Entwicklerkonferenz WWDC 2016

Apple öffnet sich - Aus Funktionen werden Plattformen

14.06.2016
Im Apple-Ökosystem war bislang wenig Platz für Impulse von außen. Das könnte sich jetzt ändern. Auf der Konferenz WWDC ermutigte Apple-Chef Tim Cook die Entwicklergemeinde, künftig Funktionen und Dienste zu nutzen, die bislang nur von Apple-Apps verwendet werden durften.

Apple öffnet wichtige Dienste und exklusive Funktionen für eine Nutzung durch Partner - aber auch Wettbewerber. Auf der Entwicklerkonferenz WWDC kündigte Apple-Chef Tim Cook an, dass künftig der Apple-Kommunikationsdienst iMessage, die Sprachsteuerung Siri und die Karten-Anwendung Maps durch Programmierschnittstellen (API) von außen her umfassend angesprochen werden können. Damit können beispielsweise App-Entwickler via Siri ihre Anwendungen ansprechen lassen. Beim populären iMessage-Service öffnet sich Apple Drittanbietern für Zusatzdienste wie Stickers und Emoji. Diese Dienste sind insbesondere in Asien ein Millionengeschäft - ähnlich wie früher Klingeltöne für Handys in Europa. Bei der Karten-Anwendung Apple Maps können beispielsweise Reservierungsdienste wie Open Table und Apps der Fahrdienstvermittler wie Lyft oder Uber direkt integriert werden.

Siri kommt auf den Mac

Für Apple bedeutet dieser Schritt einen erheblichen Kulturwandel. Seit der Vorstellung des ersten Apple Macintosh im Jahr 1984 setzt das Unternehmen vor allem auf Systeme aus Hardware-Komponenten und Programmen, die im Zweifelsfall von Apple selbst kommen. Zwar hat Apple in der Vergangenheit auch offene Entwicklungen wie das World Wide Web frühzeitig erkannt und unterstützt. Um eine optimale Abstimmung zwischen Hardware und Software zu erreichen, konnten sich Entwickler von Drittprogrammen auf Apple-Systemen allerdings oft nur in eng abgesteckten Grenzen bewegen. Nun werden aus Funktionen, die in der Vergangenheit exklusiv für Apple-Apps zur Verfügung standen, umfassende Software-Plattformen, für die eine Heerschar von Entwicklern Programme schreiben kann.

So entwickelt sich Siri zu einer Plattform. Mit diesem Dienst hat Apple vor fünf Jahren den Trend der Sprachsteuerung gestartet, der dann schnell von Google und später auch von Amazon mit seinem interaktiven Lautsprecher Echo sowie Microsoft mit Cortana aufgegriffen wurde. Die Konkurrenz hat Apple in diesem Bereich inzwischen nicht nur eingeholt, sondern auch in Teilen überholt. So versteht der Amazon Echo oft gesprochene Fragen besser als Siri und kann auch mit unendlich vielen Systemen gekoppelt werden. Dafür ist Siri multilingual und kann in 22 Sprachen inklusive Deutsch, Arabisch und Finnisch sprechen, während der Amazon-Lautsprecher aktuell nur Englisch versteht.

Wichtigste Konkurrent bei der Spracherkennung ist jedoch Google: Da es weltweit viel mehr Smartphones mit dem Google-System Android als iPhones und iPads von Apple gibt, wird die Sprachsteuerung in Google Now inzwischen deutlich häufiger genutzt als Siri auf den iOS-Geräten. Doch da die Besitzer von iPhone und iPad viel eher bereit sind, mit dem Smartphone Geld auszugeben, ist für etliche Entwickler die iOS-Plattform mindestens so interessant wie Android.

Damit Siri im Wettbewerb mit dem Google-Assistenten, Amazons Alexa-Software und Microsoft Cortana bestehen kann, werden die Apple-Entwickler ihren Dienst künftig auch mit Funktionen "künstlicher Intelligenz" ausstatten, so wie es Wettbewerber in ähnlicher Form bereits praktizieren. So soll Siri künftig Anfragen besser verstehen und Rahmenbedingungen wie den Ort, an dem eine Frage gestellt wurde, bei den Antworten berücksichtigen. Wenn jemand nach den aktuellen Filmen im Kino fragt, kennt Siri beispielsweise nicht nur das aktuelle Programm, sondern weiß auch, im welchem Filmtheater die Streifen wann laufen. Und den passenden Trailer kann Siri auch gleich vorspielen. Außerdem wird Siri nun auf allen fünf Hardware-Plattformen verfügbar sein, die Apple bedient: Smartphone, Tablet, Smartwatch, TV und künftig auch dem Macintosh-Computer.

Hardware-Enttäuschung, Betriebssystem-News

Eine ähnliche Tragweite dürfte die Öffnung des Dienstes iMessage haben. Drittanbieter - darunter auch Apple-Konkurrenten wie Facebook - können künftig kleine Gif-Filmchen, Sticker und Emojis für iMessage erstellen. Analyst Ben Bajarin vom Marktforschungsunternehmen Creative Strategies wies auf Twitter noch während der Auftaktveranstaltung zur WWDC darauf hin, dass alleine der asiatische Mitteilungsdienst Line im vergangenen Jahr Sticker im Wert von 268 Millionen Dollar verkaufte und täglich fast 400 Millionen Sticker verschickt.

Besucher der Keynote, die eine Ankündigung neuer Apple-Hardware erwartet hatten, wurden enttäuscht. Dafür konnten Apple-Chef Cook und seine Mitstreiter mit einer Serie von Detailverbesserungen für die Betriebssysteme von iPhone, iPad, Apple Watch, Apple TV und Mac punkten. So sollen Anwendungen für die Apple Watch mit dem neuen System watchOS 3 künftig siebenmal schneller starten sollen als bisher. Außerdem wird die Smartwatch von Apple als Fitnesstracker noch einmal deutlich aufgewertet, so dass Spezial-Anbieter wie Fitbit es künftig wohl schwerer haben könnten, Kundschaft zu finden.

Ob Apple mit der Summe seiner überzeugend wirkenden Updates und Weiterentwicklungen wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren kann, muss sich noch zeigen. Mit den neuen Diensten eröffnet sich für den Konzern aber auch die Chance, mit der Masse der bereits verkauften Geräte neue Umsatzströme zum Fließen zu bringen, wenn beispielsweise Besitzer eines iPhone künftig mit Apple Pay bezahlen. Außerdem will Apple mit seinen Vorstellungen zum Datenschutz punkten. So kann die neue Foto-App Gesichter von Personen lokal auf dem iPhone erkennen, ohne dass dafür Daten ins Netz übertragen werden müssen. Und noch ein Seitenhieb auf Google: Apple werde niemals Datenprofile seiner Kunden für Werbezwecke vermarkten. (dpa/fm)

Die besten Apps & Spiele für Apples iPhone 2015
Die besten iPhone-Apps 2015
Die Redaktion des deutschen iTunes-Store hat auch in diesem Jahr wieder eine Auswahl an Top-Apps für das iPhone zusammengestellt. Wir zeigen Ihnen, welche Apps es in die Top 25 von Apple geschafft haben.
Platz 25: Welt Edition
Die digitale Ausgabe der Springer-Publikation "Die Welt" schafft es auf Platz 25 der besten iPhone-Apps. <br /> Preis: kostenlos
Platz 24: Ally
Bei Ally handelt es sich um eine Navigations-App die Transportmittel-übergreifend operiert. So können Routen auch unter Einbeziehung mehrerer Verkehrsmittel geplant werden. <br /> Preis: kostenlos
Platz 23: Flug-Tracker
Der "persönliche Flugreisen-Assistent" verwöhnt seine User unter anderem mit Echtzeit-Status, Flughafen-Tipps und Terminal-Navigationskarten. Die App funktioniert auch im Offline-Modus. <br /> Preis: kostenlos
Platz 22: Lifesum
Bei Lifesum handelt es sich um eine Gesundheits-App. Sie zeigt ihrem User beispielsweise, wieviel Kalorien sein Mittagessen hat, wie effizient das Training ist und wo Raum für Verbesserungen besteht. <br /> Preis: kostenlos
Platz 21: Clue
Die kostenlose App Clue ist ein digitaler Menstruationskalender, der Aufschluss über anstehende Menstruationen, PMS und Schwangerschaftswahrscheinlichkeit gibt. Zitat: "Dein Zyklus - wissenschaftlich und wunderschön." <br /> Preis: kostenlos
Platz 20: Pixelmator
Das Bildbearbeitungs-Programm Pixelmator liegt in Apples App-Best-Of auf PLatz 20. <br /> Preis: 4,99 Euro
Platz 19: Workflow
Die Automatisierungs-App Workflow ermöglicht die Erstellung von Arbeitsabläufen und verknüpft hierzu beliebige Aktionen. <br /> Preis: 2,99 Euro
Platz 18: Foodora
Wer nicht immer Zeit zu kochen hat, dabei aber Wert auf hochwertige Lebensmittel legt, findet mit der Foodora-App die nächstgelegenen Premium-Restaurants. <br /> Preis: kostenlos
Platz 17: iTranslate
iTranslate ist sowohl Übersetzungs-, als auch Wörterbuch-Tool und beherrscht mehr als 90 Sprachen. <br /> Preis: kostenlos
Platz 16: Loopimal
Was auf den ersten Blick nach einem Spiel aussieht, ist eine Kreativ-App, die sich in erster Linie an Kinder richtet. Verschiedene Animationen und Sounds können miteinander kombiniert werden, der Inhalt basiert auf "melodischen und rhytmischen" Modellen. <br /> Preis: 2,99 Euro
Platz 15: Spottster
Die App Spottster lässt sich am ehesten als persönlicher Online-Shopping-Assistent bezeichnen. Das oder die gewünschten Produkte inklusive Wunschpreis werden gespeichert - anschließend meldet sich die App, wenn der Artikel in einem Store zum gewünschten Preis auftaucht. <br /> Preis: kostenlos
Platz 14: FAZ Der Tag
Die kostenlose Nachrichten-App der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bietet einen Überblick über die wichtigsten, tagesaktuellen News-Meldungen. Neben traditionellen Artikeln findet man hier auch Videos, Bildergalerien oder interaktive Grafiken. <br /> Preis: kostenlos
Platz 13: MeisterTask
Die Kollaborations- und Task-Management-App MeisterTask eignet sich insbesondere für agile Workflows. <br /> Preis: kostenlos
Platz 12: Runtastic GPS
Die zwölftplatzierte Runtastic GPS-App zeichnet Workout-Sessions in Echtzeit auf und gibt ihren Usern zum Beispiel Auskunft über Trainingsfortschritte oder Infos zum Kalorienverbrauch. Ein Music-Player ist ebenfalls integriert. <br /> Preis: kostenlos
Platz 11: Shpock
Die Flohmarkt- und Kleinanzeigen-App Shpock schafft es auf Platz elf der besten iPhone-Apps 2015. <br /> Preis: kostenlos
Platz 10: Komoot
Komoot ist eine Routenplaner-App für Freunde von Outdoor-Aktivitäten wie Radfahren oder Wandern. Je nach favorisierter Sportart und individuellem Fitness-Stand sucht die App eine passende Route. <br /> Preis: kostenlos
Platz 9: Tandem
Die Bildungs-App Tandem verfolgt einen neuen Ansatz, wenn es darum geht Sprachen zu lernen: Die iPhone-Applikation führt Lernwillige mit Muttersprachlern zusammen. So soll nicht nur das Lernen erleichtert, sondern auch neue Kontakte geknüpft werden. <br /> Preis: kostenlos
Platz 8: Roboter-Fabrik
Auch diese App fällt offiziell in die Kategorie "Bildung" und richtet sich in erster Linie an die lieben Kleinen. Wie der Name bereits in Aussicht stellt, können mit dieser App zig verschiedene Robotik-Experimente durchgespielt werden. <br /> Preis: 3,99 Euro
Platz 7: Streaks
"Die Aufgabenliste für gute Gewohnheiten" - Sie ahnen es, auch Streakls ist eine Fitness-App. Bis zu sechs fitnessträchtige Tagesaufgaben können in der App angelegt werden, anschließend hilft Ihnen die App dabei, diese Ziele an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen zu erreichen. <br /> Preis: 3,99 Euro
Platz 6: Number26
Bei Number26 handelt es sich um eine Banking-App, die gleichzeitig ein vollwertiges Girokonto für das Smartphone ist. Number26 ermöglicht beispielsweise das Versenden von Geld per SMS oder E-Mail oder den Eintritt in Dispokredit-Sphären. Darüber hinaus gibts zahlreiche Finanz-Statistiken und die Möglichkeit bei teilnehmenden Supermärkten kostenlos Bargeld abzuheben und einzuzahlen - auch ohne vorherigen Einkauf. <br /> Preis: kostenlos
Platz 5: Pacemaker
Die Top 5 der besten iPhone-Apps des Jahres eröffnet die DJ-App Pacemaker. Damit können Audiophile und solche die es werden wollen mixen, samplen, scratchen, loopen und was man sonst so als Discjockey tut. Außerdem lassen sich natürlich auch Playlists erstellen. Die DJ-App funktioniert mit Musik aus iTunes und/oder Spotify. <br /> Preis: kostenlos
Platz 4: Captain Train
Auf Rang vier der besten Apps 2015: Captain Train. Die App ermöglicht es, Bahntickets online zu kaufen. Allerdings nicht nur für Reisen innerhalb Deutschlands, sondern in ganz Europa. <br /> Preis: kostenlos
Platz 3: Scanbot
Scanbot ermöglicht sowohl das Scannen von Dokumenten, als auch von QR-Codes. Eingescannte Unterlagen können im .pdf- oder .jpg-Format gespeichert und verschickt oder direkt in die Cloud "gejagt" werden. <br /> Preis: kostenlos
Platz 2: TransferWise Money
Die App TransferWise Money erreicht im Apple Best-Of der iPhone Apps 2015 den zweiten Platz und ist die "innovativste App" des Jahres. Die Banking-App ermöglicht unkomplizierte Auslandsüberweisungen und verspricht dafür nebenbei "bis zu 7 mal günstiger als deine Bank" zu sein. <br /> Preis: kostenlos
Platz 1: Enlight
Apples "App des Jahres 2015" für das iPhone heißt Enlight. Dabei handelt es sich um eine Bildbearbeitungs-App, die verschiedenste Filter, Korrekturen und Tools zur Verfügung stellt und auch besondere Social-Media-Tools für das Teilen von Bildern in petto hat. <br /> Preis: 3,99 Euro
Die besten iPhone-Spiele 2015
Neben den besten Apps fürs iPhone hat die iTunes-Redaktion auch die besten iPhone-Spiele des Jahres bekannt gegeben. Das sind die Top 25 Games für Apple Smartphones.
Platz 25: Horizon Chase - World Tour
Arcade-Rennspiel <br /> Preis: 2,99 Euro
Platz 24: Need for Speed No Limits
Rennspiel <br /> Preis: kostenlos
Platz 23: Agent A
Rätselspiel <br /> Preis: 2,99 Euro
Platz 22: HoPiKO
Geschicklichkeitsspiel <br /> Preis: 1,99 Euro
Platz 21: Gunbrick
Geschicklichkeitsspiel <br /> Preis: 2,99 Euro
Platz 20: Super Sharp
Geschicklichkeitsspiel <br /> Preis: 0,99 Euro
Platz 19: AG Drive
Rennspiel <br /> Preis: 3,99 Euro
Platz 18: Lumino City
Rätselspiel <br /> Preis: 4,99 Euro
Platz 17: Minecraft Story Mode
Adventure <br /> Preis: 4,99 Euro
Platz 16: The Room Three
Rätselspiel <br /> Preis: 4,99 Euro
Platz 15: Altos Adventure
Geschicklichkeitsspiel <br /> Preis: 2,99 Euro
Platz 14: Trick Shot
Puzzlespiel <br /> Preis: 1,99 Euro
Platz 13: Score Hero
Sportspiel <br /> Preis: kostenlos
Platz 12: Last Voyage
Puzzlespiel <br /> Preis: 1,99 Euro
Platz 11: Guitar Hero Live
Musikspiel <br /> Preis: kostenlos
Platz 10: Mr Jump
Geschicklichkeitsspiel <br /> Preis: kostenlos
Platz 9: Hearthstone - Heroes of Warcraft
Strategiespiel <br /> Preis: kostenlos
Platz 8: Shadowmatic
Rätselspiel <br /> Preis: 2,99 Euro
Platz 7: Does not Commute
Rennspiel / Strategie <br /> Preis: kostenlos
Platz 6: Downwell
Geschicklichkeitsspiel <br /> Preis: 2,99 Euro
Platz 5: Prune
Strategiespiel / Simulation <br /> Preis: 3,99 Euro
Platz 4: Rayman Adventures
Geschicklichkeitsspiel <br /> Preis: kostenlos
Platz 3: Fallout Shelter
Strategiespiel <br /> Preis: kostenlos
Platz 2: Dark Echo - Innovativstes Spiel des Jahres
Rätselspiel / Horror <br /> Preis: 1,99 Euro
Platz 1: Lara Croft GO - Spiel des Jahres
Geschicklichkeitsspiel / Adventure <br /> Preis: 4,99 Euro