Amazon dreht auf

Appstore in Deutschland und neuesTablet erwartet

30.08.2012
Amazon dringt immer tiefer in die Welt der Smartphones und Tablet-Computer vor. Den Appstore für die Android-Geräte gibt es nach den USA nun auch in Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Zudem verdichten sich die Hinweise auf ein neues Tablet und vielleicht sogar ein Amazon-Smartphone.

Amazon dringt immer tiefer in die Welt der Smartphones und Tablet-Computer vor. Den Appstore für die Android-Geräte gibt es nach den USA nun auch in Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Zudem verdichten sich die Hinweise auf ein neues Tablet und vielleicht sogar ein Amazon-Smartphone.

Der US-Konzern teilte am Donnerstag mit, dass sein bisheriges, erfolgreiches Tablet-Modell Kindle Fire "ausverkauft" sei. "Vor uns liegt aber ein aufregender Fahrplan", sagte Amazon-Chef Jeff Bezos. Und er deutete weiter an: "Wir werden unseren Kunden weiterhin die besten Geräte anbieten."

Amazon hat für den 6. September zu einer Pressekonferenz ins kalifornische Santa Monica nahe Los Angeles eingeladen. Das Thema ist unbekannt. Bereits als die Einladungen in der vergangenen Woche verschickt wurden, kochten Spekulationen über einen neuen Tablet-Computer hoch.

Die Aussicht trieb die Aktie des US-Konzerns im frühen New Yorker Handel auf ein neues Allzeithoch von glatt 250 Dollar - das war ein Plus von 3 Prozent zum Vortag. Insgesamt brachte es Amazon damit auf einen Wert von 113 Milliarden Dollar oder umgerechnet 90 Milliarden Euro. Damit gehört Amazon zu den absoluten Schwergewichten in der Technologiebranche.

Der Kindle Fire war das meistverkaufte Produkt bei Amazon. Genaue Stückzahlen sind jedoch ein Geheimnis. Der Konzern erklärte lediglich, dass das Gerät einen Anteil an den gesamten Tablet-Verkäufen im Vorreitermarkt USA von 22 Prozent ergattert habe.

Amazon Kindle
Der Kindle in der rechten Hand. Links und rechts befinden sich Tasten zum Vor- und Zurückblättern. (Quelle: Amazon)
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Die Zeitung taz auf dem Kindle.
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Der Kindle im Vergleich mit einem Bleistift. (Quelle: Amazon)
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Im Kindle Store kann man direkt über das Amazon Whispernet, eine UMTS-Verbindung, neue Bücher, Magazine und Zeitungen einkaufen.

Die Konkurrenz schläft nicht

Der Kindle Fire war vor einem Jahr herausgekommen und hatte von Beginn an für viel Aufsehen gesorgt. Mit einem Kampfpreis von 199 Dollar plus Steuern kostete das Gerät halb so viel wie ein Apple iPad. Inzwischen bietet auch Google mit dem Nexus 7 einen günstigen Tablet-Computer an. Allerdings sind die Bildschirme beider Angreifer eine Nummer kleiner als beim Platzhirschen iPad.

Unter anderem das gewöhnlich gut informierte Blog All Things D hatte berichtet, dass Amazon in den nächsten Monaten die neue Version des Kindle Fire auf den Markt bringen wolle. Es solle eine höhere Bildschirmauflösung bekommen. Zudem gibt es Gerüchte über ein Smartphone von Amazon.

Die Konkurrenz schläft jedoch nicht: Bei Apple wird davon ausgegangen, dass in nächster Zeit sowohl ein neues iPhone als auch ein kleineres iPad herauskommt. Offizielle Bestätigungen dafür gibt es jedoch wie üblich bei dem verschwiegenen Elektronikkonzern nicht.

Für Amazon ist ein Tablet-Computer wichtig, um seine Musik, Filme, Serien oder Bücher verkaufen zu können - und auch seine Apps. Der sogenannte Appstore ist neben Deutschland von nun an auch in Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien verfügbar. Bislang gab es den Online-Laden in den Vereinigten Staaten.

"Kunden in den USA haben seit der Eröffnung des Stores im vergangenen Jahr Millionen an Apps, Spielen, Abos und anderen Dingen erworben", erklärte der Amazon-Verantwortliche Jim Adkins am Donnerstag.

App Store / Appstore / Play Store

Amazon hatte sich mit dem Appstore allerdings kräftigen Ärger eingehandelt. Apple hatte sich am Namen gestört und geklagt. Der iPhone- und iPad-Hersteller hatte 2008 seinen App Store eröffnet (der sich getrennt schreibt). Die Klage von Apple wegen einer vermeintlichen Verwechslungsgefahr führte bis dato aber nicht zum gewünschten Erfolg.

Amazons Appstore wird zusammengeschrieben. Mit der Plattform konkurriert der Online-Händler auch mit dem offiziellen Android Market von Google. Der Internetkonzern steckt hinter dem Android-Betriebssystem für Smartphones und Tablet-Computer. dpa/(bw)