Mit GM Müller im Gespräch

BenQ voll auf dem Eco-Trip bei Displays und Projektoren

04.11.2011
Smart Eco mit neuer Philips-Lampentechnik ist für BenQ Fokusthema bei Projektoren, so General Manager Thomas Müller im Gespräch mit ChannelPartner. Eco setzt sich auch bei Monitoren fort.
Mit Smart Eco will sich BenQ für mindestens ein halbes Jahr ein USP sichern.

Smart Eco mit neuer Philips-Lampentechnik ist für BenQ Fokusthema bei Projektoren, so General Manager Thomas Müller im Gespräch mit ChannelPartner. Eco, nicht gleichbedeutend mit dem negativ besetzten Öko, setzt sich auch bei Monitoren fort.

Trotz Preiserhöhungen stellt Müller bei Monitoren seit September einen Aufwärtstrend fest.

Gerade hat BenQ mit der BL-Serie eine neue B2B-Reihe von höhenverstellbaren TFT-Monitoren lanciert, die auch über einen stromsparenden Eco Sensor verfügen. Ging der Hersteller beim Design bisher nach dem Motto "black is beautiful", werden für Großprojekte auch Geräte in ‚Classic Grey‘ angeboten, weil dies von den Kunden so gefordert wird, erklärte Müller, General Manager Product Management für DACH bei BenQ.

Im B2B-Segment halte man es im Segment ab 22 Zoll auch immer noch mit dem 16:10-Format, während Consumer-Monitore meist im "TV-kompatiblen" 16:9-Format ausgeliefert werden. Das neue Format finde sich aber auch in einigen 19-Zoll-Modellen für Business-Kunden wieder, die in Deutschland nach wie vor gefragt sind.

Starker Push zu LED-Backlight

Über allem geht der Trend zu LED-Backlight, zumal er auch von dem Panel-Lieferanten, dem Schwesterunternehmen AUO (AU Optronics) forciert werde. Auf die Frage nach dem Preisunterschied, sagt Müller, dass der im 24-Zoll-Segment bereits auf 10 Euro geschrumpft sei, bei 21,5-Zöllern sogar gen 5 Euro.

Der neue 22-Zöller BL2201PTE aus der BL-Serie ist mit einem modernen TN-Panel ausgestattet, das bereits einen vergleichsweise hohen Blickwinkel von 170 Grad horizontal und 160 Grad vertikal bietet. Dem vielfach zu beobachtenden Trend zu hochwertigen IPS- oder VA-Panels (In-Plane Switching / Vertical Alignment) für Betrachtungswinkel von bis zu 178 Grad h/v schließen sich BenQ und AUO auch an, aber eher ab Bilddiagonalen von 24 Zoll.

Erstaunlich hoch der angegebene dynamische Kontrast von 12.000.000:1, statisch liegt das Verhältnis bei bodenständigen 1.000:1 bei einer Helligkeit von 250 cd/qm. Die Reaktionszeit ist mit 5 ms ausreichend schnell, zumal im B2B-Umfeld in der Regel auch keine Speed-Games gefahren werden.

Nichts zu tun? Dann schlafe ich halt

Eye Protect und Eco Sensoren helfen Strom sparen, weil der Monitor sich "schlafen legt", wenn der Benutzer für längere Zeit nicht am Arbeitsplatz ist. Den Mehrpreis für die der BL-Serie eigene Höhenverstellbarkeit um 130 mm, in dem Fall mit Pivot-Funktion, gibt Müller mit 20 bis 30 Euro an. Bei Großprojekten und Ausschreibungen, die BenQ in diesem Jahr verstärkt gewonnen habe, könnten Kunden je nach Stückzahl auch günstigere Konditionen winken.

Was den deutschen Markt angeht, stellt Müller im ersten Halbjahr eine stabile Entwicklung zum Vorjahr fest. "Im September hat der Markt sogar positiv an Fahrt aufgenommen", so der Manager, und das, obwohl aufgrund des starken US-Dollars, wie auch von Mitbewerbern angekündigt, teils die Preise angepasst werden mussten. Dies betreffe vor allem 24-Zöller, die sich um 5 bis 10 Euro verteuert hätten.

Gaming-Monitore rücken bei BenQ mehr und mehr in den Fokus, sagt Müller. Neben den XL-Modellen wird es Geräte für den Bereich Strategiespiele geben. Ferner nennt der BenQ-Manager Monitore mit 120-Hertz-Panel für Nvidia 3D Vision und einen 21,5-Zöller ganz in Weiß, womit man auf den stark gestiegenen der Frauenanteil der Fans von "World of Warcraft" und anderen Spielen reagiert habe.

Da die Nachfrage nach 27-Zöllern mit der hohen Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel zunehme, werde BenQ im Frühjahr 2012 auch solche Modelle auf den Markt bringen.

Während der Retail-Bereich in diesem Jahr stark geschwächelt habe, hätten sich die Verkäufe über den dedizierten Fachhandel und Onliner sehr gut entwickelt.

Bis zu 70 % Stromersparnis

Mit der neuen Beamer-Lampentechnologie Smart Eco von Philips Image Care bleibe BenQ für mindestens ein halbes Jahr einziger Anbieter. Diese reagiert dynamisch auf die Bildinhalte und bringt bei einem zu 100 Prozent schwarzen Bild eine Stromersparnis von bis zu 70 Prozent, so das Versprechen von BenQ.

Aktuell gebe es 7 Geräte, die damit ausgestattet sind, darunter 3 Kurzdistanz- und 2 Ultrakurzdistanz-Beamer. Starkes Interesse an Geräten mit der neuen Lampentechnologie stellt Müller bei Schulen fest.

Was LED-Beamer angeht, musste man viele Ende 2009 gemachte Ankündigungen verschieben, weil sich herausgestellt hat, dass es wegen Problemen mit dem Phosphor schnell zu Helligkeitsabfall führen kann, so Müller. Im Pocket-Bereich gehe die Entwicklung aber weiter und habe BenQ gerade ein neues Gerät vorgestellt.

Entgegen Weltmarktzahlen von Pacific Media Associates, die Pico-Beamer mit einschließen, zeigten von Futuresource erhobene Zahlen unter Ausschluss der Westentaschen- und Embedded-Beamer, dass der deutsche Projektorenmarkt zum Beispiel in Ermangelung großer Sportereignisse 2011 um 30 bis 40 Prozent eingebrochen ist.

Für das Olympia- und EM-Jahr 2012 sei aber wieder mit einem deutlichen Wachstum zu rechnen, so Müller. Für Heimkinofans kündigt er dabei auch den W7000 als Nachfolger des beliebten Full-HD-Projektors W6000 mit Real 3D an. 3D-ready-Geräte wie der W600+ zum Beispiel bieten kein HDMI 1.4 und können 3D-Material somit nur von einem PC mit einer 3D-Grafikkarte wie die 3D Vision von Nvidia aufnehmen.

Touch in XXL kommt

Mit großformatigen Touch-Displays von 52 bis 65 Zoll will BenQ laut Müller im zweiten Quartal 2012 auch in den Markt für Digital Signage oder Retail Signage eintreten. Die Panel-Schwester AUO hat auf der Flat-Panel-Display-Messe FPD International 2011 Ende Oktober in Yokohama neben anderen gerade solche Touch-Lösungen vorgestellt.

Da solche Lösungen meist über den Profi-AV-Kanal laufen, wolle BenQ bei den Public Displays mit darauf spezialisierten großen Systemhäusern zusammenarbeiten, so Müller. (kh)