwendungen, ERP-Lösungen (Enterprise Ressource Planning), CRM-Lösungen (Customer Relationship Management) oder DMS-Lösungen (Document Management System) können ebenso Faxe versenden. So verschicken zum Beispiel einige SAP-Anwender mit Zusatzprodukten direkt aus dem System heraus bindende Angebote und beschleunigen so ihre Prozesse. Ebenso können empfangene Dokumente anhand der Durchwahlnummer automatisch in zugehörige Arbeitsabläufe einfließen, zum Beispiel Bestellungen und Anfragen.

8. Fax ist sicher

Fax bedeutet vertrauliche Kommunikation zwischen den Endpunkten. Das Fax-Protokoll schickt Nachrichten direkt vom Versenderfax zum Empfängerfax. Zwischenspeicherung, Mithören, Manipulieren oder Abfangen sind technisch fast nicht realisierbar und in der Praxis noch nicht vorgekommen.

9. Fax ist rechtssicher

Zunächst die schlechte Nachricht: In Deutschland ist nur der Versand von Papierfax an Papierfax per se rechtssicher. Sobald ein Computerfax im Spiel ist, ist eine elektronische Signatur notwendig. Insofern behandelt das Gesetz elektronisches Fax und E-Mail gleich. Die Signatur speichert Informationen über das versendete Fax. Der ganze Inhalt ist in einem zweidimensionalen Code abgespeichert und belegt, dass genau dasselbe Fax empfangen wurde, das auch versendet wurde. Somit sind beispielsweise Rechnungen fälschungssicher und bei der Umsatzsteuer-Rückerstattung gibt es keine Probleme. Professionelle Unified-Messaging-Lösungen unterstützen daher optional die elektronische Signatur für das Fax.

10. Fax ist beliebt

Auch wenn einige Unternehmen Fax als Nebenkriegsschauplatz betrachten mögen, spricht fast immer und überall zumindest ein triftiger Grund gegen die Abschaffung: Der Kunde liebt Fax. Und er nutzt es: Wann immer ein Kunde schnell und sicher Dokumente an ein Unternehmen senden möchte, seien es Bestellungen, Stornierungen, Kündigungen oder Belege, schickt er bevorzugt ein Fax. Und wer nicht auf der Welle empfängt, auf der die Kunden senden, sieht alt aus. (sh)

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