Neue Studie

Zu wenig Venture Capital in Deutschland

14.02.2008
Deutschland hinkt im internationalen Vergleich hinterher. Bundesminister Michael Glos fordert: "Steuerlicher Rahmen für Risikokapital muss verbessert werden."

Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zum Thema "Anlageverhalten institutioneller Investoren aus Deutschland in Venture Capital" belegt: Gemessen an seinem Innovationspotenzial hinkt Deutschland im internationalen Vergleich demnach bei Investitionen durch Venture Capital hinterher. Wesentlicher Grund ist eine zu geringe Zahl an professionellen deutschen Risikokapitalfonds, die zudem oftmals auch nicht über die eigentlich erforderlichen Investitionsvolumina verfügen.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos: "Risikokapital ist ein ganz wichtiges Instrument, Markteintritt und Wachstum junger innovativer Unternehmen zu finanzieren. Andere Länder sind uns deutlich darin voraus, wie man mit Risikokapital aus jungen Wachstumsunternehmen die Weltmarktführer von morgen macht. Wir müssten unsere Investitionen in Deutschland in diesem Bereich wenigstens verdoppeln, um international mitzuhalten."

Ein wichtiger Grund für das zu geringe Investitionsvolumen in Risikokapital ist den Ausführungen der Gutachter zufolge die Investitionszurückhaltung großer institutioneller Investoren in Deutschland (Versicherungen, Banken, Pensionsfonds, vermögende Privatpersonen, Dachfonds) in den letzten Jahren, die auch manche ausländischen Investoren vorsichtig werden lassen. Gerade Versicherungen haben ihr Risikokapitalengagement in den letzten Jahren stark zurückgeführt. Hierfür sind insbesondere die aus Sicht der Investoren unerfüllten Renditeerwartungen verantwortlich, aber auch die Risikoeinschätzung dieser Anlageklasse sowie steuerliche Unsicherheiten sind von Relevanz.

Bundesminister Glos: "Die Studie bezeichnet das Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen zu Recht als Schritt in die richtige Richtung. Die Empfehlung der Gutachter zur Lockerung der Anlagebeschränkungen im Gesetz bieten eine gute, fachlich fundierte Grundlage, um noch sinnvolle Änderungen im Zuge der aktuell laufenden parlamentarischen Beratungen berücksichtigen zu können. Deutschland braucht einen international wettbewerbsfähigen steuerrechtlichen Rahmen, um deutsches Risikokapital für institutionelle Anleger attraktiver zu machen. Aber auch die anderen Vorschläge der Gutachter werden wir intensiv prüfen."

Die Studie ist abrufbar unter: http://www.fhpe.de/vc-panel/studien.htm (mf)