DisplaySearch

All-in-one-PCs können Monitor-Desktop-Markt nicht retten

08.04.2009
Der LCD-Monitorweltmarkt wird 2009 unweigerlich sinken, sagen die Analysten von DisplaySearch und denken, dass auch die neue Kategorie Nettops keine schwarzen Zahlen…

Der LCD-Monitorweltmarkt wird 2009 unweigerlich sinken, sagen die Analysten von DisplaySearch und sagen voraus, dass auch die neue Kategorie günstiger All-in-One-PCs, auch "Nettops" genannt, keine schwarzen Zahlen herbeiführen werden.

Forecast Monitor-Desktop-Markt (in Mio. Stück)

Form factor

2008

2009

2010

2011

2012

LCD-Monitor

167,05

156

160

174,27

188,83

All-in-One-PCs

3,53

6,01

7,1

7,65

8,16

Gesamtmarkt

170,58

162,01

167,1

181,92

196,98

Quelle: DisplaySearch

Für 2009 rechnen sie mit einem Rückgang des weltweiten Monitorabsatzes von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Selbst 2010 werden die Zahlen von 2008 nur schwer zu übertreffen sein.

LCD-Monitore machten 2008 etwa 95 Prozent aller Desktop-Displays aus, CRTs (Röhrengeräte) sind fast gänzlich verschwunden.

Die Neuentdeckung von All-in-One-PCs (Monitoren mit integrierten oder kleinen PCs huckepack) könnte den Gesamtmarkt kurzfristig etwas beleben, so DisplaySearch.

Die wachsende Akzeptanz von mobilen Plattformen habe das traditionelle Geschäft mit Desktop-Monitor-Bundles maßgeblich beeinflusst in den letzten fünf Jahren.

Das Ausbrechen der Weltwirtschaftskrise Ende 2008 hat die Nachfrage danach sowohl auf Consumer- wie auch auf Unternehmensseite noch einmal kräftig gebremst.

All-in-One-PCs kamen nur auf einen Anteil von zwei Prozent am gesamten Desktop-Display-Weltmarkt , neue Entwicklungen wie günstige 1-Liter-PCs huckepack oder Nettops sollen der Kategorie aber auf die Sprünge helfen.

"Nettops" stellen anders als Netbooks keinen Kompromiss an die Display-Fläche dar. Auch sind sie nicht dafür gedacht, spazieren getragen zu werden, sind aber vom Prozessor-Mikroarchitektur (allen voran Intel Atom) und der Konzeption her eigentlich Ableger der Mini-Notebooks .

Anders als bei herkömmlichen, meist weit teureren All-in-One-PCs steht bei Nettops nicht die Prozessorleistung im Vordergrund, sondern der so geannte "ease of use", sprich der einfache Zugang zu Internet, E-Mail und Textverarbeitung.

Da Intels ATOM- oder VIAs Nano-Prozessoren weniger Strom verbrauchen und weniger Hitze entwickeln, leisten die Geräte auch einen Beitrag in Richtung Green IT, gerade für viele Unternehmen ein Kaufargument.

DisplaySearch geht davon aus, dass der Weltmarkt für All-in-One-PCs 2009 von 3,5 auf 6 Millionen verkaufte Geräte stark ansteigen wird.

Nettops mit 18,5-Zoll-Display könnte n laut DisplaySearch schon bald die Retail-Regale zu Verkaufspreisen ähnlich wie die von Netbooks ab 299 Dollar füllen. Anfangspreise von 399 bis 499 Dollar halten die Analysten zum Jahresende für realistischer.

Weniger Leistuing und weniger verspielte Features könnten auch für viele Unternehmen interessant sein, zumal die meisten von ihnen in der anhaltenden Finanzkrise unter einem enormen Kostendruck stehen. "Cloud Computing" mit Applikationen und Daten auf einem zentralen Server ist das Stichwort.

Und dafür braucht es in der Regel am Arbeitsplatz keine hohe Leistung, ein günstiger Thin-Client oder ein Nettop tut es auch. Anders als bei Netbooks oder Notebooks besteht auch weniger Gefahr, dass die wertvollen Daten Beine bekommen. Denn ein mobiler Rechner wird eher mal mitgenommen als ein Monitor.

Alter und neuer Forecast für All-in-One-PCs (in Mio. Stück)

DisplaySearch forecast

2009

2010

2011

2012

Forecast von Q4/08

3,37

3,67

3,95

4,21

Forecast von Q1/09

6,01

7,1

7,65

8,16

Veränderung

78,3%

93,5%

93,8%

93,8%

Quelle: DisplaySearch

Eine parallel laufende, interessante Entwicklung sind auch All-in-One-PCs mit Touch-Fähigkeit. (kh)